Mario Neuhäuser

Mario Neuhäuser
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0823-325 / Thieme, Wolfgang / CC-BY-SA 3.0
Mario Neuhäuser, 1990
Personalia
Geburtstag8. November 1963
GeburtsortStollbergDDR
Größe175 cm
PositionStürmer (Fußball) / Mittelfeldspieler
Junioren
JahreStation
1972–1977BSG Stahl Lugau
1977–1981FC Karl-Marx-Stadt
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1981–1997FC Karl-Marx-Stadt /
Chemnitzer FC
112 (12)
1990BSG Motor "Fritz Heckert"
Karl-Marx-Stadt
1 0(0)
1993–1997Chemnitzer FC IImind. 88 (11)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1981–1982DDR U1811 0(1)
1983–1985DDR U216 0(0)
1983–1984DDR-Olympiaauswahl4 0(0)
1984DDR1 0(0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Mario Neuhäuser (* 8. November 1963 in Stollberg) war Fußballspieler unter anderem in der DDR-Oberliga und der 2. Bundesliga für den FC Karl-Marx-Stadt/Chemnitzer FC. Für die Fußballnationalmannschaft der DDR bestritt er ein Spiel.

Spielerkarriere

Neuhäuser begann 1972 seine fußballerische Laufbahn im Nachwuchs der BSG Stahl Lugau.[1] Sein Name im höherklassigen Fußball ist aber vor allem mit dem FC Karl-Marx-Stadt, zu dem er 1977 delegiert wurde, beziehungsweise dessen Nachfolgeverein Chemnitzer FC verbunden. Bereits als Juniorenspieler kam er zu Auswahlehren, als er in elf Spielen der DDR-Juniorennationalelf mitwirkte. Mit knapp 18 Jahren wurde der 1,75 m große Angriffsspieler erstmals in der Oberligamannschaft der Karl-Marx-Städter eingesetzt. Am 4. Juni 1983 stand er im Endspiel um den FDGB-Pokal, wo er als linker Außenstürmer aufgeboten wurde. Aus dem Titelgewinn wurde jedoch nichts, da der FCK dem 1. FC Magdeburg mit 0:4 unterlag.

Nach sechs Spielen in der U-21-Nationalmannschaft sowie einem Qualifikations- und drei Freundschaftsspielen in der Olympiaauswahl kam Neuhäuser am 28. März 1984 zu einem Kurzeinsatz in der A-Nationalmannschaft. Im Spiel der DDR-Elf gegen die Tschechoslowakei (2:1) wurde er in der 78. Minute für den Dresdener Matthias Döschner eingewechselt.

In der Oberliga debütierte der Mittelfeldakteur in der Spielzeit 1981/82 am 31. Oktober 1981 wenige Tage vor seinem 18. Geburtstag beim 3:0-Heimsieg im Bezirksderby gegen die BSG Sachsenring Zwickau. Sein erster Treffer im Oberhaus gelang dem gelernten Stürmer, der später in seiner Karriere ins Mittelfeld rückte, am vorletzten Spieltag der Folgesaison beim 3:2 des FCK zu Hause gegen die BSG Chemie Böhlen. 1983/84 erzielte Neuhäuser für den FCK in der Oberliga sieben Punktspieltore und war damit zweitbester Torschütze hinter Stefan Persigehl (9). In der Saison 1985/86 zog er sich eine sehr schwere Knieverletzung zu, die bis 1989 keinen Leistungssport erlaubte. Das Fachblatt fuwo schrieb dazu nach der Partie am 2. Spieltag gegen den FC Vorwärts Frankfurt/Oder, die seine letzte im Oberhaus bis zum Februar 1990 darstellte: „Schon nach 17 Minuten mußte aus dem FCK-Mittelfeld Mario Neuhäuser ausscheiden. Eine alte Verletzung, die ihn bereits in der Vorsaison ein halbes Jahr außer Gefecht gesetzt hatte, brach wieder auf; und das ohne jegliche gegnerische Einwirkung.“[2]

Im Zuge der im DDR-Fußball für die Saison 1989/90 geschaffenen Möglichkeit parallel sowohl bei einem Oberliga- als auch bei einem Ligateam eingesetzt werden zu können, spielte Neuhäuser nach seiner Genesung zwischen einigen Einsätzen für den CFC im Frühjahr 1990 auch eine Partie für die BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt in der zweithöchsten Spielklasse. 1991 qualifizierte sich Neuhäusers Heimmannschaft, inzwischen vom FC Karl-Marx-Stadt in den Chemnitzer FC umgewandelt, mit einem 5. Rang in der letzten DDR- bzw. NOFV-Meisterschaft für die 2. Bundesliga. Während Neuhäusers Zeit hatte der FCK stets in der DDR-Oberliga gespielt, in der er auf 85 Einsätze (zehn Tore) gekommen war.

Der Chemnitzer FC konnte sich bis 1996 in der 2. Bundesliga behaupten. Im ersten Zweitligajahr konnte Neuhäuser nur in einem Punktspiel mitwirken, dagegen bestritt er in der Saison 1992/93 19 der 46 Zweitligaspiele. Inzwischen 30-jährig kam Neuhäuser in den folgenden Spielzeiten in der ersten Mannschaft nicht mehr zum Einsatz, absolvierte jedoch als erfahrener Leader der Chemnitzer Amateurmannschaft unter anderem in der Oberligasaison 1993/94 28 Spiele (drei Tore). In der Saison 1995/96 war Neuhäuser mit 29 Spielen (vier Tore) am sehr guten zweiten Platz der CFC-Amateure in der Staffel Süd der NOFV-Oberliga beteiligt. Erst als die erste Mannschaft des Chemnitzer FC im Sommer 1996 in die Regionalliga abgestiegen war, kam er in der Saison 1996/97 noch einmal in sechs Spielen (ein Tor) zum Einsatz. Einer seiner damaligen Mitspieler war, wie schon in einigen Spielen der Amateurelf, der junge Michael Ballack.

Trainerkarriere

Vom 1. Juli 1997 bis zum 20. September 1998 trainierte Neuhäuser den VfB Chemnitz in der Südstaffel der damals viertklassigen NOFV-Oberliga. Im Jahre 2001 tauchte sein Name noch einmal in den regionalen Medien auf, als Neuhäuser als Trainer des Bezirksligisten Krokusblüte Drebach erwähnt wurde.

Literatur

  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 9: Spielerlexikon 1963–1994. Bundesliga, Regionalliga, 2. Liga. AGON Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-214-4, S. 358.
  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 353.
  • Andreas Baingo, Michael Hohlfeld: Fußball-Auswahlspieler der DDR. Das Lexikon. Sportverlag, Berlin 2000, ISBN 3-328-00875-6, S. 124–125.

Weblinks

Commons: Mario Neuhäuser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joachim Pfitzner: „Mich reizt das nicht Vorhersehbare.“ In: fuwo - Die neue Fußballwoche. 3. Januar 1984, Seite 16.
  2. Andreas Baingo: Wengistens noch Glück im Unglück. In: fuwo - Die neue Fußballwoche. 27. August 1985, Seite 7.

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ADN- Wolfgang Thieme-23.8.90-Chemnitz: Mannschaft des Chemnitzer FC- Mario Neuhäuser, Angriff.