Maroboudon

Maroboudon
Griech. NameΜαρόβουδον
Lat. NameMarobudum
Polis62. Polis in der Germania magna
ptol. Klimaptolemäisches Klima III, Binnenzone Süd
ptol. KarteGermania magna
Datierungum 150 n. Chr.
ptol. Länge35° 00′ Länge
ptol. Breite49° 00′ bzw. 51° 15′ Breite
Lage nach KleinebergAmberg in Bayern
Lage nach Forschungsstandwahrscheinlich befestigte Siedlung des Marbods nach dem Vorbild der Römer (Strabon) im böhmischen Markomannenreich
Polis vorherBikourgion
Polis danachRedingouinon

Maroboudon (altgriechisch Μαρόβουδον; lateinisch Marobudum) ist ein Ortsname, der in der Geographia des Claudius Ptolemaios[1] als einer der im Süden der Germania magna und in der Nähe der Donau liegenden Orte (πόλεις) mit 35° 00′ Länge und 49° 00′ (nach der Handschrift U) bzw. 51°, 15' Breite (nach der Handschrift X) angegeben wird. Maroboudon liegt damit nach Ptolemaios zwischen Bikourgion und Redingouinon. Wegen des Alters der Quelle kann eine Existenz des Ortes um 150 nach Christus angenommen werden.[2]

Lokalisation

Bislang konnte der Ort nicht sicher lokalisiert werden. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die Angaben von Ptolemäus neu untersuchte, spricht sich gegen eine Lokalisierung in Böhmen (in Marbods Markomannenreich) aus und verortet Maroboudon nach den transformierten antiken Koordinaten beim heutigen Amberg in Bayern. Nach Berger[3] war Amberg in der Karolingerzeit eine Kaufmannssiedlung am Übergang der Goldenen Straße – der Fernhandelsstraße zwischen Nürnberg und Prag – über die damals schiffbare Vils. Möglicherweise lag an diesem Flussübergang, so Berger, bereits in älterer Zeit ein Handelsplatz.[2]

Antike Quellen

Anmerkungen

  1. Ptolemaios, Geographia 2,11,14 (online).
  2. a b Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios’ „Atlas der Oikumene“. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3, S. 54–55.
  3. Dieter Berger: Duden – Geographische Namen in Deutschland. Mannheim 1993, S. 37.

Literatur

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Ptolemaeus Magna Germania.jpg
EVROPA TABVLA QVARTA – Quarta Europe Tabula continet Germaniam cum insulis sibi adiacentibus. Die Karte zu Magna Germania aus der im Original griechisch verfaßten Geographike Hyphegesis des in Alexandria wirkenden Claudius Ptolemäus (*um 100; † um 175). Spätmittelalterliche Kopie des 15. Jahrhunderts die unter dem Titel Cosmographia erschien. Ptolemäus soll zwischen 125 und 151 tätig gewesen sein. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, daß das Kartenwerk entweder vollständig oder zumindest teilweise in späterer Zeit auf der Grundlage des ptolemäischen Textes rekonstruiert worden ist. Der Codex Latinus V F.32 liegt in der Nationalbibliothek Neapel. Das Kartenwerk wird dem in Italien tätigen Deutschen Nicolaus Germanus zugeschrieben.