Martin Schiller (Basketballtrainer)

Basketballspieler
Martin Schiller
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Martin Schiller im Jahr 2020
Spielerinformationen
Geburtstag8. März 1982
GeburtsortWien, Österreich
Vereine als Trainer
2005–2007 Deutschland TSG Bergedorf
2007–2010 OsterreichÖsterreich WBC Wels (AC/Jugendkoordinator)
2010–2015 Deutschland Artland Dragons (AC)
2015–2017 Deutschland MHP Riesen Ludwigsburg (AC)
2017–2020 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Salt Lake City Stars
2020–2021 Litauen Žalgiris Kaunas
0 000 2022 SpanienSpanien Casademont Zaragoza
Nationalmannschaft als Trainer
2015–2019 Deutschland Deutsche Basketballnationalmannschaft (AC)

Martin Christian Schiller (* 8. März 1982 in Wien) ist ein österreichischer Basketballtrainer.

Karriere

Schiller ist der Sohn eines österreichischen Vaters sowie einer britischen Mutter[1] und wurde in Wien geboren.[2] Er verfügt über die österreichische, aber nicht die britische Staatsangehörigkeit, Schiller bezeichnet sich selbst als österreichisch-britisch.[3] Mit Beginn des Schulalters kam er nach Hamburg (Deutschland).[4] Er wuchs ab dem zehnten Lebensjahr in Aumühle bei Hamburg auf.[5] Er spielte Fußball (als Torwart) und Tennis sowie dann Basketball in Reinbek,[4] anschließend beim Hamburger Verein TSG Bergedorf[6] und war Kapitän der TSG-Mannschaft, die im Jahr 2000 unter der Leitung von Boris Schmidt als Trainer den dritten Platz bei der deutschen A-Jugend-Meisterschaft erreichte.[5] Nach dem Abitur nahm er ein Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln auf, das er 2005 als Diplom-Sportökonom abschloss. Während seiner Studienzeit war er als Trainer in der Jugend von RheinEnergie Köln sowie als Co-Trainer des Zweitligisten Düsseldorf Magics tätig.

Zwischen 2005 und 2007 arbeitete Schiller in verschiedenen Funktionen für die TSG Bergedorf, unter anderem als Trainer, Manager und Jugendleiter. Im August 2007 ging er zu WBC Wels, wo er ebenfalls die Nachwuchsabteilung anführte und zusätzlich Assistenztrainer der Bundesliga-Mannschaft unter Cheftrainer Raoul Korner war.[4] Nach drei Jahren in Österreich kehrte Schiller nach Deutschland zurück und übernahm das Amt des Co-Trainers beim Bundesligisten Artland Dragons im niedersächsischen Quakenbrück.[7] Ab Sommer 2015 gehörte er unter Chris Fleming als Trainerassistent zum Stab der deutschen A-Nationalmannschaft[8] und verantwortete dort die Bereiche Gegnersichtung und Videoarbeit.[6] Er war bis 2019 insgesamt in vier Sommern (erst unter Fleming, dann unter Henrik Rödl)[9] bei der deutschen Nationalmannschaft tätig.[4]

Von 2015[10] bis 2017[11] arbeitete er als Assistent von Cheftrainer John Patrick für den Bundesligaverein MHP Riesen Ludwigsburg.

Im August 2017 übernahm er das Traineramt bei den Salt Lake City Stars in der nordamerikanischen NBA Gatorade League (NBA G-League).[12] Schiller bezeichnete den Schritt als „brutal“, da er fortan als Cheftrainer tätig war, er in Salt Lake City zunächst ein schwach besetztes Aufgebot zur Verfügung sowie es mit einer anderen Kultur und einem Basketballstil als in seiner vorherigen Arbeit zu tun hatte.[4] Der Kontakt nach Salt Lake City war über den US-Amerikaner Alex Jensen zustande gekommen,[4] mit dem Schiller zeitweise im Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft zusammengearbeitet hatte.[13] In seiner ersten Saison misslang Schiller mit seiner Mannschaft der Auftakt, die die ersten sieben Spiele verlor und nach 24 Partien nur drei Siege aufwies.[14] In der Saison 2019/20 wurde er als Trainer des Jahres der NBA G-League ausgezeichnet, nachdem die Mannschaft unter seiner Leitung zuvor 30 Saisonspiele gewonnen und zwölf verloren hatte und damit die beste Bilanz der Western Conference aufwies. Zwischen Mitte November 2019 und Ende Dezember 2019 blieb Salt Lake City unter seiner Leitung in 14 Spielen in Folge ungeschlagen. Mit 106,1 zugelassenen Punkten je Begegnung lag seine Mannschaft in dieser statistischen Wertung ligaweit auf dem zweiten Rang.[15] Im Sommer 2020 unterzeichnete er einen Vertrag als Cheftrainer der litauischen Spitzenmannschaft Žalgiris Kaunas[16] (auch Euroleague-Teilnehmer).[17] In seiner ersten Saison gewann er mit Žalgiris den litauischen Pokalwettbewerb[4] und die Meisterschaft.[18] Im Oktober 2021 kam es zwischen Schiller und Žalgiris zur Trennung, nachdem die Mannschaft die ersten beiden EuroLeague-Spiele der Saison 2021/22 verloren hatte.[19] In der litauischen Liga hatte Schiller Žalgiris zu Saisonbeginn zu vier Siegen in Folge geführt.[20]

