Margitta Gummel

Margitta Gummel

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(c) Bundesarchiv, Bild 183-K0627-0001-017 / CC-BY-SA 3.0

Gummel bei den DDR-Meisterschaften, Juni 1971
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Geburtstag29. Juni 1941
GeburtsortMagdeburg
Größe177 cm
Gewicht90 kg
Sterbedatum26. Januar 2021
SterbeortWietmarschenDeutschland Deutschland
Karriere
DisziplinKugelstoßen
Bestleistung20,22 m (1972)
VereinSC Wissenschaft DHfK Leipzig
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
DDR-Meisterschaften5 × Goldmedaille2 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
DDR-Hallenmeisterschaften3 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold1968 Mexiko-StadtKugelstoßen
Silber1972 MünchenKugelstoßen
Logo der EAA Europameisterschaften
Silber1966 BudapestKugelstoßen
Silber1969 AthenKugelstoßen
Bronze1971 HelsinkiKugelstoßen
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Gold1966 DortmundKugelstoßen
Silber1968 MadridKugelstoßen
Silber1971 SofiaKugelstoßen
DDR-Meisterschaften
Bronze1963 JenaKugelstoßen
Silber1964 JenaKugelstoßen
Bronze1965 Karl-Marx-StadtKugelstoßen
Gold1966 JenaKugelstoßen
Silber1967 HalleKugelstoßen
Gold1968 ErfurtKugelstoßen
Gold1969 BerlinKugelstoßen
Gold1971 LeipzigKugelstoßen
Gold1972 ErfurtKugelstoßen
DDR-Hallenmeisterschaften
Silber1964 BerlinKugelstoßen
Silber1965 BerlinKugelstoßen
Gold1966 BerlinKugelstoßen
Gold1968 BerlinKugelstoßen
Gold1971 BerlinKugelstoßen

Margitta Gummel (* 29. Juni 1941 in Magdeburg als Margitta Helmbold; † 26. Januar 2021 in Wietmarschen[1]) war eine deutsche Leichtathletin und Olympiasiegerin von 1968, die in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den weltbesten Kugelstoßerinnen gehörte.

Leben

Sie startete bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio und wurde mit 16,91 m Fünfte. Bei den ersten Europäischen Hallenspielen gewann sie 1966 in Dortmund mit 17,30 m Gold und bei den Europameisterschaften in Budapest im selben Jahr Silber (17,05 m). Im Jahr darauf belegte sie beim Europacup in Kiew den zweiten Platz (17,66 m). In Havanna verbesserte sie in diesem Jahr den DDR-Rekord auf 17,69 m.

Im September 1968 verbesserte Margitta Gummel den DDR-Rekord zunächst auf 18,43 m und stieß kurz danach mit 18,87 m Weltrekord.[2] Im Oktober gewann sie bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt die Goldmedaille. In ihrem olympischen Wettkampf gelangen ihr zwei weitere Weltrekorde: Mit 19,07 m und 19,61 m (aufgestellt am 20. Oktober 1968) war sie die erste Frau, die die 19-Meter-Marke übertraf. Damit hatte Margitta Gummel im Alter von 27 Jahren ihre persönliche Bestleistung innerhalb eines Jahres um fast zwei Meter gesteigert. Im selben Jahr wurde sie zur DDR-Sportlerin des Jahres gewählt.

Ihre größte Rivalin war Nadeschda Tschischowa (UdSSR). Hinter ihr wurde sie 1966, 1969 und 1971 jeweils Zweite bei den Europameisterschaften. Am 11. September 1969 gelang Margitta Gummel in Berlin mit einer Weite von 20,11 m ein weiterer Weltrekord, den aber Nadjeschda Tschischowa fünf Tage später verbesserte. Und auch bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann Margitta Gummel hinter ihr Silber.

Ab 1959 startete Margitta Gummel für den SC DHfK Leipzig und trainierte bei Karl-Heinz Bauersfeld. In den nach der Wende öffentlich gewordenen Unterlagen zum Doping in der DDR fanden sich auch Dopingdosierungen von ihr.[3]

Nach den Olympischen Spielen 1972 trat sie vom aktiven Sport zurück. Sie wurde 1976 Mutter einer Tochter; 1977 promovierte sie. Sie war zunächst in einem Sport-Forschungsinstitut in Leipzig tätig und arbeitete später als Sportfunktionärin im DTSB-Bundesvorstand und im DVfL (Deutscher Verband für Leichtathletik der DDR) sowie nach dem Ende der DDR bis 1993 beim Landessportbund Brandenburg. Sie gehörte dem NOK der DDR und bis 1993 dem NOK für Deutschland an. Danach zog sie nach Bad Bentheim.

Margitta Gummel starb in Wietmarschen im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit.[1]

Auszeichnungen (Auswahl)

Darstellung Margitta Gummels in der bildenden Kunst

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
  • Karl-Heinz Keldungs: Margitta Gummel. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 55f.
  • Kurzbiografie zu: Gummel, Margitta. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9.

Weblinks

Commons: Margitta Gummel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Olympiasiegerin Margitta Gummel ist tot. In: n-tv.de. 27. Januar 2021, abgerufen am 27. Januar 2021.
  2. Brigitte Berendonk: Doping. Von der Forschung zum Betrug. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 134–135.
  3. Brigitte Berendonk: Doping. Von der Forschung zum Betrug. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 131–144.
    Die Doping-Erkenntnisse der DDR-Wissenschaftler werden weltweit bis heute genutzt Doping in der DDR (6): Die Geschichte der Anabolika -- von Margitta Gummel bis zum Amerikaner Mike Stulce: Aus Jena rund um den Globus. In: Berliner Zeitung. 11. April 1994, abgerufen am 28. Januar 2021.
  4. Flemming, Petra: Porträt Margitta Gummel. 1976, abgerufen am 27. Juni 2022.

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Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Margitta Gummel ADN-ZB Kluge 27.06.1971 Leipzig:XXII.DDR-Meisterschaften der Leichtathleten (3.Tag) -Mit 19,38 m gewann Olympiasiegerin Margitta Gummel das Kugelstoßen der Frauen-Sie erkämpfte damit den 1 000. Meistertitel in der Geschichte der DDR-Leichtathletik.
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