Margarete Schörl

Mater M. Schörl (~1980)
Mater Margarete Schörl (~1962)

Margarete Schörl (* 27. September 1912 in Wien; † 4. Dezember 1991 in St. Pölten) war eine österreichische Kindergartenpädagogin. Sie beeinflusste die deutschsprachige Kindergartenpädagogik und Vorschulerziehung nach 1945.[1] Die Pädagogin gilt als Pionierin der offenen Kindergartenpädagogik.[2][3] Innerhalb der Vorschulerziehung wurde aufgrund ihres Wirkens der Begriff Schörlpädagogik geprägt,[4] wobei vor allem christlich gebundene Kindertagesstätten sich an diesem Konzept orientieren.[5][6][7][8]

Leben

Schörls Mutter Leopoldine, geb. Hörmann war Tochter eines Abteilungsleiters im k. u. k. Versatzamt. Sie heiratete 1909 Johann Schörl, Schätzmeister im k. u. k. Versatzamt, dem heutigen Wiener Dorotheum. Der Vater starb 1916 und ließ seinen 5-jährigen Sohn Hans und seine 4-jährige Tochter Margarete als Halbwaisen zurück. Die Mutter heiratete zwei Jahre darauf den Elektro-Ingenieur Georg Schodterer. Die Familie übersiedelte nach Wels, wo 1919 Sohn Heribert geboren wurde, und später nach Bad Ischl. Der Stiefvater von Margarete Schörl erkrankte an Tuberkulose und starb 1922, die Mutter infolge Ansteckung an der gleichen Krankheit ein Jahr danach.

Margarete Schörl wurde in Rohrendorf bei Krems von einer Schwester der Mutter und deren Mann aufgenommen, wo ihr Halbbruder Heribert bereits vor dem Tod der Eltern gewohnt hatte. Ihr Bruder Hans begann 1923 beim Cousin seines Stiefvaters, Robert Schodterer, in Bad Ischl eine Lehre als Gold- und Silberschmied, wodurch die herzlich verbundenen Geschwister getrennt wurden.

Nach Grundschule und Ausbildung an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe trat Margarete Schörl 1933 in den Orden der „Englischen Fräulein“ in Krems an der Donau ein. 1940 legte sie die ewigen Gelübde ab. 1937 absolvierte die junge Ordensfrau als „Externe“ das Kindergärtnerinnenexamen am Seminar der „Kongregation der Armen Schulsschwestern vom 3. Orden“ in Amstetten. Nach dem Anschluss Österreichs (an das nationalsozialistische Deutsche Reich) mussten die „Englischen Fräulein“ ihr Institut schließen. Schörl arbeitete folgend als Privaterzieherin in Krems, Schiltern und Bad Reichenhall. Die Ordensfrau hatte 1951 noch den letzten von Maria Montessori in Innsbruck initiierten und von ihrer Assistentin Giuliana Sorge (1903–1987) geleiteten 30. Internationalen Montessori-Kurs, der drei Monate dauerte, absolviert. Sie lernte Maria Montessori persönlich kennen und nahm an deren Begräbnis 1952 teil.

Pädagogisches Wirken nach 1945

Nach 1945 kehrte sie wieder zu ihrem Orden nach Krems zurück und errichtete einen Kindergarten. Dort entwickelte sie ihre „sozialpädagogische Methode der Spielführung“, das Raumteilverfahren.[9], in engster Zusammenarbeit mit der Kindergartenpädagogin Margarete Schmaus[10] Diese Methode unterstützt das Bedürfnis und den Wunsch der Kinder, wahlweise allein, zu zweit neben- oder miteinander und in kleinen Gruppen zu spielen oder andere Aktivitäten durchzuführen.[11]

