Martina Beck

Martina Beck
Martina Beck bei der Verabschiedung in Mittenwald, Mai 2010
Voller NameMartina Beck (geb. Glagow)
VerbandDeutschland Deutschland
Geburtstag21. September 1979 (44 Jahre alt)
GeburtsortGarmisch-Partenkirchen
BR Deutschland
Karriere
BerufPolizeihauptmeisterin
bei der Bundespolizei
VereinSC Mittenwald
TrainerBernhard Kröll
Debüt im Weltcup2000
Weltcupsiege24 (15 Einzelsiege)
Statuszurückgetreten
Karriereende27. März 2010
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen0 × Goldmedaille3 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen3 × Goldmedaille5 × Silbermedaille4 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber2006 TurinEinzel
Silber2006 TurinVerfolgung
Silber2006 TurinStaffel
Bronze2010 VancouverStaffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Silber2001 PokljukaMassenstart
Gold2003 Chanty-MansijskVerfolgung
Bronze2003 Chanty-MansijskStaffel
Silber2004 OberhofVerfolgung
Bronze2004 OberhofSprint
Bronze2004 OberhofStaffel
Gold2007 AntholzStaffel
Silber2007 AntholzMassenstart
Bronze2007 AntholzEinzel
Gold2008 ÖstersundStaffel
Silber2008 ÖstersundEinzel
Silber2009 PyeongchangStaffel
 Deutsche Meisterschaften
GoldOberhof 2001Einzel
SilberOberhof 2001Verfolgung
GoldOberhof 2002Einzel
SilberOberhof 2002Verfolgung
GoldRuhpolding 2002Staffel
GoldOberhof 2003Staffel
BronzeOberhof 2004Verfolgung
GoldOberhof 2004Staffel
BronzeRuhpolding 2005Sprint
GoldRuhpolding 2005Verfolgung
BronzeAltenberg 2005Einzel
GoldOberhof 2005Massenstart
SilberOberhof 2005Staffel
BronzeAltenberg 2006Verfolgung
SilberOberhof 2006Einzel
BronzeOberhof 2007Verfolgung
BronzeAltenberg 2007Einzel
SilberRuhpolding 2009Einzel
GoldRuhpolding 2009Staffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup1. (2002/03)
3. (2005/06)
Einzelweltcup1. (2007/08)
Sprintweltcup2. (2002/03)
Verfolgungsweltcup1. (2002/03)
Massenstartweltcup1. (2005/06)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
Einzel333
Sprint419
Verfolgung644
Massenstart230
Staffel9145
 

Martina Beck, geb. Glagow (* 21. September 1979 in Garmisch-Partenkirchen) ist eine ehemalige deutsche Biathletin.

Leben

Martina Glagow wuchs nach kurzen Aufenthalten in Ulm und Murnau – bedingt durch den Beruf ihres Vaters bei der Bundeswehr – in Mittenwald auf. An den ersten Schullanglaufrennen nahm sie in der vierten Klasse teil. Für den Biathlonsport wurde sie von Trainer Jörg Brandt entdeckt.

Ab 1990 besuchte Martina Glagow das Gymnasium der St.-Irmengard-Schule in Garmisch-Partenkirchen. 1996 wurde sie in den C-Kader des Deutschen Skiverbands aufgenommen und entschied sich für eine Laufbahn im Sport. Im August 1996 wurde sie bei der Sportschule des Bundesgrenzschutzes (gegenwärtig Bundespolizei) in Bad Endorf als Polizeimeisteranwärterin eingestellt. Im September 2000 bestand die 1,58 Meter große Sportlerin die Abschlussprüfung zur Polizeimeisterin.

Martina Beck ist seit dem 24. Juli 2008 mit dem ehemaligen österreichischen Biathleten Günther Beck verheiratet.[1] Das Paar hat zwei Töchter und einen Sohn, die zwischen April 2011 und August 2014 geboren wurden.[2][3][4] Beck hat eine jüngere Schwester und lebt seit Ende August 2010 in Höhnhart.

