Martina Hellmann

Martina Hellmann

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1985-0811-014 / CC-BY-SA 3.0

Hellmann bei den DDR-Meisterschaften in Leipzig (1985)
Voller NameMartina Helga Hellmann
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Geburtstag12. Dezember 1960
GeburtsortLeipzig
Größe178 cm
Gewicht77 kg
Karriere
DisziplinDiskuswurf
Bestleistung72,92 m
VereinSC DHfK Leipzig
Statuszurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
GoldSeoul 1988Diskuswurf
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
GoldHelsinki 1983Diskuswurf
GoldRom 1987Diskuswurf
Europameisterschaften
BronzeStuttgart 1986Diskuswurf
BronzeSplit 1990Diskuswurf

Martina Helga Hellmann, geb. Opitz (* 12. Dezember 1960 in Leipzig) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die für die DDR startend 1988 Olympiasiegerin im Diskuswurf wurde. 1983 und 1987 wurde sie Weltmeisterin.

Leben

Martina Opitz war schon mit 16 Jahren eine begabte Diskuswerferin. 1977 durfte sie zur Eröffnung des DDR-Turn- und Sportfestes und der Kinder- und Jugendspartakiade den Eid sprechen. Sie stellte im selben Sommer mit 55,00 m eine Weltbestleistung für 16-Jährige auf. 1979 wurde sie Dritte bei den DDR-Meisterschaften. Der Aufstieg wurde durch Krankheiten und Verletzungen unterbrochen, bis sie – für die Fachwelt überraschend – 1983 in Helsinki Weltmeisterin wurde. Auch beim Europacup 1983 in London wurde sie Erste.

Die Olympischen Spiele 1984 entgingen ihr durch den Boykott der DDR. 1985 wurde Hellmann beim Europacup in Moskau Zweite. Den Weltcup, der kurz danach in Canberra stattfand, konnte sie gewinnen. 1986 heiratete Martina Opitz in Leipzig Klaus Hellmann, den Sohn des Speerwurftrainers Karl Hellmann aus Jena.

1986 gewann Martina Hellmann bei den Europameisterschaften in Stuttgart die Bronzemedaille. In Rom wurde Hellmann 1987 zum zweiten Mal Weltmeisterin.

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0820-045 / CC-BY-SA 3.0
Martina Hellmann 1987

Am 6. September 1988 musste sie zu einem Ausscheidungswettkampf um den dritten Startplatz für die DDR bei den Olympischen Spielen 1988 gegen Ilke Wyludda antreten. Hellmann erreichte dabei im Berliner Dynamo-Stadion mit 78,14 m die größte jemals von einer Diskuswerferin gemessene Weite. Weil es kein offizieller Wettkampf war, konnte der Wurf aber nicht als Weltrekord angemeldet werden. Die Weiten der sechs Würfe im Einzelnen: 76,92 – 78,14 m – 70,52 – 76,56 – 75,66 – 74,04. In Seoul wurde Hellmann dann mit 72,30 m (olympischer Rekord) Olympiasiegerin, wofür sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet wurde.[1]

1989 wurde sie Mutter einer Tochter. Im Jahr darauf gewann Hellmann bei den Europameisterschaften in Split die Bronzemedaille. 1991 belegte sie in Tokio bei ihren dritten Weltmeisterschaften den vierten Platz. Nach den Olympischen Spielen 1992, wo sie in der Qualifikation ausschied, trat sie zurück.

Martina Hellmann startete für den SC DHfK Leipzig und trainierte bei Rolf Wittenbecher und Bernd Thomas. In ihrer aktiven Zeit war sie 1,78 m groß und wog 77 kg. Nach ihrer Sportkarriere leitete die diplomierte Sportwissenschaftlerin den Sportverein BSV AOK Leipzig der Krankenkasse AOK. Von 2000 bis 2003 war sie Geschäftsführerin des Kabaretts academixer in Leipzig.

Erfolge im Einzelnen

  • 1983, Weltmeisterschaften: Platz 1 (ungültig – 66,42 – 67,76 – 67,22 – 68,74 – 68,94 m)
  • 1986, Europameisterschaften: Platz 3 (59,04 – ungültig – 67,68 – 66,80 – 67,56 – 68,26 m)
  • 1987, Weltmeisterschaften: Platz 1 (71,08 – 68,90 – 69,66 – 71,62 m – ungültig – 67,86)
  • 1988, Olympische Spiele: Platz 1 (71,84 – 64,80 – 68,70 – 72,30 m – 69,66 – 67,50)
  • 1990, Europameisterschaften: Platz 3 (ungültig – 63,70 – 61,60 – 66,66 m – ungültig – 65,86)

Literatur

  • Karl-Heinz Keldungs: Martina Hellmann. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 70f.
  • Kurzbiografie zu: Hellmann, Martina. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland, 12./13. November 1988, S. 4

Weblinks

Commons: Martina Hellmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Athletics pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports – . This is an unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Flag of the United States (1912-1959).svg
US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of the USSR (1936-1955).svg
this is the flag of the Soviet Union in 1936. It was later replaced by File:Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg.
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of Romania (1965–1989).svg

Flag of Romania, (21 August 1965 - 22 December 1989/officialy 27 December 1989).

Construction sheet of the Flag of Romania as depicted in Decree nr. 972 from 5 November 1968.

  • l = 2/3 × L
  • C = 1/3 × L
  • S = 2/5 × l
Flag of Belarus (1995-2012).svg
Flag of Belarus 1995-2012
Flag of Belarus (1995–2012).svg
Flag of Belarus 1995-2012
Flag of Croatia.svg
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Bundesarchiv Bild 183-1985-0811-014, Martina Opitz.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1985-0811-014 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Martina Opitz ADN-ZB Gahlbeck 11-8-85 Leipzig: 36. DDR-Leichtathletik-Meisterschaften-Weltmeisterin Martina Opitz (SC DHfK Leipzig) gewann die Konkurrenz im Diskuswerfen mit der DDR-Jahresbestweite von 69,48 Metern.
Flag of Poland (1919–1927).svg
Flag of Second Polish Republic in period from 1919 to 13 December 1927. Red shade used here is HTML "crimson" #D91E3D. Proportion 5:8.
Bundesarchiv Bild 183-1987-0820-045, Martina Hellmann.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1987-0820-045 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Martina Hellmann ADN-ZB Koard 20.8.87 Potsdam: 38. DDR-Leichtathletik-Meisterschaften- Weltmeisterin Martina Hellmann (SC DHfK Leipzig) gewann mit hervorragenden 72,92 m die Diskuswurf-Konkurrenz.
World Athletics icon logo.svg
Icon logo of World Athletics