Martinusweg

Wegzeichen der Martinuswege

Der Martinusweg ist ein am 15. April 2011 eröffneter Pilgerweg. Er führt in einer Hauptstrecke und vier regionalen Nebenstrecken (Regionalwege) als Wanderweg durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Erzdiözese Freiburg in Baden-Württemberg.[1]

Der Martinusweg ist an die The Saint Martin of Tours Route, einen Kulturweg des Europarats, angeschlossen und ist eine Nebenstrecke zur Via Sancti Martini, die vom Geburtsort des Heiligen Martin von Tours im ungarischen Szombathely zu seiner Grablege im französischen Tours führt. Mit etwa 1200 Streckenkilometern gehört der Martinusweg zu den längsten zusammenhängenden Pilger- und Wanderwegen in Deutschland.

Hauptweg

Der Hauptweg führt von Tannheim nach Schwaigern und ist etwa 535 Kilometer lang. Auf dem Streckenabschnitt von Erolzheim nach Ochsenhausen ist der Martinusweg deckungsgleich mit dem Main-Donau-Bodensee-Weg.

Streckenverlauf

Tannheim – OchsenhausenBiberach an der RissSchemmerhofen – Burgrieden – Ulm – Erbach – Ehingen – Zwiefalten – TrochtelfingenHechingen – Rottenburg – HerrenbergBöblingenWeil der Stadt – Leonberg/Böblingen – Stuttgart/Schlossplatz – Kornwestheim – Ludwigsburg – Besigheim – Lauffen am NeckarHeilbronnSchwaigern

Regionalweg Süd (Bodensee–Allgäu–Oberschwaben)

Der Regionalweg Süd verläuft von Oberteuringen nach Biberach an der Riß und hat eine Strecke von circa 264 Kilometern.

Streckenverlauf

Oberteuringen – LangenargenWangen im AllgäuIsnyLeutkirchWolfeggWeingartenZußdorfAulendorf – Biberach an der Riß|Biberach

Regionalweg Nord (Jagst–Kocher)

Der Regionalweg Nord führt von Bad Mergentheim nach Heilbronn und erstreckt sich über etwa 92 Kilometer.

Streckenverlauf

Bad Mergentheim – DörzbachSchöntal – Heilbronn

Regionalweg Mitte (Lautertal–Echaz)

Der Regionalweg Mitte verläuft von Zwiefalten nach Rottenburg am Neckar mit circa 99 Kilometern. Er quert dabei die Schwäbische Alb.

Streckenverlauf

Zwiefalten – GroßengstingenKirchentellinsfurt – Rottenburg am Neckar

Regionalweg Süd-West (Donau–Heuberg)

Der Regionalweg Süd-West führt von Sigmaringendorf nach Hechingen über eine Distanz von etwa 131 Kilometern. Der Weg deckt sich streckenweise mit dem Donauradweg. Er quert die Schwäbische Alb und berührt dabei an manchen Orten auch die Via Beuronensis.

Streckenverlauf

Sigmaringendorf – GutensteinBeuronNusplingenDotternhausenOwingen – Hechingen

St.-Martinus-Gemeinschaft

Betreut wird der Martinusweg von der St.-Martinus-Gemeinschaft Rottenburg-Stuttgart e. V., die im Februar 2012 gegründet wurde. Die Gemeinschaft hat sich zur Aufgabe gemacht, den Weg mit Hilfe der Dekanate zu pflegen und zu beleben. Der Verein zählt derzeit rund 70 Mitglieder (Stand Januar 2021).

Markierung

Wegzeichen bei der Eröffnung des Pilgerweges

Gekennzeichnet ist der Weg mit dem Logo „Via Sancti Martini“ auf dem Hauptweg, der gleichzeitig die europäische Mittelroute ist, und auf den regionalen Wegen durch ein gelb-oranges Kreuz auf dunkelrotem Grund.

Pilgerausweis

Seit 2013 gibt es für den Weg einen Pilgerausweis in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Neben erklärenden Texten, Impulsen und einer Übersichtskarte hält dieser Pilgerausweis viele Stempelfelder vor. Zur Erinnerung an das Pilgern auf dem Martinusweg lassen sich auf diesem Wege Stempelabdrucke sammeln. Stempelstellen sind zumeist an den Kirchen.

Literatur

  • Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.); Achim Wicker, Doris Albrecht (Red.): Martinuswege in Baden-Württemberg. 1. Auflage 2020.
  • Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.); Mario Kaifel, Doris Albrecht (Red.): Der Martinusweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 1. Auflage 2012, ISBN 978-3-89870-773-2.

Weblinks

Commons: Martinusweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martinuswege in Baden-Württemberg auf kirche-tourismus-bw.de

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