Karriere

Martina Glagow beim Verfolgungsrennen in Oberhof, Januar 2007
Martina Glagow während der Weltmeisterschaften in Östersund, Februar 2008

Bereits im Juniorenbereich war Martina Glagow vierfache Weltmeisterin. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2001 im slowenischen Pokljuka gelang ihr der Durchbruch, als sie im Massenstart Zweite wurde. Bei den Weltmeisterschaften 2003 im russischen Chanty-Mansijsk wurde sie Weltmeisterin in der Verfolgung neben der zeitgleichen Französin Sandrine Bailly. In der Saison 2002/03 gewann sie als erste Deutsche den Gesamtweltcup[5] und darüber hinaus den Verfolgungsweltcup.

Auch bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2004 in Oberhof war sie die erfolgreichste deutsche Biathletin mit einer Silber- und zwei Bronzemedaillen. Von Beginn ihrer sportlichen Laufbahn an präparierte Vater Martin Glagow als Skitechniker ihre Skier bei allen Wettkämpfen und war viele Jahre für sie als Manager tätig.

An den Weltmeisterschaften 2005 in Hochfilzen konnte sie aufgrund einer Erkrankung nicht teilnehmen. Für sie rückte Andrea Henkel ins deutsche Team, die später Weltmeisterin im Einzel wurde. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin gewann Glagow am Austragungsort Cesana San Sicario drei Silbermedaillen im Einzel, in der Verfolgung und mit der Staffel. Auch bei den Weltmeisterschaften 2007 in Antholz gewann sie drei Medaillen. Sie holte Gold mit der Staffel, Silber im Massenstart und Bronze im Einzelrennen. Ihre Stärke als eine der besten Schützinnen im gesamten Teilnehmerfeld des Weltcups stellte sie bei den Weltmeisterschaften 2008 in Östersund erneut unter Beweis, als sie im Einzelrennen die Silbermedaille gewann. Beim Staffelrennen verteidigte sie als Startläuferin derselben Mannschaft wie im Vorjahr den Titel.

Die Saison 2007/08 begann Glagow mit zwei Siegen und einem dritten Platz bei den ersten drei Rennen in Kontiolahti. Zwei weitere Podestplätze in Pokljuka und beim WM-Rennen in Östersund sowie acht Platzierungen unter den ersten zehn brachten ihr den Gewinn des Einzelweltcups in dieser Saison.

2010 gewann sie zusammen mit Kati Wilhelm, Simone Hauswald und Andrea Henkel die Bronzemedaille in der Biathlonstaffel bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver.

Mit Abschluss der Weltcupsaison 2009/10 beendete Beck ihre Karriere als Profisportlerin.

Erfolge

  • Olympische Winterspiele:
    • 2010: 1 × Bronze (Staffel)
    • 2006: 3 × Silber (Einzel, Verfolgung, Staffel)
  • Weltmeisterschaften:
    • 2001: 1 × Silber (Massenstart)
    • 2003: 1 × Gold (Verfolgung), 1× Bronze (Staffel)
    • 2004: 1 × Silber (Verfolgung), 2× Bronze (Sprint, Staffel)
    • 2007: 1 × Gold (Staffel), 1× Silber (Massenstart), 1× Bronze (Einzel)
    • 2008: 1 × Gold (Staffel), 1× Silber (Einzel)
    • 2009: 1 × Silber (Staffel)
  • Gesamtweltcup:
    • 1 × Gesamtweltcup-Siegerin (2002/03)
    • 1 × Platz 3 (2005/06)
  • Disziplinen-Weltcup:
    • 1 × Siegerin im Verfolgungs-Weltcup (2002/03)
    • 1 × Siegerin im Massenstart-Weltcup (2005/06)
    • 1 × Siegerin im Einzel-Weltcup (2007/08)
  • Weltcupsiege:
    • 24, 15 × in einer Einzeldisziplin und 9 × mit einer Staffel

Weltcupplatzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixedstaffeln
PlatzierungEinzelSprintVerfolgungMassenstartStaffelGesamt
1. Platz3462924
2. Platz31431425
3. Platz394521
Top 102139431834155
Punkteränge3180694034254
Starts3393714034271
Stand: 27. März 2010 (Karriereende)

Weltcupsiege

EinzelrennenStaffelrennen
Nr.DatumOrtDisziplin
1.20. Januar 2000Italien AntholzSprint (7,5 km)
2.13. Februar 2000Schweden ÖstersundVerfolgung (10 km)
3.16. Februar 2003Norwegen OsloVerfolgung (10 km)
4.16. März 2003Russland Chanty-Mansijsk(ws1)Verfolgung (10 km)
5.18. Dezember 2003Slowakei OsrblieEinzel (15 km)
6.9. Dezember 2004Norwegen OsloEinzel (15 km)
7.8. Januar 2006Deutschland OberhofMassenstart (12,5 km)
8.22. Januar 2006Italien AntholzMassenstart (12,5 km)
9.23. März 2006Norwegen OsloSprint (7,5 km)
10.2. März 2007Finnland LahtiSprint (7,5 km)
11.4. März 2007Finnland LahtiVerfolgung (10 km)
12.29. November 2007Finnland KontiolahtiEinzel (15 km)
13.30. November 2007Finnland KontiolahtiSprint (7,5 km)
14.7. Dezember 2008Schweden ÖstersundVerfolgung (10 km)
15.13. Dezember 2008Osterreich HochfilzenVerfolgung (10 km)
Nr.DatumOrtDisziplin
1.23. Januar 2000Italien AntholzDamenstaffel
2.7. Dezember 2001Osterreich HochfilzenDamenstaffel
3.2. März 2002Finnland LahtiDamenstaffel
4.11. Februar 2007Italien Antholz(ws2)Damenstaffel
5.9. Dezember 2007Osterreich HochfilzenDamenstaffel
6.16. Dezember 2007Slowenien PokljukaDamenstaffel
7.17. Februar 2008Schweden Östersund(ws3)Damenstaffel
8.14. März 2009Kanada VancouverDamenstaffel
9.6. Dezember 2009Schweden ÖstersundDamenstaffel
(ws1) 
Biathlon-Weltmeisterschaften 2003
(ws2) 
Biathlon-Weltmeisterschaften 2007
(ws3) 
Biathlon-Weltmeisterschaften 2008

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Martina Glagow hat geheiratet. biathlon-online.de, 26. Juli 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Juni 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.biathlon-online.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Martina Beck bringt Tochter Hilde zur Welt. biathlon-online.de, 2. April 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. April 2011; abgerufen am 2. April 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.biathlon-online.de
  3. Maria ist da. 21. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2013; abgerufen am 21. September 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.martina-glagow.de
  4. Martina Beck im Interview: "Mama-Sein ist ein Fulltime-Job". 29. September 2015, abgerufen am 29. Oktober 2015.
  5. DSV-Pressestelle: Biathlon: Beck und Hauswald beenden Karriere. In: ski-online.de. Deutscher Skiverband e.V., 18. März 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. März 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ski-online.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Weblinks

Commons: Martina Beck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Martina Beck – in den Nachrichten

Auf dieser Seite verwendete Medien

Biathlon pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Biathlon
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Martina Glagow Ostersund 2008.jpg
Autor/Urheber: Njaelkies lea (Lars Falkdalen Lindahl), Lizenz: CC BY 3.0
German biathlete Martina Glagow during the World Championships in Östersund 2008.
Martina Beck Abschiedsfest 2010 cropped.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Abschiedsfest für Biathletin Martina Beck in Mittenwald
Martina Glagow Oberhof 2007.jpg
Autor/Urheber: Michael Brammen, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Martina "Molly" Glagow

Biathlon Verfolgung der Damen in Oberhof 2007
Deutscher Skiverband Logo.svg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo des Deutschen Skiverbands