Marienhaus
Marienhaus Unternehmensgruppe | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1903 |
Sitz | Waldbreitbach |
Leitung | Geschäftsführung: Maria Heine, Silvia Kühlem, Jochen Messemer, Sebastian Spottke, Andreas Tecklenburg |
Mitarbeiterzahl | 12086[1] |
Umsatz | 676,8 Mio. EUR[1] |
Website | www.marienhaus.de |
Stand: 31. Dezember 2019 |
Die Marienhaus Unternehmensgruppe mit der führenden Marienhaus GmbH ist ein kirchliches Gesundheitsunternehmen, das u. a. Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Hospize und Bildungseinrichtungen betreibt.
Geschichte
Die Geschichte der Marienhaus-Gruppe ist eng verbunden mit der Historie der Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln (Waldbreitbacher Franziskanerinnen). Diese Kongregation wurde 1863 von Rosa Flesch in Waldbreitbach gegründet. Stammsitz der Gemeinschaft ist seit jener Zeit das Kloster Marienhaus, das als Namensgeber für die Unternehmensgruppe diente. Von Anfang an wirkten die Waldbreitbacher Franziskanerinnen auch in der Krankenpflege. In den ersten Konstitutionen aus dem Jahr 1869 stand: „Die Schwestern verpflichten sich den Werken der tätigen Nächstenliebe: Arme, verlassene Kinder, soweit tunlich, unentgeltlich zu erziehen und auch nach Entlassung aus der Schule in weiblichen Handarbeiten zu tugendhaften, arbeitsamen Menschen heranzubilden, Arme, Kranke und alte verlassene Personen unentgeltlich zu pflegen in und außer dem Hause.“
Schon 1903 wurden die verschiedenen Aktivitäten des Ordens in der Marienhaus GmbH zusammengefasst. Gesellschaftszweck war die „Errichtung und Verwaltung von Kranken- und sonstigen Wohltätigkeitsanstalten und Nutzbarmachung der denselben zugehörigen Immobilien, um diesen Zweck erreichen zu können“.[2]
Die Aktivitäten der Marienhausgruppe wurden schrittweise durch die Einrichtung eigener oder die Übernahme bestehender Krankenhäuser ausgebaut. Im Jahr 2011 gründete die Gemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen die Marienhaus-Stiftung mit Sitz in Neuwied, in die die wirtschaftlichen Aktiva der Kongregation eingebracht wurden. Die der Kongregation verbundene Stiftung hat die Rechtsform einer kirchlichen Stiftung des bürgerlichen Rechts. Stiftungszweck ist die Förderung der Werke christlicher Nächstenliebe.[3] Dieser Zweck wird erreicht durch
- Förderung und Unterstützung der Wohlfahrtspflege,
- Förderung und Unterstützung des öffentlichen Gesundheitswesens, insbesondere der Krankenhilfe,
- Förderung und Unterstützung der Alten- und Behindertenhilfe sowie der sozialen und beruflichen Rehabilitation,
- Förderung und Unterstützung der Kinder- und Jugendhilfe,
- Förderung und Unterstützung der Lehre und Forschung, Bildung und Erziehung und
- Förderung und Unterstützung der Ordensgemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen sowie der ihr angehörigen Schwestern in gesunden, kranken und alten Tagen.
Durch dieses Stiftungsmodell sollte die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe unabhängig von der des Ordens gesichert werden. Ebenfalls im Jahr 2011 brachte die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von der Heiligen Familie ihre Einrichtungen im Bereich der Alten- und Krankenpflege ein, so dass die Marienhaus-Gruppe heute die Traditionen beider Kongregationen im karitativen Bereich fortsetzt.
Am 11. Oktober 2017 kam es im Marienhaus-Klinikum Ottweiler zum bundesweit ersten Streik des Pflegepersonals bei einem in kirchlicher Trägerschaft befindlichen Krankenhaus[4].
Eigentümerstruktur
94 % der Unternehmensanteile hält die Marienhaus-Stiftung, weitere 6 % die Edith-Stein-Trägerstiftung der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar.[1]
Einrichtungen
Per 31. Dezember 2019 gehörten zur Gruppe 13 Akutkrankenhäuser mit 19 Standorten, 19 Alten- und Pflegeheime, 4 Krankenpflegeschulen, 2 Hospize, Altenpflegeschule, 1 Rehaeinrichtung sowie weitere Einrichtungen (z. B. Medizinische Versorgungszentren, Dienstleistungs- und Servicegesellschaften, Zentralapotheke und ein Bildungshaus).[1] Die Einrichtungen der Gruppe befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Kliniken
- Adenau: St. Josef-Krankenhaus
- Bad Neuenahr-Ahrweiler: Krankenhaus Maria Hilf
- Bendorf: Marienhaus Klinikum St. Josef
- Bingen am Rhein: Heilig-Geist-Hospital
- Bitburg: Marienhaus Klinikum Eifel
- Bonn: Gemeinschaftskrankenhaus
- Burgbrohl: Brohltal-Klinik St. Josef
- Gerolstein: Klinikum Eifel St. Elisabeth
- Hermeskeil: St. Josef-Krankenhaus
- Losheim am See: Marienhausklinik St. Josef
- Mainz: Marienhaus Klinikum Mainz
- Neunkirchen (Saar): Marienhausklinik St. Josef Kohlhof
- Neustadt an der Weinstraße: Marienhaus Klinikum Hetzelstift
- Neuwied: Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
- Oberwesel: Loreley-Kliniken
- Ottweiler: Marienhausklinik
- Saarlouis: Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
- St. Goar: Loreley-Kliniken
- St. Wendel: Marienkrankenhaus
- Waldbreitbach: Marienhaus Klinikum St. Antonius
Weitere Aktivitäten
Die Gruppe betreibt zusätzlich zu den Krankenhäusern 20 Alten- und Pflegeheime, zehn Hospize, drei Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, mehrere Krankenpflegeschulen, Seminarhäuser sowie Serviceeinrichtungen (unter anderem für Haustechnik, Reinigung, Sterilgutaufbereitung, Logistik und Medizintechnik).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Konzernjahresabschluss per 31. Dezember 2019, veröffentlicht auf bundesanzeiger.de, abgerufen am 8. Juni 2021
- ↑ Geschichte der Marienhaus-Unternehmensgruppe, abgerufen am 24. April 2014
- ↑ Stiftungszweck der Marienhaus Stiftung, abgerufen am 24. April 2014
- ↑ Matthias Kaufmann: Aufstand der Mitarbeiter: Erstmals Streik an einem katholischen Krankenhaus. In: Spiegel Online. 11. Oktober 2017, abgerufen am 10. Juni 2018.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: TeKaBe, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Marienhausklinik St. Josef in Losheim am See