Margarita Louis-Dreyfus

Margarita Louis-Dreyfus (2011)

Margarita Louis-Dreyfus (geboren am 18. Juni 1962[1] als Margarita Olegowna Bogdanowa[2] in Leningrad) ist eine Schweizer Unternehmerin russischer Herkunft. Sie leitet die Louis Dreyfus Group. Sie ist die Witwe des Unternehmers Robert Louis-Dreyfus.

Biographie

Margarita Louis-Dreyfus wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Im Alter von sieben Jahren verlor sie beide Eltern bei einem Zugunglück. Sie wuchs danach bei ihrem Großvater, einem Elektroingenieur, auf. Sie studierte Rechtswissenschaft in Moskau und Wirtschaftswissenschaften in Leningrad.

Mit 27 Jahren heiratete sie einen Schweizer und ließ sich in der Schweiz nieder, wo sie zunächst in einer Import-Export-Firma arbeitete. Die Ehe wurde nach anderthalb Jahren geschieden.[3] Sie begegnete 1989 Robert Louis-Dreyfus in einem Flugzeug von Zürich nach London. Die beiden heirateten 1992 und hatten zusammen drei Kinder.

Margarita Louis-Dreyfus wurde nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2009 Erbin der Louis Dreyfus Group und Mehrheitsaktionärin des Fußballclubs Olympique de Marseille. Ihr Mann hatte sie 2007 in die Führung der Unternehmensgruppe berufen, nachdem er von seiner Krankheit erfahren hatte.[4] Nach einem Verdrängungskampf an der Spitze des Familienunternehmens wurde sie 2011 Verwaltungsratspräsidentin.[5]

Den Fussballclub Olympique de Marseille verkaufte sie per 17. Oktober 2016 an den amerikanischen Unternehmer Frank McCourt.

Mitte Juni 2017 wurde sie in den Verwaltungsrat der Swiss-American Chamber of Commerce (Am-Cham) gewählt. Dieses Gremium gilt als Drehscheibe der Schweizer Wirtschaft.[6]

Laut Forbes hat Dreyfus ein Gesamtvermögen von 4,1 Milliarden US-Dollar (Stand: April 2022).[7]

Seit 2013 ist Louis-Dreyfus mit dem ehemaligen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank und heutigen BlackRock-Manager Philipp Hildebrand liiert; im März 2016 wurde sie Mutter von Zwillingen.[8] Sie lebt in Davos und Zollikon.

2019 übernahm Louis-Dreyfus weitere 16,6 Prozent der Louis Dreyfus Group, nachdem die Credit Suisse ihr einen Kredit über 1,03 Milliarden Schweizer Franken gewährt hatte, für welchen sie ihren gesamten Anteil an der Louis Dreyfus Group als Sicherheit einbringen und verpfänden musste.[9]

Literatur

  • Elsa Conesa: Margarita Louis-Dreyfus: enquête sur la fortune la plus secrète de France. Grasset, Paris 2013, ISBN 978-2-246-79740-1.
  • Margarita Louis-Dreyfus im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks

Commons: Margarita Louis-Dreyfus – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Elsa Conesa, S. 15: "date qui figure sur ses papiers d'identité"
  2. Elsa Conesa, S. 10
  3. L'incroyable destin de Margarita Louis-Dreyfus - Le Point. Archiviert vom Original am 19. April 2013. Abgerufen am 2. Dezember 2015.
  4. La dame de fer de l'OM. In: parismatch.com. 31. März 2014, abgerufen am 17. Februar 2022.
  5. Mächtige Russin vom Zürichsee. In: nzz.ch. 2. September 2012, abgerufen am 17. Februar 2022.
  6. Swiss Amcham und Bilanz vom 30. Juni 2017
  7. #778 Margarita Louis-Dreyfus & family. In: forbes.com. Abgerufen am 29. April 2022.
  8. Philipp Hildebrand und Margarita Louis-Dreyfus: Die Zwillinge sind da! In: Blick.ch, 20. März 2016.
  9. Die CS-Milliarde der Margarita Louis-Dreyfus. In: finews.ch. 6. Januar 2020, abgerufen am 2. März 2021.

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Margarita Louis-Dreyfus en 2011.