Ende Juni 2022 gab Casademont Zaragoza aus der spanischen Liga ACB Schillers Verpflichtung bekannt.[21] Seine Amtszeit dauerte nur bis zum 18. Oktober 2022, als der Verein die Trennung vermeldete.[22] Die Mannschaft hatte unter Schillers Leitung die ersten vier Saisonspiele in der Liga ACB verloren. Unmittelbar nach der Trennung trat Zaragozas Sportlicher Leiter Toni Muedra von seinem Amt zurück.[23]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liam Schardt: Über Bergedorf ins Mutterland des Basketballs. In: Bergedorfer Zeitung. 14. Juli 2020, abgerufen am 14. Juli 2020.
  2. Die NBA angelt nach österreichischen Trainern. In: laola1.at. Abgerufen am 4. Juli 2017.
  3. Oliver Dütschke, Stefan Koch: Talkin' Basketball - Folge 17: Martin Schiller, erfolgreicher Basketballtrainer (zuletzt in Kaunas). Abgerufen am 30. Dezember 2021.
  4. a b c d e f g Martin Schiller Meet Up. In: Hamburger Basketball Verband. 8. März 2021, abgerufen am 10. März 2021.
  5. a b Ein Aumühler trainiert NBA-Star Dirk Nowitzki. (bergedorfer-zeitung.de [abgerufen am 4. Juli 2017]).
  6. a b Interview Martin Schiller. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Hamburger Basketball-Verband. Archiviert vom Original am 22. Dezember 2018; abgerufen am 4. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamburg-basket.de
  7. Artland Dragons -Schiller und Calles komplettieren Trainerstab. In: Artland Dragons. Abgerufen am 4. Juli 2017.
  8. DBB-Herren: Trainerstab komplett. In: Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 4. Juli 2017.
  9. Rödl nominiert Kader für WM-Vorbereitung. In: Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 10. März 2021.
  10. Martin Schiller neuer Assistant Coach der MHP Riesen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: MHP Riesen Ludwigsburg. Archiviert vom Original am 26. August 2017; abgerufen am 4. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mhp-riesen-ludwigsburg.de
  11. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Völkel ersetzt Schiller als Assistent. In: swp.de. (swp.de [abgerufen am 4. Juli 2017]).
  12. Martin Schiller named coach of Salt Lake City Stars. In: USA Today. Abgerufen am 25. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  13. DBB-Herren: Trainerstab komplett. In: Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 10. März 2021.
  14. 2017-18 Salt Lake City Stars Stats. In: basketball-reference.com. Abgerufen am 30. Dezember 2021 (englisch).
  15. Salt Lake City Stars’ Martin Schiller Named 2019-20 NBA G League Coach Of The Year. In: gleague.nba.com. Abgerufen am 14. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  16. Naujuoju Kauno „Žalgirio“ treneriu tapo M.Schilleris (VIDEO). In: Žalgiris. 14. Juli 2020, abgerufen am 14. Juli 2020 (litauisch).
  17. Zalgiris hands coaching reins to Schiller. In: Euroleague. Abgerufen am 14. Juli 2020 (englisch).
  18. Kaunase Žalgiris valmistub suurteks muutusteks: liidrite lahkumist ei varjanud isegi peatreener. In: sport.delfi.ee. Abgerufen am 8. Juni 2021.
  19. Kauno „Žalgiris“ atsisveikino su M.Schilleriu. In: Žalgiris. 8. Oktober 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021 (litauisch).
  20. Turnyro lentelė. In: LKL.LT. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
  21. Martin Schiller toma las riendas de Casademont Zaragoza. In: Basket Zaragoza 2002. 24. Juni 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (spanisch).
  22. Martin Schiller deja de ser el entrenador de Casademont Zaragoza. In: Basket Zaragoza 2002. 18. Oktober 2022, abgerufen am 19. Oktober 2022 (spanisch).
  23. El Casademont Zaragoza despide a Martin Schiller y apunta al regreso de Porfirio Fisac. In: Heraldo de Aragón. 18. Oktober 2022, abgerufen am 19. Oktober 2022 (spanisch).

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