Mario Tronti
Mario Tronti (* 24. Juli 1931 in Rom)[1] ist ein italienischer marxistischer Philosoph und Politiker (PCI, PDS, PD).
Leben und Wirken
Tronti war einer der bedeutendsten Theoretiker des Operaismus, einer marxistischen Strömung in den 1960er Jahren. Er wollte eine militante Organisation unterhalb der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) gründen und die Revolution wieder zum Programm der Arbeiterbewegung werden lassen. Seine Aufsätze erschienen in Raniero Panzieris Zeitschrift Quaderni rossi (QR)[2] und, nach der Spaltung der QR in eine Panzieri- und eine Tronti-Gruppe im Jahre 1963, in Classe operaia, die von ihm selbst, Romano Alquati, Antonio Negri u. a. getragen wird. Auch diese Gruppe spaltet sich 1966 und während sich Negri immer weiter von der PCI in Richtung Potere operaio und Arbeiterautonomie entfernte, trat die Gruppe um Tronti, der 1958 ausgetreten war, der Partei wieder bei und versuchte sie von innen zu radikalisieren.
1992 wurde Tronti erstmals als Vertreter der Nachfolgepartei der PCI – Partito Democratico della Sinistra (PDS; Demokratische Linkspartei) – in den Senato della Repubblica gewählt, wo er bis 1994 die Region Latium vertrat. Im Zuge der Parlamentswahlen in Italien 2013 erhielt Tronti erneut ein Senatsmandat, diesmal auf der Liste der Partito Democratico in der Lombardei.[3]
Werke
- Extremismus und Reformismus, Merve Verlag, Berlin, Internationale Marxistische Diskussion, Nr. 12, 1971. Drei Essays, aus Contropiano (Bd. 1, Nrn. 1–3, 1968). Übersetzung u. Einleitung (S. 5–10) von Gisela Bock.
- Arbeiter und Kapital, Frankfurt a. M., Verlag Neue Kritik, 1974. Um vier Aufsätze aus den Classe operaia, die Einleitung und das Nachwort (1970) zur 2. Auflage gekürzte Ausgabe von Operai e capitale, Einaudi, Turin, 1966. Erweiterte 2. Aufl., 1971.
Literatur
- Wolfgang Brauschädel und Johannes Materna, Archiv für die Geschichte des Widerstands und der Arbeit – Heft 16, Germinal Verlag, Fernwald, ISBN 3-88663-416-7, ISSN 0936-1014 876
- Meinrad Rohner, Arbeiterwissenschaft. Rezension Mario Tronti, Arbeiterklasse und Kapital, in: Autonomie, Nr. 1, 1975, S. 73–78.
Anmerkungen
- ↑ senato.it - Scheda di attività di Mario TRONTI - XI Legislatura. Abgerufen am 8. Juli 2020 (italienisch).
- ↑ Mario Tronti: La fabbrica e la società (Quaderni rossi, Nr. 2, 1962) und Il piano del capitale, (QR, Nr. 3, 1963). Beide auf deutsch in: Arbeiter und Kapital, Verlag Neue Kritik, Frankfurt, 1974.
- ↑ woz.ch, abgerufen am 11. Juli 2014
Weblinks
- "Wenn die CGIL ein “Fall” wird" - Ein Aufsatz von Mario Tronti
- Literatur von und über Mario Tronti im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Liste aller Werke (in französischer Sprache)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Tronti, Mario |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Philosoph, Operaist |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1931 |
GEBURTSORT | Rom |