Markgrafen-Gymnasium Karlsruhe

Markgrafen-Gymnasium Karlsruhe
MGG-1907.jpg
Zeichnung des Markgrafengymnasiums von 1907
SchulformGymnasium
Gründung1586
Adresse

Gymnasiumsstraße 1–3

OrtKarlsruhe
LandBaden-Württemberg
StaatDeutschland
Koordinaten48° 59′ 55″ N, 8° 28′ 40″ O
Schüleretwa 1.200
Lehrkräfteetwa 90
LeitungJoachim Inhoff
Websitewww.mgg-karlsruhe.de

Das Markgrafen-Gymnasium (kurz: MGG) ist ein Gymnasium im Karlsruher Stadtteil Durlach.

Geschichte

Das Markgrafen-Gymnasium ging aus dem 1586 von Markgraf Ernst Friedrich von Baden gegründeten Gymnasium illustre hervor. Das Schulgebäude befand sich damals zwischen Stadtkirche und Basler Tor. 1724 verlegte Markgraf Karl Wilhelm von Baden die Fürstenschule in die neue Residenzstadt Karlsruhe, woraus sich das heutige Bismarck-Gymnasium entwickelte. Neben der nach Karlsruhe verlegten Fürstenschule blieb auch das Gymnasium in Durlach bestehen. 1836 wurde das Markgrafen-Gymnasium mit einer Höheren Bürgerschule verbunden. Aufgrund dieser Wurzeln pflegt das Markgrafen-Gymnasium sowohl die humanistische Bildung als auch die Naturwissenschaften. Dieser alten Schultradition entsprechen heute das sprachliche und das naturwissenschaftliche Profil des Markgrafen-Gymnasiums. 1907 wurde das heutige Schulgebäude errichtet, 1996/1997 wurde es erweitert und umgebaut. Im Sommer 2007 feierte das MGG das 100-jährige Bestehen des Hauptbaus.

Zeittafel

SchuleSchulleiter
1586Gymnasium illustre1583–1594Lorenz Scheuerle (Schyrius) aus Ulm
1594–1596Daniel Rixinger (Rixius) aus Straßburg
1596–1604Ludwig Lucius aus Basel
1604–1608Heinrich Mummius
1608–1612Johann Himmel aus Stolp (Pommern)
(1612–1614)Vakanz
1614–1618Christian Matthiä aus Meldorf (Dithmarschen)
1618–1623Thomas Wegelin aus Augsburg
(1623–1625)Vakanz
1625–1659Conrad Weininger aus Sulzburg (Baden)
1659–1668Matthias Lemke
1668–1717Johann Gerhard Arnold aus Friedberg (Hessen), seit 1689 in absentia
1699–1712Michael Bulyowsky aus Ungarn als Prorektor
1712–1714Johann Caspar Malsch aus Staffort (Baden) als Prorektor
1714–1724Johann Ludwig Boye aus Königsberg (Preußen)
(1724)Verlegung des Gymnasiums illustre nach Karlsruhe
1724Pädagogium1724–1730Johann Stephan Müller
1730–1742Dornheck
1742–1745Isaak Gmelin
1745–1755Friedrich Christoph Malsch
1755–1774Johann Georg Wolf
1774–1808Diebold
1808–1827Diakon Bommer
1836, endgültig 1841Pädagogium und Höhere Bürgerschule1827–1847Sander
1847–1863Hermann Eisenlohr
1863–1871Karl Becker
1871–1879Karl Gustav Fecht aus Durlach
1879Pro- und Realgymnasium1879–1884Landolf Neff aus Freiburg
1884–1894Adolf Büchle vom Gymnasium Karlsruhe
1894–1897Jakob Sitzler aus Baden-Baden
1907Gymnasium und Realprogymnasium1897–1913Joseph May aus Offenburg
1913–1917Friedrich Emlein vom Gymnasium Tauberbischofsheim
1917–1919Josef Jäger vom Gymnasium Tauberbischofsheim
1919–1930August Marx
1930–1932Hermann Ostern
1937Markgrafenschule, Oberschule für Jungen1932–1945Hermann Schnitzler von der Lessingschule Mannheim
1945Realgymnasium Karlsruhe-Durlach1945–1953Rudolf Imgraben[1]
1954Markgrafen-Gymnasium1953–1964Berthold Sütterlin vom Bismarck-Gymnasium Karlsruhe
1964–1977Emil Sieß vom Bismarck-Gymnasium Karlsruhe
1977–2001Klaus Oesterle vom Bismarck-Gymnasium Karlsruhe
2001–2014Peter Jechalke
2014–heuteJoachim Inhoff vom Lise-Meitner-Gymnasium Remseck

