Mariusz Jurasik

Mariusz Jurasik
Mariusz Jurasik
Mariusz Jurasik
Mariusz Jurasik (2008)
Spielerinformationen
Geburtstag4. Mai 1976
GeburtsortŻagań, Polen
StaatsbürgerschaftPole polnisch
Körpergröße1,92 m
SpielpositionRückraum rechts
 Rechtsaußen
Wurfhandlinks
Vereine in der Jugend
von – bisVerein
1991–1996Polen WKS Sobieski Żagań
Vereinslaufbahn
von – bisVerein
1996–2001Polen K.S. Iskra Kielce[1]
2001–2003Polen Wisła Płock[2]
2003–2009Deutschland Rhein-Neckar Löwen
2009–2012Polen KS Vive Kielce
2012–11/2012Katar al-Jaish
11/2012–2016Polen Górnik Zabrze
2016–2017Polen Pogoń Stettin
2017–2018Polen KSZO Odlewnia Ostrowiec Świętokrzyski
Nationalmannschaft
Debüt am25. Oktober 1997
gegenLitauen Litauen
 Spiele (Tore)
Polen Polen201 (690)
Stationen als Trainer
von – bisStation
2021–Polen Polen (U16/U17)
Stand: 27. Dezember 2021
Mariusz Jurasik am 28. November 2006 in Bensheim

Mariusz Jurasik (* 4. Mai 1976 in Żagań) ist ein ehemaliger polnischer Handballspieler, der von 2003 bis 2009 für die Rhein-Neckar Löwen in der 1. Handball-Bundesliga spielte. Er war außerdem Spieler der polnischen Handballnationalmannschaft.

Sportlicher Werdegang

Die Anfänge in Polen

Der 1,92 Meter große Linkshänder ist im polnischen Żagań aufgewachsen und begann erst im Alter von 15 Jahren mit dem Handballspiel. Zuvor hatte er Fußball (als Rechtsfuß) gespielt und war zudem ein passabler Speerwerfer. Bei seinem ersten Einsatz in der Jugendmannschaft des WKS Sobieski Żagań bekam er auf seine Frage nach Regeln und Taktik beim Handball von seinem Trainer die lapidare Antwort: „Du musst nur Tore werfen.“ Das Endergebnis dieses Spiel war 22:2, und Mariusz hatte 16 Treffer beigesteuert.

In der Saison 1995/96 wurde er für Żagań Torschützenkönig der dritten Liga. Daraufhin wurde er vom polnischen Meister Iskra Ceresit Kielce zu einem Probetraining eingeladen. Mit Kielce, wo er auch Karol Bielecki kennenlernte, wurde er in der Folge zweimal Meister und einmal Pokalsieger.

2001 wechselte er zu Wisła Płock, wo er zunächst auf Rechtsaußen, später dann auch im rechten Rückraum eingesetzt wurde. Mit Płock wurde er einmal Meister sowie einmal Pokalsieger und erzielte dabei in 56 Liga-Spielen 395 Tore.

Karriere in Deutschland

2003 wechselte er zu den gerade in die Bundesliga aufgestiegenen Rhein-Neckar Löwen (damals noch SG Kronau/Östringen), die dringend einen adäquaten Ersatz für den zum THW Kiel gewechselten Torjäger Christian Zeitz suchten.

In der Saison 2003/04 wurde er mit 200 Toren (davon 64 Siebenmeter) Fünfter der Bundesliga-Torschützenliste. Zwei Jahre später, 2005/06, belegte er mit 260/60 Treffern Platz drei hinter Guðjón Valur Sigurðsson (VfL Gummersbach, 263/70) und Andrej Kurtschau (1. SV Concordia Delitzsch, 262/91).

Mariusz Jurasik trug bei den Rhein-Neckar Löwen die Trikotnummer 13 und spielte zumeist auf Rückraum rechts, in der Rückrunde der Saison 2007/08 wurde er auch häufig auf Rechtsaußen eingesetzt. Seinen 1000. Ligatreffer für die Rhein-Neckar Löwen erzielte er am 17. September 2008 im Heimspiel gegen den TBV Lemgo. Nach Abschluss der Saison 2008/09 ist er mit 1185 Toren (davon 245 Siebenmeter) vor Uwe Gensheimer (752/126) unangefochten die Nummer eins der vereinsinternen Torschützenliste. Auch die Liste nach Einsätzen führt er mit 188 Ligaspielen vor Uwe Gensheimer (159) an.

