Marineoperationsschule

Marineoperationsschule
— MOS —


Verbandsabzeichen (Wappen)
Aufstellung15. Juli 1956
StaatDeutsche Nationalflagge Deutschland
StreitkräfteBundeswehr Bundeswehr
TeilstreitkraftMarine Marine
TypSchule der Marine
UnterstellungWappen Marinekommando
StandortWappen Bremerhaven
Auszeichnungen Fahnenband
Bremen (1999)
Leitung
KommandeurKapitän zur See Jens Grimm[1]
(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Gelände der MOS in der Geesteschleife
Die Gebäude der Lehrgruppe Systemausbildung im Marinestützpunkt Heppenser Groden in Wilhelmshaven

Die Marineoperationsschule (MOS), bis 1997 Marineortungsschule, ist die zentrale Ausbildungseinrichtung der deutschen Marine für Taktik, Navigation und Kommunikation mit Sitz in Bremerhaven und einer Lehrgruppe in Wilhelmshaven. Sie unterstand vom 1. Oktober 2012 bis zum 31. März 2020 dem Abteilungsleiter Personal, Ausbildung, Organisation im Marinekommando in Rostock.[2] Seit 1. April 2020 ist sie dem Kommandeur Unterstützung im Marinekommando unterstellt.[3]

Geschichte

Kasernenanlage

Die Kasernenanlage der späteren Marineoperationsschule wurde zwischen den Weltkriegen in der Geesteschleife auf dem Gelände der früheren Werft Joh. C. Tecklenborg im Bremerhavener Stadtteil Geestemünde erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage von den US-Seestreitkräften in Deutschland genutzt. Ab 1952 wurden dort deutsche Angehörige der Labor Service Unit (B) ausgebildet.[4] Die Bundesmarine übernahm die Ausbildungseinrichtungen 1956. Es entstanden zwei Schulen, die Technische Marineschule II (TMS II) mit einer Lehrgruppe und die Marineortungsschule als Vorläufer der späteren Marineoperationsschule.

Marineortungsschule

Ab April 1956 war der Fregattenkapitän Robert Kopp mit der Aufstellung der Schule beauftragt und wurde mit der Aufstellung mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt.

Die Marineortungsschule wurde am 15. Juli 1956 aufgestellt und unterstand zunächst dem Marinefernmeldekommando, das 1962 in Kommando des Marineführungsdienstes umbenannt wurde. Von 1965 bis zur Außerdienststellung unterstand sie dem Marineamt. Für die praktische Navigationsausbildung wurde der MOS 1957 ein ehemaliges Räumboot der Kriegsmarine mit dem Namen OT 1 zur Verfügung gestellt. An dessen Stelle trat 1959 die Schulfregatte Scheer, die der MOS bis zu ihrer Außerdienststellung 1967 unterstand.[5]

Von 1973 bis 1982 verfügte die MOS neben ihrem Hauptsitz in Bremerhaven über eine Außenstelle im Knüppelholz in Drangstedt in einem ehemaligen Lazarettareal der Luftwaffe, in der sich die Lehrgruppe Grundausbildung, die Marinelehrkompanie für Verwendung im Ausland und die Schiffstammleitstelle Drangstedt befanden.[6] Das Areal ist teilweise abgeräumt.

1975 wurde die Fachschule der Marine für Elektrotechnik als Teil der MOS eingerichtet.

Zum 30. September 1997 wurde die Marineortungsschule außer Dienst gestellt und zum 1. Oktober 1997 in neuer Organisation die Marineoperationsschule aufgestellt. Die neue Lehrgruppe C (Elektronikausbildung), vormals Marineortungsschule Lehrgruppe B, wurde im März 2000 an die Marinetechnikschule in Parow verlagert.[5]

Marineoperationsschule

Von ihrer Aufstellung bis zum 30. September 2012 unterstand die Schule dem Marienamt, ab dem 1. Oktober 2012 dem Marinekommando.

Am 1. Oktober 2012 wurde die Lehrgruppe (Lehrgruppe Systemausbildung Marine) des aufgelösten Kommandos Marineführungssysteme in Wilhelmshaven (Marinestützpunkt Heppenser Groden) der MOS unterstellt. Sie bleibt an ihrem bisherigen Dienstort.[7]

Gliederung

Die Marineoperationsschule ist in die Lehrgruppe A, die Lehrgruppe B und das Taktikzentrum der Marine (TZM) gegliedert.

