Mariä Himmelfahrt (Obermässing)

Mariä Himmelfahrt ist eine Pfarrkirche im Dekanat Roth-Schwabach im Bistum Eichstätt. Sie liegt im Ortsteil Obermässing der Stadt Greding. Die Pfarrei Obermässing gehört zum Pfarrverband Greding.[1]

Geschichte

Von der von Bischof Otto (1182–1196) um 1190 geweihten romanischen Kirche der Herren von Mässingen, die vermutlich einen Vorgängerbau hatte, hat sich nichts erhalten.[2] Um 1280 ließ Berthold von Mässingen eine neue, wehrhafte Kirche im frühgotischen Stil erbauen; die Grabplatte des 1285 Verstorbenen befindet sich in der Kirche. Das Schiff hat die Maße 19 × 9 Meter. Über eine Holzbrücke konnte man von der Kirche aus in das an der Westseite gelegene Kastengebäude gelangen. 1336 machte Heinrich von Wildenstein ein Legat zu einer neuen Glocke. Mit Übergang von Obermässing an den Deutschen Orden (1287) wurde die Pfarrkirche eine Deutschordenskirche, bis sie 1465 wieder die Kirche einer Säkularpfarrei wurde. 1680 entstand der zunächst für Berching bestimmte, 1684 von dort nach Obermässing verkaufte Hochaltar,[3] vier Jahrzehnte jünger sind die beiden Seitenaltäre. 1689 wurden durch den in Obermässing ansässigen hochstiftischen Baumeister Johann Baptist Camesino Wandpfeiler eingezogen und der Innenraum mit seiner doppelten Westempore mittels einer Stichkappentonne gewölbt. 1696 fand die Konsekration der nunmehr barockisierten Kirche statt. Um 1700 wurde der an der Nordostecke des Schiffs stehende Kirchturm durch Camesino erhöht. Die Glockenstube führte er in Fachwerk-Bauweise aus, darauf kam eine Haube mit Laterne; die Wetterfahne zeigt die Jahreszahl 1701. 1724 stiftete Camesiono eine große Glocke. 1773 malte Johann Michael Wild das Deckengemälde. 1906 kam eine 11-Register-Orgel des Eichstätter Orgelbauers Joseph Franz Bittner in die Kirche.1931 wurde der Sakralbau außen und innen renoviert.[4][5]

Josef Zottmann (1936–2018) war der letzte Pfarrer (1972–1992), der in Obermässing ansässig war. Danach wurde die Pfarrei aus Untermässing betreut und seit 2021 ist der Pfarrer in Greding ansässig.[6]

Glockenstube

1938 hingen vier Glocken im Turm, die 1645, 1774 und zwei davon 1923 gegossen wurden.[7][8] Zehn Jahre später wurde ein neues Geläute von sieben Gussstahlglocken vom Bochumer Verein angeschafft. Alle mit der V12-Rippe. Im November 1948 wurden sie montiert. Hierbei handelt es um das größte und schwerste Gussstahlgeläut im Bistum Eichstätt. Die größte Glocke ist diejenige mit dem größten Umfang (Durchmesser 2140 mm), die zweitschwerste (etwa 4,4 t) und von der Tontiefe (B) die dritte im Bistum Eichstätt.[9][10][11][12][13][14]

NameSchlagtonGewichtDurchmesserGussjahr und GießerInschrift
Dreifaltigkeitsglockeb0-5,5ca. 4400 kg2140 mmBochumer Verein für

Gussstahlfabrikation (BVG) 1948

SANCTISSIMA TRINITAS A TE - IN TE - AD TE!
Christusglockedes1-5ca. 2600 kg1790 mmREX GLORIAE CHRISTE PASCE REGE SANCTIFACA NOS
Marienglockees1-3ca. 1800 kg1610 mmMATER TER ADMIRABILIS O. P. N.
Josefsglockef1-3ca. 1350 kg1450 mmST. JOSEF BEHÜTE UNSERE PFADE ERFLEH UNS REICHE GNADE
Sebastianglockeges1+2ca. 1000 kg1360 mmST. SEBASTIAN NIMM BEI GOTT DICH UNSER AN
Johann-Baptist-Glockeas1-3ca. 780 kg1200 mmST. JOHANNES BAPTISTA ECCE AGNUS DEI
Michaelsglockeb1ca. 520 kg1070 mmSIGNIFER ST. MICHAEL REPRAESENTET EAS IN LUCEM SANCTAM
Commons: Mariä Himmelfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pfarrverband Greding: Pfarrverband Greding: Startseite. Abgerufen am 6. Januar 2025.
  2. Pastoralblatt des Bistums Eichstätt. 5, 1858, S. 176.
  3. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt. 61, 1965/66, S. 48.
  4. Chronik von Obermässing - Blaskapelle Obermässing. Abgerufen am 6. Januar 2025.
  5. Bayerischer Rundfunk: Zwölfuhrläuten. 4. Mai 2015, abgerufen am 6. Januar 2025.
  6. Pfarrer Josef Zottmann verstorben. Abgerufen am 6. Januar 2025.
  7. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt 1938, S. 288–292. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I: Franken. Deutscher Kunstverlag, München 1999, S. 813. Gemeinsam unterwegs. Kirchen und Pfarreien im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach. Schwabach/Roth o. J. [2000], S. 79.
  8. Ludwig Krotter: Ortschronik von Obermässing. In: Heimgarten. Beilage zur Eichstätter Volkszeitung-Eichstätter Kurier. 22. Jg., Nr. 12, 24. März 1951.
  9. Größte Glocke des Bistums Eichstätt läutet im Rundfunk. Abgerufen am 6. Januar 2025.
  10. Obermässing. Abgerufen am 6. Januar 2025.
  11. Bistum Eichstätt: Bochumer Verein, Bochum. Abgerufen am 6. Januar 2025.
  12. Auch die große Glocke soll wieder rufen. 7. Oktober 2022, abgerufen am 6. Januar 2025.
  13. Größte Glocke im Bistum läutet in Obermässing. 13. Oktober 2022, abgerufen am 6. Januar 2025.
  14. Obermässing, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Abgerufen am 6. Januar 2025.

Koordinaten: 49° 6′ 46,5″ N, 11° 18′ 23,7″ O

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