Profile und Sprachenfolge

Als Erste Fremdsprache haben die neuen Fünftklässler Englisch. In der sechsten Klasse kommt als zweite Fremdsprache Latein oder Französisch hinzu. Vor Eintritt in die 8. Klasse entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler zwischen dem sprachlichen Profil mit einer dritten Fremdsprache und den naturwissenschaftlichen Fächern NwT und IMP (Informatik, Mathematik, Physik). Als dritte Fremdsprache wird Spanisch unterrichtet.[2]

Partnerschulen

Das Markgrafen-Gymnasium – von der Karl-Weysser-Straße aus fotografiert

Austauschprogramme

Zusammenarbeit in Projekten

Persönlichkeiten

Lehrer

  • Walter Helmut Fritz (1929–2010), Lyriker, Essayist und Romancier
  • Ernst Friedrich Kärcher (1789–1855), klassischer Philologe und Pädagoge (1815–1820)

Schüler

Markgrafengymnasium Karlsruhe-Durlach Hauptbau
  • Friedrich Schenck von Winterstädt (1603–1659), Staatsmann
  • Ernst Friedrich Kärcher (1789–1855), klassischer Philologe und Pädagoge
  • Julius Braun (1825–1869), Kunsthistoriker und Hochschullehrer
  • Philipp Leferenz (1888–1942), Unternehmer in Heidelberg
  • Franz Hein (1892–1976), Chemiker, Pionier der Aromatenmetallchemie
  • Karl Kindermann (1903–1983), siehe Kindermann-Wolscht-Affäre
  • Jürgen Criegee (1934–2018), Bürgermeister von Walldorf (Baden)
  • Helmut Weber (* 1942), Arzt
  • Ulrich Hochschild (* 1949), Diplomat, ehemaliger Deutscher Botschafter in Benin und Burkina Faso
  • Hans-Peter Hörner (* 1951), Politiker (AfD)
  • Hans Müller-Steinhagen (* 1954), Rektor der Technischen Universität Dresden
  • Step Laube (* 1970), Autorin, Hörspielregisseurin
  • Juri Tetzlaff (* 1972), Fernsehmoderator
  • Thomas Kies (* 1975), Fußballspieler beim Karlsruher SC und VfB Stuttgart
  • Sebastian Freis (* 1985), Fußballspieler beim SC Freiburg[3]
  • Steffen Haas (* 1988), Fußballspieler beim Karlsruher SC und ehemaliger Jugendnationalspieler