Schörls Prinzip der mobilen und immobilen Raumteile als sozialpädagogische Methode der Spielführung wurde später eingeschätzt als „ein ganz neuer Ansatz einer kinderorientierten Pädagogik, die sich seither in vielfältiger Weise weiterentwickelt hat. Das Bewusstsein für den 'Raum als 3. Pädagoge', einer vielzitierten, aber auch vielfältig interpretierten Metapher, ist bis heute Basis fast aller pädagogischen Konzepte“.[12]

Neben dem Raumteilverfahren, welches „bis heute in allen Kindergärten vorhanden ist“ (Gary 2006),[13] betonte sie auch die hohe Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung. Da dem Kind die Sprache nur begrenzt zur Verfügung steht, drückt es sich darum durch das Spiel aus.[14]

Schwesternhaus in St. Pölten, dort lebte Mater Schörl zuletzt

Entschieden wandte sich die Pädagogin gegen die seinerzeit weit verbreiteten sowie hoch im Kurs stehenden „programmierten Spielmaterialien“, mit folgender Begründung:

„Wenn man Kindern zuviel 'didaktisches Material' zur Verfügung stellt, werden sie einseitig trainiert. Damit werden sie wohl vorbereitet für eine Arbeit an einer Maschine, einem Fließband, aber nicht instandgesetzt zu einer freien Verfügbarkeit ihres Geistes. Gibt man ihnen andere Dinge, gestaltbares Material, dann lernen sie über die Dinge und ihre eigenen geistigen Möglichkeiten frei zu verfügen, eben nicht in programmierten Bahnen zu denken.“[15]

Wichtig war für Schörl die frühkindliche Glaubenserziehung, zumal die Zahl der Kinder, die im Kindergarten erstmals von Gott hören und dort ihr erstes Gebet lernen, immer größer wurde. Um dem entgegenzuwirken verfasste sie zusammen mit Margarete Schmaus Erneuerung der Glaubenserziehung im Kindergarten[16]

Margarete Schörl wirkte in großem Umfang als Referentin zur (katholischen) Kindergartenpädagogik. Dabei war es Margarete Schmaus, die die Kurse und Vorträge der Klosterfrau "penibel vorbereitete und ausformulierte."[17]. Neben vielen Orten in Österreich führte sie ihre Vortragstätigkeit auch nach Deutschland (insbesondere Süddeutschland) u. a. in die Diözesen (Bistümer) Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München und Freising, Passau, Regensburg, Würzburg, Freiburg im Breisgau, Rottenburg und Stuttgart, Hildesheim, Trier sowie Osnabrück.[18] Dabei betonte sie stets, dass alle Pädagogik und alles Erziehen letztlich um der Freiheit des Menschen geschieht, dass es gilt, die anvertrauten Kinder wertzuschätzen und zu achten und dass alles Erziehen zugleich auch „ein Wagnis ins Unbekannte“ sei.[19] Ferner war sie acht Jahre Präsidentin der Internationalen Kommission für Vorschulerziehung des BICE.

Grabstätte von Mater Schörl

1989 erschien das erste Fachbuch, das sich ausführlich mit der Schörlpädagogik befasste, verfasst von Elfriede Hilbers und Sr. M. Virginis Jostock (Alltag im Kindergarten pädagogisch gestalten. Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis).

Plakat zur Ausstellung über Margarete Schörl und ihre Pädagogik im Pfarrsassl St. Veit in Krems (vom 25. September bis 20. Oktober 2013)
Denkmal für Mater M. Schörl in St. Pölten. Künstlerin Tanja Jetzinger-Kössler[20]

Nachwirkung

Die Sozialarbeiterinnen Huberta von Gumppenberg und Anna Hagenbusch, die Sozialpädagogin Brigitta Riedel, die Kindergärtnerinnen Elfriede Hilbers und Sr. M. Virginis Jostock (die bereits 1989 das erste Fachbuch zur Schörlpädagogik veröffentlicht hatten) und der Erziehungswissenschaftlers Manfred Berger waren/sind maßgebend an der Verbreitung der Schörl-/Schmauspädagogik im deutschsprachigen Raum beteiligt. Berger organisierte bereits zwei Jahre nach dem Tod Schörls eine umfangreiche Ausstellung für das Ida-Seele-Archiv: Zur Aktualität der Pädagogik nach Mater Margarete Schörl (1912–1991).