In seiner letzten Saison bei den Rhein-Neckar Löwen avancierte Mariusz Jurasik mit 177 Toren vor Momir Ilić (VfL Gummersbach, 171 Tore) und Savas Karipidis (MT Melsungen, 166 Tore) zum erfolgreichsten Feldtorschützen der Handball-Bundesliga.[3]

Rückkehr nach Polen

Er stand von 2009 bis 2012 beim KS Vive Kielce unter Vertrag. Anschließend sollte er bei Vive Kielce das Amt des Jugendkoordinators übernehmen.[4] Er nahm jedoch ein Engagement beim katarischen Verein al-Jaish an, den er nach Unstimmigkeiten im November 2012 wieder verließ und sich Górnik Zabrze anschloss.[5] Mit Zabrze erreichte er das Achtelfinale im EHF Challenge Cup 2013/14.

Nationalmannschaft

In der polnischen Handballnationalmannschaft spielte er meist auf Rechtsaußen, so beispielsweise bei der WM 2007, wo er als „bester Rechtsaußen“ ins All-Star-Team gewählt wurde. Seine Nationalmannschaftskarriere hatte er ursprünglich nach der WM 2009 beendet. Im Januar 2010 gab er sein Comeback bekannt und nahm an der in Österreich stattfindenden Europameisterschaft teil.

Trainertätigkeit

Jurasik übernahm im Dezember 2021 die polnischen U16/U17-Nationalmannschaft.[6]

Der gelernte Dreher ist mit Sylvia verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Größte Erfolge

  • Vize-Weltmeister 2007
  • Dritter Platz bei der WM 2009
  • Finalist im Europapokal der Pokalsieger 2008
  • Halbfinalist in der Champions League 2009
  • Polnischer Meister 1998, 1999, 2002, 2010, 2012
  • Polnischer Pokalsieger 2000, 2010, 2011, 2012
  • DHB-Pokalfinalist 2006, 2007

Auszeichnungen

  • Nominierung für die Weltauswahl 2009 durch die Sportzeitung L’Equipe
  • Wahl in das All-Star-Team der Weltmeisterschaft 2007
  • Berufung in die Weltauswahl 2007
  • 5. Platz bei der Wahl "Welthandballer des Jahres 2007"

Saisonbilanzen

SaisonVereinWettbewerbSpieleTore7-MeterFeldtore
2003/04Rhein-Neckar LöwenBundesliga3420064136
BL-Relegation221318
DHB-Pokal11028
2004/05Rhein-Neckar Löwen2. BL Süd3425932227
BL-Relegation213112
DHB-Pokal2707
2005/06Rhein-Neckar LöwenBundesliga3426060200
DHB-Pokal537532
2006/07Rhein-Neckar LöwenBundesliga221112091
EHF-Pokal414311
DHB-Pokal526521
2007/08Rhein-Neckar LöwenBundesliga3116454110
EC der Pokalsieger10611348
DHB-Pokal5361125
2008/09Rhein-Neckar LöwenBundesliga3319114177
Champions League1584381
DHB-Pokal523023
2003–2009Rhein-Neckar Löwengesamt24415172901227
2009/10KS Vive KielceEkstraklasa251557148
Champions League1363063
Polnischer Pokal529326
2010/11KS Vive KielceEkstraklasa261173114
Champions League917017
Polnischer Pokal516016

Weblinks

Commons: Mariusz Jurasik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  • „Löwengebrüll“ vom 1. Dezember 2007 (RNL-Minden)
  1. |wayback=20070509033114 Profil beim THW Kiel 1997/98
  2. Profil bei den Rhein Neckar Löwen
  3. Feldtorschützenliste der Handball-Bundesliga 2008/09
  4. Neuer Job beim alten Klub für Mariusz Jurasik
  5. www.handball-world.com Mariusz Jurasik zurück in Europa vom 22. November 2012, abgerufen am 21. Juni 2014
  6. www.handball-world.news: Früherer HBL-Profi Mariusz Jurasik mit neuer Trainerstation vom 26. Dezember 2021, abgerufen am 27. Dezember 2021

Auf dieser Seite verwendete Medien

Mariusz Jurasik 03.jpg
Autor/Urheber: Kuebi = Armin Kübelbeck, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mariusz Jurasik von den Rhein-Neckar Löwen vor dem Halbfinalspiel im EHF-Europapokal der Pokalsieger 2007/08 am 5. April 2008 in Heidelberg-Eppelheim (Rhein-Neckar Halle) gegen Balonmano Valladolid (BM Valladolid).
Mariusz Jurasik 01.jpg
Autor/Urheber: Armin Kuebelbeck, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mariusz Jurasik am 28. November 2006 in der Bensheimer Weststadthalle während des DHB-Pokalspiels SG Kronau-Östringen - TuS Nettelstedt-Lübbecke.