Mariannenbahn

Die Mariannenbahn war eine von 1854 bis in die 1860er Jahre betriebene Pferde-Eisenbahn, die dem Steinkohlentransport zwischen Höntrop, heute Teil des Stadtbezirks Wattenscheid in Bochum, und Steele, heute Teil von Essen, diente.

Geschichte

Gewerke der Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank, auch Zeche Marianne genannt, sahen ursprünglich einen Eisenbahnanschluss an die Köln-Mindener Eisenbahn in Gelsenkirchen vor. Nachdem dieses Vorhaben scheiterte, ließen sie die 6,2 Kilometer lange Mariannenbahn als Pferdebahn von Höntop über Eiberg und Horst nach Steele errichten, da dort bereits seit 1847 ein Anschluss an die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn zur Verfügung stand. Sie ging im Jahr 1854 in Betrieb. Da der Anschluss in Normalspur ausgeführt war, baute man die Gleise der Mariannenbahn bis ins Ruhrtal ebenfalls in Normalspur auf Sandsteinschwellen auf, um nach Beladung der Waggons auf der Zeche ein weiteres Umladen zu vermeiden.

Eine steile Rampe von Höntrop ins Ruhrtal führte zu mehreren Bahnunfällen. Als die Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank nach 1860 ihren Eisenbahnanschluss an die Bergisch-Märkische Eisenbahn in Höntrop erhielt, wurde die Mariannenbahn stillgelegt.

Heutige Situation

Von der einstigen Bahntrasse sind keine erkennbaren Relikte mehr vorhanden.

In Essen-Horst gab es bis 1974 in Erinnerung an diese Pferdebahn eine Straße namens Mariannenbahn, die damals dem Bau der Hochhaussiedlung Hörsterfeld weichen musste. Seit 2013 erinnert in einem Neubaugebiet in Essen-Horst nahe am ursprünglichen Trassenverlauf wieder eine Mariannenbahn genannte Straße daran.[1]

Literatur

  • Harald Vogelsang: Die Mariannenbahn. Eine Pferdebahn mit Lokomotivspur in Horst; im Geschichtsmagazin Stela historica Nr. 4, S. 29ff. (2008)

Weblink

Einzelnachweise

  1. Erwin Dickhoff: Essener Straßen. Hrsg.: Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1.