Fachbücher wie Freiraum Kindergarten (ca. 1998), Selber denken macht gescheit! (2003) und Schörlpädagogik. Einführung in eine klassisches Kindergartenkonzept (2019) argumentierten, dass die „Schörlpädagogik“ nicht allein auf das Raumteilverfahren beschränkt werden könne, sondern eine ganzheitliche Sicht auf das Kind vertrete.

Anlässlich ihres 100. Geburtstages fanden in St. Pölten eine Ausstellung, eine Festveranstaltung, Gedenkmesse und Workshoptage statt.[21]

Margarete Schörl und ihre Pädagogik war in Österreich und Deutschland Gegenstand von Ausstellungen und Fachtagungen. Die Katholische Erwachsenenbildung Hannover der Diözese Hildesheim bietet Schörlpädagogik-Zertifikationskurse an.[22]

Auszeichnungen und Ehrungen (posthum)

  • 2017 Zu ihrem 105. Geburtstag wurde die Ordensfrau mit einem Denkmal geehrt.[23][24][25][26][27] Im deutschsprachigen Raum wurde dies bisher nur noch zwei Kindergärtnerinnen zuteil, Angelika Hartmann und Ida Seele.[28]
  • 27. April 2021: Die Stadt Krems hat eine Gasse im Stadtteil Stein nach Margarete Schörl benannt[29]

Werke

Tonträger

  • Schallplatte: Sprachentwicklung eines Kindes (ca. 1940).

Filmproduktionen

  • Unsere Jugend versteht das Kleinkind (ca. 1940).
  • Im Kindergarten (1948).
  • Kindergartenstudie I: Das Raumteilverfahren (ca. 1950)[30].
  • Kindergartenstudie II: Wie spielt das drei-, vier- und fünfjährige Kind? (ca. 1950).

Bücher, Aufsätze (Auswahl)

  • Aus meinem Kindergarten. In: A. Niegel (Hrsg.): Gegenwartsfragen der Kindergartenerziehung. Wien 1950, S. 81–92.
  • Feste feiern. In: A. Niegel (Hrsg.): Gegenwartsfragen der Kindergartenerziehung. Wien 1950, S. 241–248.
  • Freiheit soviel wie möglich, Führung soviel wie nötig. In: Kindergartenmagazin, 1952, S. 21–34
  • Das Raumteilverfahren und seine Bedeutung für das kindliche Spiel im Kindergarten. In: Kindergartenmagazin, 1952, S. 67–72
  • Spielfreiheit und Führungsarbeit. In: Kindergartenmagazin, 1953, S. 12–16
  • Über welche Denkmöglichkeiten verfügt das Kindergartenkind?. In: Kindergartenmagazin, 1953, S. 35–38
  • Der Raum im Kindergarten. Lebens- und Freiraum. In: Kindergartenmagazin, 1953, S. 49–53
  • Die nachgehend führende Kindergärtnerin. In: Kindergartenmagazin, 1953, S. 65–71
  • Zur Frage: „Leiden Kinder im Kindergarten?“ In: Unsere Kinder, 1954, S. 141–143
  • Wenn die Kindergärtnerin vom Sommerurlaub … In: Unsere Kinder, 1955, S. 104
  • Die Lehren Fröbels und Montessoris in der Erziehungssituation unserer Zeit. In: Kinderheim, 1956, S. 214–223.
  • Das Raumteilverfahren. In: Kinderheim, 1959, S. 215–218.
  • Glaubenserziehung – Gott nahe kommen. In: Welt des Kindes, 1967, S. 190–191.
  • Über Raumteile und das Raumteilverfahren. In: I. Zieglauer-Moosbrugger: Deutsche und ladinische Kindergärten in Südtirol. Bozen 1982, S. 57–60.

