Maria Goswina von Berlepsch

Maria Goswina von Berlepsch

Maria Goswina von Berlepsch (* 25. September 1845 in Erfurt; † 10. April 1916 in Wien) war eine schweizerisch-österreichische Schriftstellerin und Mitarbeiterin mehrerer Zeitschriften.

Herkunft

Ihre Eltern waren der liberale Buchhändler und Schriftsteller Hermann Alexander von Berlepsch (* 17. März 1813; † 14. Mai 1883) und dessen Ehefrau Teresia Antonia Mayr. Ihr Bruder Hans Eduard (1849–1921) wurde Maler.

Leben, Werk und Auszeichnungen

Berlepsch verbrachte ihre Kindheit und Jugend zuerst in St. Gallen, dann in Zürich. Nach dem Tod ihres Vaters 1883, an dessen Publikationen sie öfters beteiligt gewesen war, ging von Berlepsch mit ihrer Mutter nach Wien und begann mit der Veröffentlichung von Gedichten, Novellen und Erzählungen sowie Veröffentlichungen u. a. in Neues Frauenleben und Der Bund.

In ihren wirklichkeitsnahen Romanen und Novellen schilderte sie „währhafte freiheitliche Typen des Schweizervolks im Gegensatz zu verkümmerten, starr-altmodischen oder emanzipiert-modernen Gestalten“.[1] Als ihr dichterisches Vorbild gilt Gottfried Keller.

Von Berlepsch wurde 1905 „für ihre dichterischen Darstellungen“ von der Stadt Zürich das Ehrenbürgerrecht verliehen.[2]

Veröffentlichungen

  • Autobiographie In: Freiheit und Arbeit: ein Dichterbuch. Zürich 1910, S. 78.
  • Wenn's dämmert… Märchen und Geschichten. Wien, ohne Jahr
  • Hairiyye Ben Aiad: Die Türkische Frau, ihr sociales Leben und der Harem. Vortrag. Mit Vorwort von Goswina von Berlepsch. Max Werthner, Wien 1904.
  • Friederike Goßmann verm. Gräfin Prokesch von Osten. Ein Lebensbild. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1908.
  • Rosa von Gerold: Erinnerungen. Hrsg. von Goswina von Berlepsch. Karl Gerolds Sohn, Wien 1908.
  • August Corrodi: Ein Kapitel aus meiner Kindheit. Ziegler, Winterthur 1913.
  • Maria Goswina von Berlepsch, Rudolf Hunziker: Über August Corrodi. Mit 5 bisher unveröffentlichten Briefen Eichendorffs. Winterthur 1913.
  • Novellen:
    • Ledige Leute. Leipzig, 1886
    • Mann und Weib. Stuttgart, 1897
    • Bergvolk. o. J.
    • Heimat. o. J.
    • Ein Maitag, in: Über Land und Meer, Stuttgart
  • Roman:
    • Thalia in der Sommerfrische. Leipzig, 1893
  • Erzählungen:
    • Fortunats Roman o. J.
    • Mutter. Bielefeld. 1895
  • Drama:
  • Einzel-Artikel in:
    • Neues Frauenleben
    • Der Bund

Einzelnachweise

  1. Lexikon der Frau in zwei Bänden. Encyclios Verlag, Zürich 1954.
  2. Berlepsch, Maria Goswina von. In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1913, S. 199.

Literatur

  • Bruno Walden: Goswina von Berlepsch. Eine litterarische Studie. In: Velhagen und Klasings Monatshefte. Jg. 12 (1897/98), Bd. 2, Heft 11, Juni 1898, S. 508–512.
  • Nachruf in Der Bund, 11. Jg., H. 5, 1916, S. 7–8.
  • Berlepsch Maria Goswina. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 75.
  • Berlepsch, Frl. M. Goswina von. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 1. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 58 (Digitalisat).
  • Lexikon der Frau in zwei Bänden Encyclios Verlag, Zürich 1954.
  • Ludwig Eisenberg, Richard Groner: Das geistige Wien: Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Wien 1889–1893.
  • Marie Herzfeld: Goswina von Berlepsch. Ein Gedenkblatt. In: Österreichische Rundschau. Bd. 48 (Juli–Sept. 1916), S. 137–139.
  • Maya Widmer: Berlepsch, Maria Goswina von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Gesellschaft für graphische Industrie, Wien 1902.
  • Hans Giebisch, L. Pichler, Kurt Vancsa: Kleines österreichisches Literaturlexikon. Wien 1948.
  • Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein Lexikon. Metzler, Stuttgart 1981, ISBN 3-476-00456-2.
  • Berlepsch, Goswina v.. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 483 (Digitalisat). – Nachtrag

Weblinks

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