Marie Elisabeth Müller

Marie Elisabeth Müller (2017)

Marie Elisabeth Müller (* 21. April 1966 in Düsseldorf) ist eine deutsche Hochschullehrerin, Journalistin, Autorin und Beraterin.

Herkunft und Werdegang

Marie Elisabeth Müller wuchs mit drei Geschwistern in Düsseldorf im elterlichen Pfarrhaus auf, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Paul-Gerhardt-Kirche. Ihr Großvater Julius Müller gründete und betrieb vor dem Ersten Weltkrieg eine Buchdruckerei in Duisburg, die den Zweiten Weltkrieg nicht überdauerte, und später wieder eröffnet wurde. Der Zweite Weltkrieg, der Holocaust und die Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts sind wiederkehrende Themen in Müllers Arbeit.

Nach einem Magisterstudium in Literatur, Philosophie und Linguistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Eberhard Karls Universität Tübingen promovierte sie 1998 an der Universität Konstanz bei Joachim Paech in Medienwissenschaft. In ihrer Dissertation entwickelte sie eine Ästhetik des digitalen Storytellings im zeitgenössischen Film und Peter Greenaways Featurefilmen.

Parallel arbeitete Müller seit 1992 als Journalistin, Redakteurin und Produzentin für SWR2 in Stuttgart und Baden-Baden. Ab 2004 unterrichtete sie an der University of Nairobi und lebte vier Jahre in Kenia.[1] Zwischen 2010 und 2014 war sie als Journalistin, Autorin und Hochschullehrerin in Berlin tätig. Ab September 2014 ging Müller für fünf Jahre als Professorin an die Hochschule der Medien (HDM) in Stuttgart, bevor sie sich mit eigenem Startup-Unternehmen Now Age Storytelling – Consultancy for digital skills development selbständig machte.

Sie ist spezialisiert auf Innovationen in Storytelling, Kommunikation und digitalem Journalismus und berät deutsche und internationale Medienhäuser und Organisationen beim Übergang zu digitalen Arbeitsabläufen und Strukturen. Zu ihren Themen gehören der Einsatz digitaler Mobile-Technologie und immersiver Technologien wie Augmented Reality und Virtual Reality.

2020 wurde Müller mit dem Gisela-Bonn-Preis[2] der Deutsch-Indischen Gesellschaft (DIG) und dem Indian Council of Cultural Relations (ICCR) für ihre besonderen Leistungen beim Aufbau des „Dr. Hermann Gundert Museum and Study Centre“ in Thalassery, Kerala, und der Förderung der Deutsch-Indischen-Beziehungen ausgezeichnet.[3]

Seit September 2021 ist sie als „Direktorin Content und Innovation“ für eine transdisziplinäre Stuttgarter Werbeagentur tätig.[4]

Marie Elisabeth Müller lebt in Stuttgart.

Werke

Sachbücher

  • Passagen des Sinns. Eine ästhetische Theorie ereignishafter Darstellung. Über paradoxe Sinnserien, informelle Fakes und Peter Greenaway’s Featurefilme. Dissertation. Königshausen & Neumann, Würzburg 1999, ISBN 3-8260-1627-0.
  • mit Viktoria Hertling: Mietek Pemper. Der rettende Weg. Schindlers Liste – Die wahre Geschichte. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005, ISBN 978-3-455-50183-4
Englisch: The road to rescue. The untold story of Schindler’s list. The Other Press, New York 2008.
  • mit Harald Eichsteller, Devadas Rajaram (Hrsg.): #Innovationtelling – understanding the latest trends in mobile journalism, media innovation and virtual reality for storytellers. Nomos, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8487-3812-0.
  • mit Devadas Rajaram: Social Storytelling. Wie Storytelling heute in Social Media funktioniert. Rheinwerk, Bonn 2021, ISBN 978-3-8362-7812-6.

Hörspiele

  • Night Train. Hörspielbearbeitung nach dem Roman von Martin Amis. Stuttgart 2000 (60 min.) für die MDR Hörspielabteilung Leipzig/2001 DAV Berlin.
  • mit Norbert Schaeffer: Gestürzter Engel. Hörspielbearbeitung nach dem Roman von Per Olov Enquist. Stuttgart 1998 (60 min.) für die SWR2 Hörspielabteilung Baden-Baden.

Drehbücher

  • Girls & Nerds. Konzept TV-Serie. Für Network Movie Hamburg 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marie Elisabeth Müller bei Parapluie. Abgerufen am 2. September 2019
  2. Gisela-Bonn-Preis auf der Website der Deutsch-Indischen Gesellschaft
  3. Dr. phil. Marie Elisabeth Müller wird mit dem Gisela Bonn Preis 2020 ausgezeichnet, Abgerufen am 20. August 2021.
  4. Bruce B. corporate communication GmbH. Agenturmitarbeiter. Abgerufen am 6. November 2021.

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