Marmorkegel
Marmor-Kegelschnecke | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Conus marmoreus mit erbeuteter Schlangenkopf-Kaurischnecke (Cypraea caputserpensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Conus marmoreus | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Marmorkegel, auch die Marmor-Kegelschnecke (Conus marmoreus) ist eine Schnecke aus der Familie der Kegelschnecken (Gattung Conus), die im Indopazifik verbreitet ist. Sie ernährt sich vorzugsweise von Schnecken.
Merkmale
Conus marmoreus trägt ein breites, konisches Schneckenhaus, das bei ausgewachsenen Schnecken 5 bis 15 cm Länge erreicht. Die Grundfarbe des Gehäuses ist weiß. Die Oberfläche des Körperumganges ist charakteristisch schwarz-weiß gemustert mit schwarz umgebenen weißen Dreiecken. Das Gewinde ist mehr oder weniger stark abgeflacht und konkav. Es trägt eine ähnliche schwarz-weiße Musterung wie der Körperumgang. Das Periostracum ist gelblich bis orange-braun, dünn, durchscheinend und glatt.
Die weiße bis hellbraune Oberseite des Fußes ist braun gesprenkelt und hat eine schwarze Linie am Rand. Die Fußsohle ist weiß bis kremfarben und braun schattiert mit dunkelbraunen Längslinien. Die Unterseite des Rostrums ist kremfarben mit dunkelgelben Querlinien. Fühler und Sipho sind weiß.
Die mit einer Giftdrüse verbundenen Radula-Zähne haben an der Spitze einen Widerhaken. Sie sind über die obere Hälfte des Schafts gesägt, endend in einem herausragenden Zacken in der Mitte des Schafts oder dahinter. Ein zweiter Widerhaken gegenüber dem ersten kann mitunter vorhanden sein, doch dann ist der vordere Widerhaken seitlich aufgeblasen. Taille und Sporn fehlen.
Verbreitung
Der Marmorkegel tritt im Indischen Ozean um Chagos und Madagaskar, an der Küste Indiens und des Golfs von Bengalen sowie im westlichen Pazifik bis nach Fidschi und zu den Marshallinseln auf.
Lebensraum
Marmorkegel leben in der Gezeitenzone von Korallenriffen in 1 bis 15 m Tiefe in Bereichen mit Sand.
Lebenszyklus
Wie alle Kegelschnecken ist Conus marmoreus getrenntgeschlechtlich, und das Männchen begattet das Weibchen mit seinem Penis. Aus den Eikapseln schlüpfen Veliger-Larven, die wiederum eine Metamorphose zur Schnecke durchmachen. Die Eier haben einen Durchmesser von 390 bis 400 µm. Hieraus wird zurückgeschlossen, dass die pelagische Periode der Veliger etwa 7 bis 8 Tage dauert.
Nahrung
Die Beute von Conus marmoreus besteht überwiegend aus Schnecken, darunter auch Kegelschnecken. Anders als viele andere Kegelschnecken jagt der Marmorkegel vorwiegend tagsüber.
Bedeutung für den Menschen
Der Marmorkegel wurde wie andere exotische Muscheln und Schnecken häufig in den Wunderkammern der Renaissance aufgenommen. Dabei zeugt die häufige Darstellung auf Stillleben dieser Zeit davon, dass die Art sehr weit verbreitet und keineswegs selten ist. Eine bekannte Darstellung ist eine Radierung des holländischen Malers und Grafikers Rembrandt van Rijn, Die Muschel Conus Marmoreus aus dem Jahr 1650.[1][2]
Conus marmoreus ist auf Grund seiner gemusterten Gehäuse auch heute noch ein beliebtes Sammlerobjekt, so dass der Mensch als ein Hauptfeind gelten kann.[3] In der Roten Liste der IUCN wurde die Art 2011 als nicht gefährdet (LC – Least Concern) aufgeführt.[4]
Wie andere Kegelschnecken setzt der Marmorkegel seine giftige Harpune nicht nur zum Beutefang, sondern auch zur Verteidigung ein. Sein Giftzahn kann so dem Menschen schmerzhafte Wunden zufügen. Das Gift ist für Mollusken tödlich, nicht jedoch für Säugetiere.
Gelegentlich wird der Marmorkegel von Menschen gegessen.
Literatur
- George Washington Tryon: Manual of Conchology, structural and systematic, with illustrations of the species, vol. VI; Academy of Natural Sciences, Philadelphia 1884. C[onus] marmoreus Linn., S. 7.
- Dieter Röckel, Werner Korn, Alan J. Kohn: Manual of the Living Conidae Vol. 1: Indo-Pacific Region. Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1995. Die Texte zu den einzelnen Kegelschneckenarten des Indopazifiks sind mit Genehmigung der Autoren auf The Conus Biodiversity Website veröffentlicht (siehe Weblinks).
Weblinks
- The Conus Biodiversity Website: Conus marmoreus Linnaeus, 1758
- The Cone Snail: Conus marmoreus (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive)
- Underwater Kwajalein: Conus marmoreus Linnaeus, 1758
- Conus marmoreus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Kohn, A., Raybaudi-Massilia, G., Poppe, G. & Tagaro, S., 2011. Abgerufen am 16. Februar 2014.
Einzelnachweise
- ↑ Holm Bevers: 29. The Shell (Conus marmoreus). In: Rembrandt. The Master & his Workshop. Drawings & Etchings. Yale University Press, New Haven, London 1991, ISBN 0-300-05151-4 (englisch).
- ↑ Karin Leonhard: Shell Collecting. On 17th-Century Conchology, Curiosity Cabinets and Still Life Painting. In: Karl A. E. Enenkel, Paul J. Smith (Hrsg.): Early Modern Zoology. The Construction of Animals in Science, Literature and the Visual Arts. Band 1. Brill, Leiden, Boston 2007, ISBN 978-90-04-13188-0, S. 177–216 (englisch).
- ↑ Fischhaus Zepkow: Familie Conidae - Kegelschnecken
- ↑ Conus marmoreus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013. Eingestellt von: A. Kohn, G. Raybaudi-Massilia, G. Poppe, S. Tagaro, 2011. Abgerufen am 2. April 2020.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Rijksmuseum, Lizenz: CC0
Identificatie
Titel(s): De Schelp (Conus Marmoreus)
Objecttype: prent
Objectnummer: RP-P-1962-63
Catalogusreferentie: New Hollstein Dutch 247-3(3)Bartsch 159-3(3)Hollstein Dutch 159-3(3)
Opschriften / Merken: signatuur en datum, linksonder: ‘Rembrandt f 1650’merk, verso linksonder: Lugt 2228
Vervaardiging
Vervaardiger: prentmaker: Rembrandt van Rijn (vermeld op object)naar eigen ontwerp van: Rembrandt van Rijn
Datering: 1650
Fysieke kenmerken: ets, droge naald en burijn
Materiaal: papier
Techniek: etsen / droge naald / burijn
Afmetingen: h 96 mm × b 132 mm
Onderwerp
Wat: molluscs (+ shell, snail-shell etc.)
Verwerving en rechten
Credit line: Legaat van de heer en mevrouw De Bruijn-van der Leeuw, Muri, Zwitserland
Verwerving: legaat 1962
Copyright: Publiek domein
Autor/Urheber: H. Zell, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Länge 9 cm, Herkunft Indopazifik. Gehäuse aus eigener Sammlung, daher nicht georeferenziert.