Markershausen
Markershausen Gemeinde Herleshausen | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 2′ N, 10° 7′ O |
Höhe: | 294 (270–400) m ü. NHN |
Fläche: | 3,8 km²[1] |
Einwohner: | 66 (Mai 2011)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 37293 |
Vorwahl: | 05654 |
Osterlochweg in Markershausen mit evangelischer Kirche |
Markershausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Herleshausen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Es liegt von Wäldern umgeben im Süden des Ringgaus nordwestlich des Hauptorts Herleshausen.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Markershausen erfolgte unter dem Namen villa Marquartishusen um das Jahr 1300.[3] Weitere Erwähnungen erfolgten unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] Marcwartshusen (1359), Margwertshusin (um 1400) und Marckershausen (1585).
Wie bei vielen der umliegenden Dörfer waren die Herren Treusch von Buttlar auch die Lehnsinhaber von Markershausen. Das Rittergut Markershausen war vermutlich eine Art Vorwerk der Burg Brandenfels und der Ort gehörte somit zum Gericht der Burg Brandenfels nordwestlich von Markershausen. In seiner heutigen Gestalt entstand das repräsentative Herrenhaus des Guts mit mehreren Wirtschaftsgebäuden und einem parkartigen Garten in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Zum 1. Dezember 1970 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen der freiwillige Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Altefeld, Archfeld, Breitzbach, Herleshausen (mit Frauenborn), Holzhausen, Markershausen, Nesselröden, Unhausen, Willershausen und Wommen zur Großgemeinde Herleshausen.[4][5] Für die eingliederten Gemeinden und Herleshausen mit Frauenborn wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Markershausen angehört(e):[3][7]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Sontra
- ab 1654: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Sontra
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Sontra
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Sontra[8]
- ab 1818: Kurfürstentum Hessen, Amt Netra
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege[9][Anm. 2]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Eschwege
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1970: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege, Gemeinde Herleshausen[Anm. 3]
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis, Gemeinde Herleshausen
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Markershausen 66 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 12 Einwohner unter 18 Jahren, 27 zwischen 18 und 49, 18 zwischen 50 und 64 und 9 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 30 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 9 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[3] | |
• 1585: | 9 Haushaltungen |
• 1747: | 16 Haushaltungen |
Markershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 212 | |||
1840 | 235 | |||
1846 | 231 | |||
1852 | 237 | |||
1858 | 222 | |||
1864 | 202 | |||
1871 | 164 | |||
1875 | 180 | |||
1885 | 132 | |||
1895 | 116 | |||
1905 | 104 | |||
1910 | 104 | |||
1925 | 121 | |||
1939 | 125 | |||
1946 | 157 | |||
1950 | 155 | |||
1956 | 122 | |||
1961 | 106 | |||
1967 | 87 | |||
1970 | 98 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 66 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Zensus 2011[2] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 91 evangelische (= 100 %) Einwohner[3] |
• 1961: | 97 evangelische (= 91,51, %), 5 katholische (= 4,72 %) Einwohner[3] |
Politik
Ortsvorsteher ist Dieter Modner (Stand 2016).[10]
Sehenswürdigkeiten
- Historischer Schafstall, heute geschütztes Kulturdenkmal
- Patronatskirche; evangelische Pfarrkirche, 1828 erbaut
- Rittergut Markershausen
- Ruine Brandenfels
- Alte Dorfschule, ausgezeichnet mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2019[11]
Literatur
- Literatur über Markershausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Markershausen. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Markershausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Markershausen. In: Webauftritt. Gemeinde Herleshausen
Anmerkungen und Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungseinheit.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Justizamt Netra) und Verwaltung.
- ↑ Als Ortsteil zur Gemeinde Herlseshausen.
Einzelnachweise
- ↑ Markershausen. In: Webauftritt. Gemeinde Herleshausen, abgerufen im September 2019.
- ↑ a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 110, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ a b c d e f g Markershausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zusammenschluss der Gemeinden Altefeld, Archfeld, Breitzbach, Herleshausen, Holzhausen, Markershausen, Nesselröden, Unhausen, Willershausen und Wommen im Landkreis Eschwege zur neuen Gemeinde „Herleshausen“ vom 1. Dezember 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 51, S. 2381, Punkt 2384 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,5 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 50 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Herleshausen, abgerufen im Januar 2022.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 50 f. (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 72 f. (kurhess GS 1821)
- ↑ Modner neuer Ortsvorsteher in Markershausen. In: Werra-Rundschau. 12. Mai 2016. Auf Werra-Rundschau.de, abgerufen am 29. September 2019.
- ↑ Emily Spanel: Hessischer Denkmalschutzpreis für die Sanierung der Dorfschule in Markershausen. In: Werra-Rundschau. 21. August 2019, abgerufen am 29. September 2019.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber:
- Markershausen_Parkseite.jpg: Gerux
- derivative work: Ralf Roletschek
Markershausen Parkseite.
Autor/Urheber: Feuermond16, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Brandenfelsstraße (Kreisstraße 20) in Markershausen (Herleshausen); Werra-Burgen-Steig Hessen (X5H)
Autor/Urheber: Feuermond16, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Osterlochweg in Markershausen (Herleshausen); in der Bildmitte die Evangelische Kirche Markershausen