Martin Wilhelm von Mandt

Martin Wilhelm von Mandt (* 6. August 1799 in Beyenburg, heute Wuppertal; † 20. November 1858 in Frankfurt/Oder) war ein deutscher Mediziner, Universitätsprofessor und Leibarzt des russischen Zaren Nikolaus I.

Leben

Sein Vater, ein Wundarzt, vermittelte ihm medizinisches Grundwissen. Mit 15 Jahren wurde er Lazarettchirurg und tat zwei Jahre in preußischen Militärlazaretten Dienst. 1819 wurde er nach Berlin versetzt, wo er auch studieren konnte. 1821 unternahm er als Arzt eine Seereise auf einem Walfischfängerschiff "Blücher" nach Grönland und Spitzbergen. Nach seiner Rückkehr, 1822, wurde er Assistent am anatomischen Museum in Berlin und promovierte. Ab 1825 war er fünf Jahre Kreisarzt in Küstrin, bevor er 1830 als Professor der Chirurgie nach Greifswald ging. Er war Mitglied der Küstriner Freimaurerloge Friedrich Wilhelm zum goldenen Zepter. Dort richtete er eine chirurgische Klinik und eine Chirurgenschule ein, deren Direktor er wurde. Eine wissenschaftliche Reise führte ihn durch Italien, Frankreich und England. 1836 ging er mit der russischen Großfürstin Helena Pawlowna, geborene Charlotte von Württemberg nach Petersburg und wurde 1840 Leibarzt des Zaren Nikolaus I. Er unterrichtete zusammen mit Nikolai Iwanowitsch Pirogow am Militärmusterhospital in Petersburg. Im Jahr 1855 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Martin Wilhelm von Mandt starb im Alter von 58 Jahren in Frankfurt an der Oder.

Literatur

  • Martin Mandt: Ein deutscher Arzt am Hofe Kaiser Nikolaus' I. von Russland. Lebenserinnerungen. Duncker & Humblot, München und Leipzig 1923
  • Wilhelm Ress, Martin Mandt, in: Marie-Luise Baum (Hg.), Wuppertaler Biographien, 6. Folge, Wuppertal 1966, S. 113–122
  • Ernst GurltMandt, Martin Wilhelm v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 180–182.

Weblink

Personendatenbank der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, s. v. Martin Wilhelm Mandt

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Siegel der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 1896 gestochenes Siegel, zurückgehend auf das ursprüngliche Universitätssiegel von 1456