Martignat

Martignat
StaatFrankreich
RegionAuvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.)Ain (01)
ArrondissementNantua
KantonNantua
GemeindeverbandHaut-Bugey Agglomération
Koordinaten46° 13′ N, 5° 37′ O
Höhe490–974 m
Fläche13,04 km²
Einwohner1.647 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte126 Einw./km²
Postleitzahl01100
INSEE-Code
Websitewww.martignat.com

Martignat ist eine französische Gemeinde im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Geographie

Martignat liegt auf 510 m, etwa sieben Kilometer südsüdwestlich der Stadt Oyonnax (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im nördlichen Bugey, in der breiten Talniederung der Ange im Jura, am Westfuß der Grande Côte.

Die Fläche des 13,04 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des südlichen französischen Juras. Der zentrale Teil wird vom Tal der Ange eingenommen, das hier eine Breite von ungefähr 1 km aufweist und eine Synklinale im Faltenjura bildet. Es wird gegen Süden zum Oignin entwässert. Nach Westen reicht der Gemeindeboden auf den Kamm des Höhenzuges (817 m), der die Täler von Ange und Oignin trennt. Östlich der Talsenke erstreckt sich das Gemeindeareal über einen dicht bewaldeten Hang auf die breite Antiklinale des Mont Jora. Hier wird mit 974 m die höchste Erhebung von Martignat erreicht.

Zu Martignat gehören neben dem eigentlichen Ort auch mehrere Weiler und Gehöfte, darunter:

  • Jargeat (540 m) am westlichen Talhang der Ange
  • Evron (595 m) am östlichen Talhang der Ange

Nachbargemeinden von Martignat sind Groissiat im Norden, Apremont im Osten, Montréal-la-Cluse im Süden sowie Izernore im Westen.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Martignat war schon während der Römerzeit und der Burgunderzeit besiedelt.[1] Im Jahre 855 schenkte König Lothar I. das Gebiet um Martignat dem Kloster Saint-Oyen (heute Saint-Claude). Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf 1176 unter dem Namen Martiniacus.[2] Im Lauf der Zeit wandelte sich die Schreibweise über Martinia (1250), Martignia (1267) und Martigniacus (1279) zum heutigen Namen. Der Ortsname geht auf den gallorömischen Personennamen Martinius zurück und bedeutet so viel wie Landgut des Martinius.

Durch eine Heirat kam Martignat 1250 an die Herrschaft Thoire-Villars. Mit dieser ging das Dorf 1402 unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen über. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Martignat im Jahre 1601 an Frankreich.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Saint-Maurice wurde im 15. Jahrhundert erbaut und von 1996 bis 2000 letztmals umfassend restauriert.

Kirche Saint-Maurice

Bevölkerung

Jahr1962196819751982199019992006
Einwohner532547791875100312651527
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 1647 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) gehört Martignat zu den kleineren Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leicht abgenommen hatte (1891 wurden noch 597 Personen gezählt), wurde seit Mitte der 1960er Jahre wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Martignat war lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht, sowie die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ließen sich dank der Nähe zu Oyonnax auch in Martignat Betriebe der Kunststoffverarbeitung nieder. Heute gibt es am Ortsrand größere Gewerbe- und Industriezonen. Zu den wichtigen im Ort vertretenen Industriezweigen zählen die Kunststofffabrikation, die Möbelherstellung und feinmechanische Industrie. Viele Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft ist verkehrsmäßig sehr gut erschlossen. Sie liegt an der Départementsstraße D984D, die von Montréal-la-Cluse via Oyonnax nach Saint-Claude führt. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Groissiat. Der nächste Anschluss an die Autobahn A404 (Saint-Martin-du-Frêne – Oyonnax), welche das Gemeindegebiet durchquert, befindet sich in einer Entfernung von rund 5 km. Martignat besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie von Bourg-en-Bresse nach Oyonnax.

Weblinks

Commons: Martignat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie des Belles Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 119 f. (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. É. Philipon: Dictionnaire Topographique du Département de l'Ain. Imprimerie Nationale, 1911, S. 291 (französisch, online [PDF; abgerufen am 3. Januar 2014]).

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Église Saint-Maurice de Martignat.