Marinospirillum alkaliphilum

Marinospirillum alkaliphilum
Systematik
Abteilung:Proteobacteria
Klasse:Gammaproteobacteria
Ordnung:Oceanospirillales
Familie:Oceanospirillaceae
Gattung:Marinospirillum
Art:Marinospirillum alkaliphilum
Wissenschaftlicher Name
Marinospirillum alkaliphilum
Zhang et al. 2002

Marinospirillum alkaliphilum ist eine Bakterienart. Sie kommt in Gebieten mit hohen pH-Werten vor, ist also alkaliphil. Der Erstfund stammt aus dem Sodasee Haoji Soda Lake in der Mongolei. In Sodaseen herrschen hohe pH-Werte und Salzkonzentrationen.[1]

Erscheinungsbild

Die Zellen von Marinospirillum alkaliphilum sind, worauf der Gattungsname schon hindeutet, spiralförmig (helikal). Dies trifft auch auf die anderen Arten der Gattung zu.[2][3] Nach 6 Tagen Kultivierung bilden sich kokkenförmige Zellen. Die Art ist beweglich, sie besitzt an beiden Zellenden Flagellen, ist also bipolar begeißelt. Der Gram-Test fällt negativ aus.[1]

Stoffwechsel und Wachstum

Marinospirillum alkaliphilum benötigt für das Wachstum Natrium. Die Art ist chemoorganotroph. Polyhydroxybuttersäure wird als Energiespeicher genutzt. Der Oxidase-Test verläuft positiv. Die Art zeigt ein optimales Wachstum bei einem pH-Wert von 9,5. Sie toleriert pH-Werte von 7,0–11,0, ist also alkaliphil. Es werden Salzgehalte (Natriumchlorid, NaCl) zwischen 0,2 % und 5,0 % toleriert, bestes Wachstum erfolgt bei 2 % NaCl-Gehalt. Der Oxidase-Test und der Katalase-Test verläuft positiv. Kohlenhydrate werden nicht genutzt. Farbpigmente, Indol und Schwefelwasserstoff werden nicht gebildet.[1]

Es folgt eine Tabelle von Merkmalen von Marinospirillum alkaliphilum und den verwandten Arten Marinospirillum minutulum und Marinospirillum megaterium:[1]

M. alkaliphilumM. minutulumM. megaterium
Morphologiehelikalhelikalhelikal
Zelllänge2.7–4.0 μm2–2.8 μm5–15 μm
Zelldurchmesser0.2–0.3 μm0.3–0.4 μm0.8–1.2 μm
Katalase++- oder s
Nitratreduktion zu Nitrit++-
Tolerierte Temperatur8.0–49 °C11–37 °C4–25 °C
Optimale Temperatur37 °C30 °C20–25 °C
Optimaler pH-Wert9.59.08.0
Urease+--

Legende:

+; Test verläuft positiv, -; Test verläuft negativ
s; schwach positiv

Systematik

Die Bakteriumart Marinospirillum alkaliphilum wurde im Jahr 2001 von Weizhou Zhang und Mitarbeitern zuerst beschrieben. Sie zählt zu der Gattung Marinospirillum der Familie Oceanospirillaceae. Diese Familie zählt wiederum zu der Abteilung der Proteobacteria.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d Weizhou Zhang, Yanfen Xue, Yanhe Ma, William D. Grant, Antonio Ventosa und Peijin Zhou: Marinospirillum alkaliphilum sp. nov., a new alkaliphilic helical bacterium from Haoji soda lake in Inner Mongolia Autonomous Region of China In: Extremophiles (2002) Band 6, S. 33–37 doi:10.1007/s007920100219
  2. Eugene Rosenberg, Edward F. DeLong, Stephen Lory, Erko Stackebrandt, Fabiano Thompson: The Prokaryotes. Gammaproteobacteria. 4. Auflage, Springer, 2014, ISBN 3642389236
  3. George M. Garrity, Don J. Brenner, Noel R. Krieg, James T. Staley (Hrsg.): Bergey's Manual of Systematic Bacteriology: Volume 2: The Proteobacteria, Part B: The Gammaproteobacteria. 2. Auflage. Springer-Verlag, New York 2005, ISBN 978-0-387-95040-2, doi:10.1007/0-387-28022-7.
  4. Jean Euzéby, Aidan C. Parte: Genus Marinospirillum. In: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature. Abgerufen am 5. April 2020.

Literatur

  • Weizhou Zhang, Yanfen Xue, Yanhe Ma, William D. Grant, Antonio Ventosa und Peijin Zhou: Marinospirillum alkaliphilum sp. nov., a new alkaliphilic helical bacterium from Haoji soda lake in Inner Mongolia Autonomous Region of China In: Extremophiles (2002) Band 6, S. 33–37 doi:10.1007/s007920100219

Weblinks