Markus-Krankenhaus

Agaplesion Markus Krankenhaus
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Haupteingang des Markuskrankenhaus (2009)
TrägerschaftAgaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken
OrtFrankfurt am Main
BundeslandHessen
StaatDeutschland
Koordinaten50° 8′ 8″ N, 8° 38′ 51″ O
LeitungMichael Keller (Sprecher der Geschäftsführung)

Jürgen Schäfer (Geschäftsführer)

VersorgungsstufeKrankenhaus der Schwerpunktversorgung
Betten680
Fachgebiete12
ZugehörigkeitAgaplesion
Gründung1881
WebsiteMarkus-Krankenhaus
Lage
Markus-Krankenhaus (Hessen)
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Das Markus-Krankenhaus (Eigenschreibweise Agaplesion Markus Krankenhaus) ist ein evangelisches Krankenhaus der Schwerpunktversorgung in Frankfurt am Main. Architekten waren Otto Bartning und die Ingenieure Otto Dörzbach und Wolf. Der Standort des Krankenhauses ist im Stadtteil Bockenheim, an der Grenze zum Stadtteil Ginnheim. Die umfassenden Straßen sind die Ginnheimer Landstraße und die Wilhelm-Epstein-Straße. Gemeinsam mit dem Bethanien-Krankenhaus bildet es die Agaplesion Frankfurter Diakonie-Kliniken und ist seit 2009 Teil des christlichen Konzerns Agaplesion. Das Krankenhaus verfügt über insgesamt zwölf Fachbereiche, vier Institute, mehrere Kompetenzzentren und rund 700 Betten.

Fassade des Hauses, etwa 1900
Das Haus im Jahr 1920

Geschichte

Im Jahr 1881 eröffnete der 1876 gegründete Bockenheimer Diakonissenverein in der Falkstraße ein Diakonissenheim, dem ein kleines Krankenhaus mit 15 Betten angegliedert wurde.[1] 1907 wurde der Chirurg Otto Loewe an das Diakonissenheim berufen. Er ließ einen der ersten Röntgenapparate in Frankfurt installieren und ermöglichte dem Diakonissenverein 1926 den Erwerb eines Nachbargrundstücks. Mit finanzieller Unterstützung der Stadt ließ der Diakonissenverein die beiden Gebäude umbauen und zu einem neuen Krankenhaus mit 174 Betten erweitern.[2] Es erhielt 1928 den Namen Markus-Krankenhaus; Loewe wurde zu seinem Chefarzt berufen. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen. Er starb nach den Novemberpogromen 1938 an den Folgen schwerer Misshandlungen.

Im Zusammenhang mit der notwendigen Erweiterung des in den 1950er Jahren auf der Ginnheimer Höhe, in nordöstlicher Fortsetzung der Straße, an der Kreuzung der Wilhelm-Epstein-Straße mit der Ginnheimer Landstraße, errichteten neuen evangelischen Markus-Krankenhauses um drei Bauabschnitte wurde die ursprüngliche Planung, das alte St.-Markus-Krankenhaus in der Falkstrasse durchgreifend zu renovieren und zu sanieren, aufgegeben[3]. Im Jahr 2010 erfolgte die Umfirmierung der Trägergesellschaft in Agaplesion Frankfurter Diakonie-Kliniken gemeinnützige GmbH. Damit soll der Zugehörigkeit zum bundesweiten Agaplesion-Konzern Ausdruck verliehen werden, zu dem das Markus-Krankenhaus und das Bethanien-Krankenhaus bereits seit 2002 gehören.

Leistungen

Das Markus-Krankenhaus verfügt über Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Gastroenterologie, Hepatologie, Onkologie, Infektiologie, Nephrologie, Hochdruck- und Gefäßkrankheiten, Orthopädie und Unfallchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Thoraxchirurgie, Urologie und roboterassistierte Urologie und Uroonkologie, sowie über eine medizinisch-geriatrische Klinik und ein Cardioangiologisches Centrum (CCB). Hinzu kommen das Zentrum für Palliativmedizin sowie weitere Kompetenzzentren.[4]

Neben den bettenführenden Kliniken verfügt das Krankenhaus über eigene oder angegliederte Institute in den Bereichen Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Pathologie, Labormedizin, über eine eigene Zentralsterilisation und eine Apotheke.

Es ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit bis zu 36 PJ-Ausbildungsplätzen und bietet zudem mit dem Agaplesion Bildungszentrum für Pflegeberufe Rhein-Main die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in Voll- oder Teilzeit. In Kooperation mit Bildungseinrichtungen im Rhein-Main-Gebiet bietet es außerdem die Ausbildung zum Anästhesietechnischen beziehungsweise zum Operationstechnischen Assistenten an.[5]

Auf dem Dach des Krankenhauses befindet sich ein Landeplatz für Rettungshubschrauber. Außerdem verfügt das Markus-Krankenhaus über zwei roboterassistierte Operationssysteme (DaVinci).