Literatur

  • Gustav Wendt: Überblick über die Geschichte des Gymnasiums. In: Festschrift zur 300jährigen Jubelfeier des Grossh.[erzoglichen] Gymnasiums in Karlsruhe. 22. November 1886. Mit 3 Tafeln. Karlsruhe: Braun, 1886, S. 1–38.
  • Siegmund Friedrich Gehres (Hg.): Lebensbeschreibung von Dr. E.[rnst] L.[udwig] Posselt, nebst mehrern ungedruckten Briefen desselben und Biographischen Nachrichten von Durlach’s denkwürdigen Männern. Mannheim 1827. (Kleine Chronik von Durlach. Ein Beitrag zur Kunde deutscher Städte und Sitten, Bd. 2.), S. 1–105 (Stiftung und Einrichtung des Gymnasiums zu Durlach, und dessen nachherige Verlegung von da, nach Carlsruhe. Vom Jahr 1583–1721.)
  • Irene von Kienle: Aus den ersten zweihundert Jahren des Gymnasiums. In: 400 Jahre Gymnasium illustre 1586–1986. Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Festschrift. Hrsg. von der Fördergemeinschaft des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Direktion des Bismarck-Gymnasiums. Karlsruhe 1986, S. 234–242.
  • Heinrich Funck: Die alte badische Fürstenschule und August Böckh. Beilage zum Programm des Großherzoglichen Gymnasiums in Karlsruhe. Karlsruhe: Braun, 1881.
  • 400 Jahre Gymnasium in Durlach. 1586–1986. Markgrafen-Gymnasium Karlsruhe-Durlach. Festschrift. Hrsg. von der Direktion des Markgrafen-Gymnasiums in Verbindung mit der Fördergemeinschaft. Karlsruhe 1986.
  • 425 Jahre Gymnasium Durlach 1586–2011. Jubiläumsschrift – Jahresbericht 2010/2011. Hrsg. von der Direktion des Markgrafen-Gymnasiums Karlsruhe-Durlach mit Unterstützung der Fördergemeinschaft. Karlsruhe 2011.
  • Peter Güß: Vom „Gymnasium Illustre“ zum „Markgrafen-Gymnasium“. Eine kleine Namenskunde. In: Markgrafen-Gymnasium. Jahresbericht. 1997/98. Karlsruhe 1998, S. 33–37.
  • Johann Christian Sachs: Beyträge zur Geschichte des Hochfürstlichen Gymnasii zu Carlsruhe. Bey der feyerlichen Erinnerung der vor 200 Jahren geschehenen Stiftung desselben und seinem eigenen Amtsjubiläo. Durlach: J. G. Müller, 1787.
  • Hans-Jürgen Günther: Der Humanist Dr. Johannes Pistorius. Gründer des "Gymnasium Illustre" zu Durlach. In: Markgrafen-Gymnasium. Jahresbericht. 1993/94. Karlsruhe 1994, S. 67–85.
  • Berthold Stahl: Zur Geschichte des humanistischen Gymnasiums in Karlsruhe. In: 375 Jahre. 1586–1961. Gymnasium Illustre – Lyzeum – Gymnasium Karlsruhe. Festschrift. Jahresbericht 1960/61. Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Vereinigung ehemaliger Schüler des Gymnasiums Karlsruhe e. V. Karlsruhe 1961, S. 27–61.
  • Ulla Resch; Kerstin Unseld: Aus Vierordts Schulgeschichte. In: 400 Jahre Gymnasium illustre 1586–1986. Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Festschrift. Hrsg. von der Fördergemeinschaft des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Direktion des Bismarck-Gymnasiums. Karlsruhe 1986, S. 243–255.
  • Karl Friedrich Vierordt: Geschichte der im Jahre 1586 zu Durlach eröffneten und 1724 nach Karlsruhe verpflanzten Mittelschule. G. Braun’sche Hofbuchdruckerei, Karlsruhe 1859 (Online in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zu seiner Person vgl. Peter Güß: Rudolf Imgraben 1877–1955. In: 400 Jahre Gymnasium in Durlach. 1586–1986. Markgrafen-Gymnasium Karlsruhe-Durlach. Festschrift. Karlsruhe 1986, S. 90–97. – Klaus P. Oesterle: Zwischen Improvisation und Widerstand. Anmerkungen zum Geschichtsunterricht der 30er-Jahre in Baden. Das Beispiel Rudolf Imgraben. In: Markgrafen-Gymnasium Durlach. Jahresbericht 2009/2010. Karlsruhe 2010, S. 9–15. Erstdruck in: Badische Heimat 85 (2005), Nr. 4, S. 594–600. – Max Steidel: Rudolf Imgraben †. In: Markgrafen-Gymnasium Karlsruhe-Durlach. Jahresbericht 1955/56. Karlsruhe 1956, S. 3–5.
  2. Sprachen und Profile. Abgerufen am 5. September 2020.
  3. ak: Sebastian Freis: KSC-Stürmer. In: ka-news.de. 2. Februar 2005, abgerufen am 27. Oktober 2012.

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Das Markgrafen-Gymnasium (MGG) in Karlsruhe-Durlach, Baden-Württemberg, Deutschland, von der Karl-Weisser-Straße aus fotografiert.
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Karl Mutter

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Zeichnung des MGGs vom Kunstlehrer Karl Mutter