Mario Petrucci
Mario Antonio Giuseppe Petrucci (* 25. März 1893 in Ferrara, Italien; † 25. August 1972 in Wien) war ein italienisch-österreichischer Bildhauer.
Leben
Petrucci, dessen Vater ein Schuhmachermeister und die Mutter eine Bäuerin war, ging bereits als Elfjähriger auf die Walz. Seine Karriere als Dekorationsbildhauer, Kunstgewerbler und Maler begann er in Zürich. Für das Gebäude des Schweizer Bankvereins modellierte er einen Delphinbrunnen, für eine Villa am Zürichsee einen Märchenbrunnen sowie Grabdenkmäler für Friedhöfe in Winterthur und Zürich.[1]
Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges befand er sich in Mannheim und begab sich daraufhin wiederum in die Schweiz, wo er als Stuckateur arbeitete. 1920 kam er nach Wien und besuchte die Meisterschule von Hans Bitterlich an der Akademie der bildenden Künste.[2] Nach dem Krieg war Petrucci einer der meistbeschäftigten Bildhauer der Stadt Wien.[3]
Petrucci starb im Alter von 79 Jahren am 25. August 1972 in Wien. Er wurde am 5. September 1972 auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt (Grabstelle: Gruppe 13B, Reihe 13, Nr. 5).[4]
Werke (Auswahl)
- Lassalledenkmal, 1928, Wien
- Heimkehrer-Gedächtnismal, 1948, Leopoldsberg, Wien
- Bildnisbüste Ferdinand Hanusch, 1948, am Denkmal der Republik, Wiener Ringstraße
- Gänsebrunnen, 1951, bei der Freihofsiedlung in Kagran[5]
- Denkmal für die vom Faschismus ermordeten Feuerwehrmänner, Wien
- Vogeltränkebrunnen, 1953, im Wiener Stadtpark
- Bildnisbüste Anton Hueber, 1953, Hueber-Hof, Quellenstraße 24B
- Relief Liegender Soldat, 1939/45, Glasguss geätzt, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Gedenktafeln
- In der Gumpendorfer Straße 130 in Wien befindet sich neben anderen von Petrucci gestaltete Gedenktafeln ein 1936 geschaffenes Medaillon, das an den Schreibmaschinenerfinder Peter Mitterhofer erinnert.[6]
Literatur
- Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien 2004, S. 130.
- Hans Ankwicz-Kleehoven: Petrucci, Mario. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 26: Olivier–Pieris. E. A. Seemann, Leipzig 1932, S. 503–504 (biblos.pk.edu.pl).
- Petrucci, Mario. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 578.
Weblinks
- Webservice der Stadt Wien: Mario Petrucci, der Wiener Bildhauer aus Ferrara, ein Sechziger
Einzelnachweise
- ↑ Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien 2004, S. 130.
- ↑ Austria-Forum: Petrucci, Mario; abgerufen am 4. April 2010
- ↑ Petrucci, Mario. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.); abgerufen am 4. April 2010
- ↑ Friedhöfe Wien; abgerufen am 4. April 2010
- ↑ Am Freihof. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.); abgerufen am 4. April 2010
- ↑ Peter Mitterhofer – Erfinder der Schreibmaschine, 1822–1893, abgerufen am 12. August 2014
Personendaten | |
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NAME | Petrucci, Mario |
ALTERNATIVNAMEN | Petrucci, Mario Antonio Giuseppe |
KURZBESCHREIBUNG | italienisch-österreichischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 25. März 1893 |
GEBURTSORT | Italien |
STERBEDATUM | 25. August 1972 |
STERBEORT | Wien |
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Ehrenhalber gewidmetes Grab von Mario Petrucci auf dem Wiener Zentralfriedhof.
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Dieses Foto zeigt das im digitalen Kulturgüterverzeichnis der Gemeinde Wien (Österreich) unter der Nummer 60979 (commons, de) aufgeführte Objekt.