Gesellschafter

Die Gesellschafter der Agaplesion Frankfurter Diakonie-Kliniken gemeinnützige GmbH sind:

  • Agaplesion gemeinnützige AG
  • Diakoniewerk Bethanien e. V.
  • Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main
  • Frankfurter Diakonissenhaus
  • Markus Stiftung

Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung ist Holger Kamlah. Die Gesellschaft wird vertreten durch die Geschäftsführer Michael Keller und Jürgen Schäfer.[6]

Kooperationen & Partner

Im Bereich Altersmedizin besteht eine enge Kooperation der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt (BGU), die eine gemeinsame Visite bei den Patienten beinhaltet. Für Menschen, bei denen nach einem stationären Aufenthalt eine vorübergehende oder dauerhafte Pflegebedürftigkeit besteht, arbeitet das Krankenhaus mit Wohn- und Pflegeeinrichtungen in und um Frankfurt zusammen.

Außerdem gibt es Kooperationen mit der Fakultät Pflege der Universität Murcia in Spanien, sowie mit der Universität Pécs im Südwesten Ungarns. Studierende der beiden Universitäten haben dadurch die Möglichkeit, ein Praktikum an den Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken zu absolvieren.

Weblinks

Commons: St. Markus Krankenhaus Frankfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Markus-Stiftung. (Nicht mehr online verfügbar.) In: frankfurt.de. Ehemals im Original; abgerufen am 29. April 2019.[_id_inhalt=5507078 @1][_id_inhalt=5507078 @2]Vorlage:Toter Link/www.frankfurt.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in [_id_inhalt=5507078 Webarchiven])
  2. Thomas Bauer: Der Chirurg Otto Loewe und das St. Markus-Krankenhaus. In: Frankfurt1933–1945. Institut für Stadtgeschichte, 1. Januar 2005, abgerufen am 30. April 2019.
  3. Frankfurter Neue Presse vom 5. August 1971.
  4. Markus-Krankenhaus Leistungsspektrum | Fachabteilungen. Abgerufen am 29. April 2019.
  5. Agaplesion Bildungszentrum für Pflegeberufe Rhein-Main. Abgerufen am 29. April 2019.
  6. Agaplesion Markus Krankenhaus | Kooperationen & Partner. Abgerufen am 29. April 2019 (englisch).

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Frankfurt-Bockenheim, Falkstraße 35-37, seit 1928 St.Markus-Krankenhaus des Bockenheimer Diakonissenvereins.jpg
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Das Krankenhaus des Bockenheimer Diakonissenvereins in der Falkstraße 35-37 in Frankfurt am Main führte seit 1928 den Namen "St. Markus-Krankenhaus. Im Zweiten Weltkrieg große Bombenschäden. 1954 erfolgte der Neubau des Markus-Krankenhauses in der Wilhelm-Epstein-Straße 4 und heute Teil der gemeinnützigen AG Agaplesion.
Frankfurt-Bockenheim, Falkstraße 35, Diakonissenheim C.jpg
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Ehemaliges Diakonissenheim, Falkstraße 35. Am 01.Februar 1876 wurde in der Stadt Bockenheim ein Verein gebildet, der den Zweck verfolgte, Diakonissen zu berufen, die die Krankenpflege sowohl in der Gemeinde Bockenheim als auch im Krankenhaus ausüben sollten. Der Verein nannte sich Bockenheimer Diakonissenverein. 1890 wurde mit dem Bau dieses dreistockigen Gebäudes mit ausgebauten fünf Mansardenzimmern begonnen. Im ersten und zweiten Stock befandt sich insgesamt Platz für 20 Krankenbetten, wobei nur die Zimmer der ersten Klaase einen eigenen Waschtisch hatten, die der zweiten Klasse teilten sich jeweils einen Waschtisch am Flurende. Für die hier pflegenden Diakonissen waren die fünf Mansardenzimmer vorgesehen. Vor der Einweihung dieses Hauses wurden das vollständige Fehlen einer Heiz- und Gasversorgung bemerkt. Der Bockenheimer Unternehmer und Mitglied des Vorstands des Bockenheimer Diakonissenverein Julius Wurmbach (1831-1901) spendete Öfen und deren Einbau. Am 05. Juli 1891 erfolgte u.a. in Anwesendheit des Bockenheimer Bürgermeisters Adalbert Hengsberger (1853-1923). 1912 wurde in der Nachbarschaft in der Markgrafenstraße, zwischen Falk- und Wurmbachstraße, die evangelische Markuskirche erstellt, deren Namensnennung auch vom Diakonissenkrankenhaus Bockenheim addaptiert wurde. So führte der Vereins seit 1928 den Namen: "St. Markus-Krankenhaus des Bockenheimer Diakonissenvereins". Mit Hilfe der Stadt Frankfurt am Main und der im Gemeindeverband der evangelisch-lutherischen und evangelisch -unierten Kirchengemeinden in Frankfurt am Main zusammengeschlossenen Kirchengemeinden hat der Verein in den Jahren 1955 bis 1958 das St. Markus-Krankenhaus in der Wilhelm-Epstein-Straße in Frankfurt am Main errichtet. Der Verein hat angesichts der Erweiterung seines Aufgabengebiets den Namen "St. Markus-Krankenhaus Verein für Krankenpflege und Diakonie in Frankfurt am Main (Gegründet 1876 als Bockenheimer Diakonissenverein)" eingetragen. Im September 1944 durch Fliegerbomben weitgehend zerstört. Der Bockenheimer Diakonissenverein untersteht dem Diakonissen-Mutterhaus Hebron. Dies wurde 1908 in Marburg gegründet und gehört zum Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband e.V.
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Markus-Krankenhaus in der Wilhelm-Epstein-Straße