Marinestützpunkt Eckernförde

Deutschland Marinestützpunkt Eckernförde
LandDeutschland Deutschland
GemeindeDEU Eckernfoerde COA.svg Eckernförde
Koordinaten:54° 28′ 22″ N, 9° 51′ 42″ O
Stationierte Truppenteile
siehe Dienststellen

Lage des Marinestützpunkts Eckernförde in Schleswig-Holstein

Der Marinestützpunkt Eckernförde (Kranzfelder-Hafen) befindet sich in Schleswig-Holstein in der Küstenstadt Eckernförde im Stadtteil Louisenberg. Nach Alfred Kranzfelder benannt ist der zum Marinestützpunkt gehörende Kranzfelder-Hafen. Er ist der einzige Tiefwasserhafen (bis 17,5 Meter an der östlichen Außenmole[1]) der Deutschen Marine an der Ostsee.

Geschichte

Ab dem 1. April 1957 existierte die Außenstelle Eckernförde vom Marinestützpunktkommandos Kiel. Zum 1. Juli 1985 wurde diese Außenstelle zum Marinestützpunkt Eckernförde. Vom 1. Oktober 1994 bis 1. Oktober 2001 war die Unterstellung unter das Marineabschnittskommandos Nord und ging danach an das Marinestützpunktkommando Kiel über.

Dienststellen

Der Marinestützpunkt Eckernförde beheimatet zahlreiche militärische und zivile Dienststellen der Bundeswehr:[2]

Marine
weitere Dienststellen
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Blick auf den Marinestützpunkt Eckernförde

Kranzfelder-Hafen

Die Messschute Y 1689 „Bums“ der WTD

Das Stützpunktgelände ist zweigeteilt. Der westliche Teil gehört zur Wehrtechnischen Dienststelle 71 (WTD), im zugehörigen Hafenteil sind die Erprobungsschiffe beheimatet. Im östlichen Teil ist der eigentliche Marinestützpunkt untergebracht.

Flotte

U-Boot im Kranzfelder-Hafen

Im Marinestützpunkt Eckernförde sind die Uboote der Klasse 212 A, die Flottendienstboote der Oste-Klasse und der Tender Main der Elbe-Klasse beheimatet.

Entwicklung

Im März 2013 wurde der Hafen Eckernförde infolge der fehlenden Gebrauchsfähigkeit wesentlicher Teile der Infrastruktur teilweise geschlossen. Nachdem die Zuständigkeit gewechselt hatte und im Bereich der neuen Zuständigkeit ein Qualifikationsmangel zur Instandhaltung von Häfen vorlag, fehlten über Jahre Instandhaltungsmaßnahmen, so dass das Flottenkommando die Sperrung des Eckernförder Hafens vornahm.[6]

Am 31. August 2013, als nach monatelangen Gerangel die Zuständigkeiten geklärt waren, wurde eine Investitionssumme von 145 Millionen Euro bis ins Jahr 2019 bekannt gegeben. Weiterhin sollen bis 2017 die 700 Personen der Marineschutzkräfte von der Preußer-Kaserne in den Stützpunkt umziehen. Das bedingt die rechtzeitige Fertigstellung der Quartiere und Infrastruktur, deren Kosten in der genannten Investitionssumme eingeplant sind.[7]

Im Januar 2014 trat in Eckernförde die erste Frau der Bundeswehr ihren Dienst auf der Brücke eines U-Bootes an.[8]

Am 16. Juli 2014 besuchte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen den Standort und gab angesichts des maroden Zustands der Unterkünfte bekannt, dass der Investitionsstau bis Ende des Jahres aufgelöst werden soll.[9]

Bei einem erneuten Besuch der Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit ihrer norwegischen Amtskollegin Ine Marie Eriksen Søreide am 22. August 2017 kündigte sie ein weiteres Wachsen des zu diesem Zeitpunkt rund 3000 Dienstposten umfassenden Stützpunktes um etwa 400 Dienstposten an. Dadurch soll die Preußer-Kaserne weitergenutzt werden. In den kommenden Jahren sollten weitere 260 Mio. Euro in den Ausbau und die Sanierung des Stützpunktes investiert werden.

Zudem soll die derzeit sechs Boote umfassende deutsche U-Boot-Flotte um weitere zwei Schiffe erweitert werden. Von einem sechs identische U-Boote umfassenden Auftrag auf der Werft ThyssenKrupp Marine Systems sollen Mitte der 2020er-Jahre vier für Norwegen und zwei für Deutschland gebaut werden.[10]

Weblinks

Commons: Marinestützpunkt Eckernförde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.marina-guide.de/marina/segelclub-eckernfoerde/
  2. Standortdatenbank der Bundeswehr. Abgerufen am 20. September 2019.
  3. a b c d RK Marine Kiel: Deutsche Marine - Adressen. In: rk-marine-kiel.de. RK Marine Kiel. Archiviert vom Original am 7. April 2015. Abgerufen am 7. April 2015.
  4. Presse-, Informationszentrum Marine: Marineunterstützungskommando. In: marine.de. Marine (Bundeswehr). 17. März 2015. Archiviert vom Original am 7. April 2015. Abgerufen am 7. April 2015.
  5. Presse-, Informationszentrum Marine: Marineunterstützungskommando offiziell aufgestellt. In: marine.de. Marine (Bundeswehr). 27. November 2013. Archiviert vom Original am 7. April 2015. Abgerufen am 7. April 2015.
  6. Thomas Wiegold: Verrottete Häfen: Marinestützpunkt Eckernförde dicht. In: augengeradeaus.net. Augen geradeaus. 20. März 2013. Archiviert vom Original am 7. April 2015. Abgerufen am 7. April 2015.
  7. Gernot Kühl: Marode Ostmole: Marine-Millionen sollen nach Eckernförde fließen. In: shz.de. Schleswig-Holsteiner Zeitung. 31. August 2013. Archiviert vom Original am 7. April 2015. Abgerufen am 7. April 2015.
  8. Udo Hallstein: Marinestützpunkt Eckernförde: Die erste Frau auf einer U-Boot-Brücke. In: shz.de. Schleswig-Holsteiner Zeitung. 7. März 2014. Archiviert vom Original am 7. April 2015. Abgerufen am 7. April 2015.
  9. Patrick Mundstock: Verteidigungsministerin von der Leyen besucht Marinestützpunkt Eckernförde. In: bmvg.de. Bundesministerium für Verteidigung. 18. Juli 2014. Archiviert vom Original am 7. April 2015. Abgerufen am 7. April 2015.
  10. Christoph Rohde: Marine-Standort soll weiter wachsen. kn-online, 22. August 2017, abgerufen am 25. August 2017.

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U-Boot der Klasse 212 des 1. U-Boot-Geschwaders im Kranzfelder-Hafen, Eckernförde
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Wappen der Stadt Eckernförde im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Blasonierung: In Gold über drei blauen Wellenleisten ein breiter, gemauerter blauer Zinnenturm mit geschlossenem Tor, auf dessen Zinnen ein rotes Eichhörnchen läuft.
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Blick auf den Marine Hafen in Eckernförde.
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Messschute Y 1689 Bums in Eckernförde