  • Die Lehrgruppe A ist führt die fachliche Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere und die Sprachausbildung durch.
  • In der Lehrgruppe B erhalten die Mannschaften der Verwendungsreihen Über- und Unterwasseroperationsdienst, Fernmelde- und Signalbetrieb, Elektronische Kampfführung und Navigation ihre kombinierte Grund- und Fachausbildung.
  • Das Taktikzentrum der Marine besteht aus einem Verfahrenstrainer (VT) und dem „Taktik- und Verfahrenstrainer Marine“ (TVTM). Während im VT hauptsächlich Unteroffiziere ohne Portepee auf den praktischen Operationsdienst vorbereitet werden, dient der TVTM der Taktikausbildung der Offiziere. Unter anderem werden Offiziere von Stäben, Kommandanten und Command-Teams der Kriegsschiffe auf Einsätze und Übungen vorbereitet.

Kommandeure

Marineoperationsschule
Nr.NameBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
7Kapitän zur See Jens Grimm[1]20. August 2021
6Kapitän zur See Eckhard Bödeker[8]1. Juli 201520. August 2021
5Kapitän zur See Reinhard Wollowski [9]1. September 201130. Juni 2015
4Kapitän zur See Gerd Kiehnle[10]Oktober 200531. August 2011
3Kapitän zur See Jörg Owen[10]1. April 2002Oktober 2005
2Kapitän zur See Stefan Lang1. Januar 199831. März 2002
1Kapitän zur See Hans-Joachim Oels(1)1. Oktober 199731. Dezember 1997
(1) 
Vorher bereits Kommandeur der Marineortungsschule
Marineortungsschule
Nr.NameBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
12Kapitän zur See Hans-Joachim OelsOktober 1994September 1997
11Kapitän zur See Hans-Joachim PetersenDezember 1989September 1994
10Kapitän zur See Karlheinz Max ReichertApril 1986Dezember 1989
9Kapitän zur See Hans-Dietrich MeiburgApril 1984März 1986
8Kapitän zur See Klaus-Dieter SievertOktober 1980März 1984
7Kapitän zur See Heinz-Eugen EberbachOktober 1977September 1980
6Kapitän zur See Karl-Theodor RaederApril 1973September 1977
5Kapitän zur See Jürgen GoetschkeApril 1971März 1973
4Kapitän zur See Otto ItesOktober 1968März 1971
3Kapitän zur See Heinrich HoffmannApril 1963September 1968
2Kapitän zur See Hermann AlbertsDezember 1956März 1963
1Fregattenkapitän Robert KoppApril 1956November 1956

Weblinks

Commons: Marineoperationsschule – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Marineoperationsschule Bremerhaven unter neuem Kommando. Presse- und Informationszentrum Marine, abgerufen am 20. August 2021.
  2. Axel Schimpf. Das Marinekommando in Rostock – Die Marine auf Zukunftskurs. In: Marineforum 1/2-2013, S. 22 ff.
  3. Inspekteur der Marine; Tagesbefehl zur Reorganisation des Marinekommandos vom 31. März 2020. In: Marineforum/Nachrichten aus den Vereinen der Marine 5-2020, S. 38
  4. Douglas C. Peifer: Drei Deutsche Marinen – Auflösung, Übergänge und Neuanfänge. Bochum 2007. ISBN 978-3-89911-101-9.
  5. a b @1@2Vorlage:Toter Link/startext.net-build.deBundesarchiv/Militärarchiv Bestand BM 20 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2021. Suche in Webarchiven)
  6. Ausweichkrankenhaus Drangstedt-Knüppelholz. relikte.com, abgerufen am 28. April 2012
  7. Gerd Abeldt: Neuer Dienstleister für die Flotte. In: WZ online. 12. Oktober 2012, abgerufen am 19. August 2015.
  8. Marineoperationsschule. Meine Stadt Bremerhaven, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2015; abgerufen am 19. August 2015 (kommerzielle Website).
  9. Marineoperationsschule: Neuer Kommandeur an der Marineoperationsschule. Marine.de, 30. August 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2011; abgerufen am 19. August 2015.
  10. a b Jahresbericht des Deutschen Schiffahrtsmuseums 2005. (PDF) Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft, 2006, S. 14, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 19. August 2015.

Koordinaten: 53° 32′ 42″ N, 8° 35′ 21″ O

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Wappen des Fuehrungsstabs der Marine, Deutsche Marine
Flug Wilhelmshaven 2010 150.JPG
Autor/Urheber: Bin im Garten, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Flug über den Jadebusen und Wilhelmshaven, von Nord nach Süd; weiter nachOldenburg; Flughöhe 500 m = 1500 ft; Juli 2010
Geestemuendung-in-Weser-Bremerhaven-2012-05-RaBoe-060.jpg
(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Luftbilder von der Nordseeküste 2012-05: Bremerhaven, Geestemündung in die Weser