Martin Baltimore

Martin 187 Baltimore
Martin A-30A.jpg
Martin Baltimore der Royal Air Force
TypBomber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten

HerstellerGlenn L. Martin Company
Erstflug14. Juni 1941
Indienststellung1941
Produktionszeit

1941 bis 1944

Stückzahl1575

Die Martin 187 Baltimore war ein leichter zweimotoriger Bomber des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Glenn L. Martin Company von 1941. Obwohl als A-23 der USAAF angeboten, wurden die Maschinen unter der Pro-Forma-Bezeichnung A-30 nur für den Export über das Lend-Lease-Abkommen bestellt. Die Hauptnutzer waren die Royal Air Force, der Fleet Air Arm, die Royal Canadian Air Force, die Royal Australian Air Force und die South African Air Force.

Geschichte

Das Flugzeug war ein Nachfolger der Martin Maryland von 1939, die auch vollständig der RAF überstellt worden war. Sie war allerdings etwas vergrößert, hatte einen tieferen Rumpf und war für den Export nach Großbritannien und Frankreich bestimmt, nachdem die US-Luftwaffe dieses Muster nicht in Dienst stellte. Nach der Kapitulation Frankreichs am 22. Juni 1940 wurden jedoch alle Flugzeuge im Rahmen des Lend-Lease-Abkommens nach Großbritannien geliefert. Die Besatzung bestand aus vier Mann (Pilot, Navigator/Bombenschütze, Funker und Bordschütze). Im hinteren Rumpf befanden sich ein oder zwei bewegliche MGs als leichte Abwehrbewaffnung.

Martin A-30 Baltimore

Die Bomber wurden hauptsächlich im Mittelmeerraum und in Nordafrika als Tag- und Nachtbomber eingesetzt. Nach der öffentlichen Bekanntgabe der Kapitulation Italiens am 8. September 1943 erhielt das Freie Italien – jener Teil des Landes der auf Seiten der Alliierten kämpfte – ebenfalls eine Staffel Baltimore aus britischen Beständen, die bei der Aeronautica Cobelligerante Italiana (engl. Abkürzung: ICBAF) „Stormo Baltimore“ genannt wurde.

Produktion

Produktion der Martin Baltimore:[1]

Version1941194219431944SUMME
Mk. I50   50
Mk. II964  100
Mk. III 250  250
A-30/Mk. IIIA 25130 281
A-30A/Mk. IV  294 294
A-30B/Mk. V  351249600
SUMME1465056752491.575

Varianten

Baltimore Mk.I
50 Flugzeuge gebaut (1600-PS-Sternmotor Wright GR-2600-A5B, vier 7,7-mm-MG in den Tragflächen, je ein 7,7-mm-Vickers-K-MG nach hinten oben und hinten unten feuernd)
Baltimore Mk.II
100 Flugzeuge gebaut (wie Mk.I, aber Vickers-K-MGs in Doppellafette)
Baltimore Mk.III
250 Flugzeuge gebaut (wie Mk.II, aber Ersatz der zwei MG im Rumpfrücken durch Boulton-Paul-Drehturm mit vier 7,7-mm-Browning-MG)
Baltimore Mk.IIIA (A-30)
281 Flugzeuge gebaut (wie Mk. III, aber neuer Martin-Drehturm mit zwei 12,7-mm-MGs)
Baltimore Mk.IV (A-30A)
294 Flugzeuge gebaut (geänderter Bombenschacht, Beladung mit 454-kg-Bomben möglich)
Baltimore Mk.V (A-30A)
600 Flugzeuge gebaut (1700-PS-Sternmotor Wright R-2600-29, Ersatz aller 7,7-mm-MG durch 12,7-mm-MG)
Baltimore GR.VI (A-30C)
Version als Seefernaufklärer mit verlängertem Rumpf und Radar in der Flugzeugnase; zwei Mk.V wurden zu Prototypen umgebaut, 900 Maschinen wurden im April 1944 storniert

Fast alle 1575 gebauten Flugzeugen wurden an die RAF geliefert, wobei einige Mk.III und IIIA bei der Überfahrt durch Versenkung der Frachtschiffe verloren gingen.

Einsatzländer

Technische Daten

KenngrößeDaten der A-30A Baltimore
Besatzung4
Länge14,80 m
Spannweite18,69 m
Höhe5,41 m
Flügelfläche50 m²
Flügelstreckung7,0
Leermasse7.013 kg
Startmasse10.251 kg
Antriebzwei Wright R-2600-10 Cyclone mit je 1.684 PS (1.239 kW)
Höchstgeschwindigkeit491 km/h
Dienstgipfelhöhe7.100 m
Reichweite1.741 km
Bewaffnungvier 7,7-mm-Browning-MG, 970 kg Bomben

Weblinks

Commons: Martin Baltimore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistical Digest of the USAF 1946, S. 100 ff.; Butler, Phil: Air Arsenal North America. Aircraft for the Allies 1938–1945. Purchases and Lend-Lease, Hinckley 2004, S. 241 ff.

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A Royal Air Force Martin Baltimore IV/V bomber. Most aircraft were delivered to Commonwealth countries, a few were kept in the U.S. under the USAAF designation A-30.
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A Royal Air Force Martin Martin Baltimore Mk. I or II. Photograph taken 14 June 1941. Most aircraft were delivered to Commonwealth countries, a few being kept in the U.S. under the USAAF designation A-30.
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