Marijskoje

Siedlung
Marijskoje
Weißenstein

Марийское
FöderationskreisNordwestrussland
OblastKaliningrad
RajonBagrationowsk
Frühere NamenWeißenstein (bis 1947)
Bevölkerung221 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
ZeitzoneUTC+2
Postleitzahl238423
Kfz-Kennzeichen39, 91
OKATO27 203 000 037
Geographische Lage
Koordinaten54° 35′ N, 20° 42′ O
Marijskoje (Europäisches Russland)
Marijskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Marijskoje (Oblast Kaliningrad)
Marijskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Marijskoje (russisch Марийское, deutsch Weißenstein) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur Landgemeinde Gwardeiskoje im Rajon Bagrationowsk.

Geographische Lage

Marijskoje liegt im Nordosten des Rajon Bagrationowsk, 21 Kilometer südöstlich von Kaliningrad (Königsberg (Preußen)) und 27 Kilometer nordöstlich von Bagrationowsk. Durch den Ort verläuft die russische Fernstraße A 196 (ehemalige deutsche Reichsstraße 131), die Kaliningrad mit Prawdinsk (Friedland (Ostpreußen)) und Krylowo (Nordenburg) verbindet. Bis 1945 war Uderwangen (russisch: Tschechowo) die nächste Bahnstation an der Strecke von Königsberg nach Angerburg (heute polnisch: Węgorzewo), die nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichte

Der Gutsbezirk und die Landgemeinde Weißenstein gehörte bis 1945 zum Landkreis Königsberg (ab 1939 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1874 wurden beide in den neu gebildeten Amtsbezirk Friedrichstein[2] (russisch: Kamenka) eingegliedert. 282 Einwohner[3] zählte Weißenstein im Jahre 1910, von denen 172 im Gutsbezirk und 110 in der Landgemeinde lebten.

Am 30. September 1928 schlossen sich der Gutsbezirk und die Landgemeinde Weißenstein zur neuen Landgemeinde Weißenstein zusammen. 1930 kam sie zum Amtsbezirk Borchersdorf (heute russisch: Selenopolje) und blieb dorthin zugehörig bis 1945. Im Jahre 1933 zählte Weißenstein (mit dem Vorwerk Blaustein) 339, im Jahre 1939 342 Einwohner[4].

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Weißenstein mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 nach der Herkunft der Neusiedler aus der ASSR der Mari die Bezeichnung „Marijskoje“.[5] Gleichzeitig wurde der Ort Sitz eines Dorfsowjets. Zunächst sollte der Ort dem Rajon Gurjewsk angehören, wurde im Juli 1947 aber dem Rajon Kaliningrad zugeordnet.[6] Seit 1950 gehörte Marijskoje zum Dorfsowjet Tschechowski, der später in den Rajon Bagrationowsk gelangte. Seit 2008 gehört Marijskoje zur Landgemeinde Gwardeiskoje.

Dorfsowjet Marijski 1947–1950

Der Dorfsowjet Marijski (ru. Марийский сельский Совет, Marijski selski Sowet) wurde im Juni 1947 zunächst im Rajon Gurjewsk eingerichtet.[5] Im Juli 1947 gelangte der Dorfsowjet in den neu gebildeten Rajon Kaliningrad.[6] Am 7. Oktober 1950 wurde der Dorfsowjet nach Tschechowo verlegt.

Folgende 7 Orte gehörten zum Dorfsowjet:

OrtsnameName bis 1947/50Jahr der Umbenennung
Kertschenskoje (Керченское)Unruh1950
Marijskoje (Марийское)Weißenstein1947
Partisanskoje (Партизанское)Schönmohr1947
Prochladnoje (Прохладное)Frisching1950
Solnetschnoje (Солнечное)Thomsdorf1947
Tschechowo (Чехово)Uderwangen1947
Wyssokoje (Высокое)Trinkheim1950

Kirche

Bis 1945 war Weißenstein mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Borchersdorf (heute russisch: Selenopolje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land I innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Marijskoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeiskoje (Mühlhausen), die ihrerseits Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist. Sie gehört zur Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Persönlichkeiten

  • John von Collas, preußischer Gelehrter und Baumeister, starb am 16. Juni 1763 auf Gut Weißenstein

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Friedrichstein/Löwenhagen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  4. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
  6. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 25 июля 1947 г. «Об административно-территориальном устройстве Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 25. Juli 1947: Über den administrativ-territorialen Aufbau der Oblast Kaliningrad)
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento desOriginals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info

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