Zusammen mit Margarete Schmaus

  • Die Bildungsarbeit der Kindergärtnerin. München 1958.
  • Die sozialpädagogische Arbeit der Kindergärtnerin. München 1964.
  • Sozialpädagogische Arbeit im Kindergarten. München 1978.
  • Erneuerung der Glaubenserziehung im Kindergarten. München 1968.

Literatur

  • Welt des Kindes, 1968, H. 5, S. 190–191.
  • Elfriede Hilbers, Sr. M. Virginis Jostock: Alltag im Kindergarten pädagogisch gestalten. Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis. Lingen 1989.
  • Gerhard Regel, Axel Jan Wieland (Hrsg.): Offener Kindergarten konkret. Veränderte Pädagogik in Kindergarten und Hort. Hamburg 1993, S. 60 u. 143–159.
  • Manfred Berger: Mater Margarete Schörl. In: Unsere Kinder, 1997, S. 100 f.
  • Manfred Berger: Mater Margarete Schörl: Freiheit liegt im Tun der Kinder. In: Spielmittel, 2001, Ausgabe 1, S. 30–32.
  • Brigitta Riedel: Selber denken macht gescheit! Pädagogisch arbeiten im Kindergarten. Ein Fach-Arbeitsbuch zur Schörlpädagogik. Bad Salzdetfurth 2003.
  • Manfred Berger: Schörl, Mater Margarethe (Margarete). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 1306–1311.
  • Manfred Berger: Mater Margarete Schörl. In: Christ und Bildung, 2004, H. 3, S. 27.
  • Karl-Heinz Braun u. a. (Hrsg.): Handbuch Methoden der Kinder- und Jugendarbeit. Wien 2005, S. 92–93.
  • Gisela Gary: Wir sind keine Tanten! Die Kindergärtnerin: Zur Geschichte eines Frauenberufs in Österreich. Strasshof 2006.
  • Manfred Berger: Schörl, Margaret(h)e Maria Leopoldine (Mater Margarete). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 435 (Digitalisat).
  • Manfred Berger: Margarete Schörl. In: kindergarten heute, 2012, H. 9, S. 34–39.
  • Manfred Berger: „Die Arbeit der Kindergärtnerin ist ein Wagnis ins Unbekannte“. Zum 100. Geburtstag von Margarete Schörl. In: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, 2012, H. 7, S. 52–53.
  • Manfred Berger: „Das Kind braucht einen guten Platz“: Mater Margarete Schörls Leben und Wirken für den Kindergarten. In: Unsere Kinder, 2012, H. 6, S. 22–25.
  • Manfred Berger: Das Kind ist der Mittelpunkt. Mater Margarete Schörls Leben und Wirken für den Kindergarten. In: Pastorale Dienste, Bereich Familie, St. Pölten (Hrsg.): Festschrift zum 100. Geburtstag von M. Margarete Schörl. St. Pölten 2012, S. 8–26.
  • Manfred Berger: Das Kind ist der Mittelpunkt – Mater M. Margarete Schörl – Leben, Wirken und Schwerpunkte ihrer Kindergartenpädagogik. In: heilpädagogik. Fachzeitschrift der Heilpädagogischen Gesellschaft Österreich 2016, H. 1, S. 22–29
  • Anna Ruschka: Mater Margarete Schörl an der BAKIP St. Pölten – eine Spurensuche. In: Pastorale Dienste, Bereich Familie, St. Pölten (Hrsg.): Festschrift zum 100. Geburtstag von M. Margarete Schörl, St. Pölten 2012, S. 30–32.
  • Caritasverband Hannover e. V. (Hrsg.): Freiraum Kindergarten. Hannover o. J.
  • Manfred Berger: Mater Margarete Schörl – Ihr Leben und Wirken. In: heilpaedagogik.de, 2013, H. 2, S. 20–24.
  • Manfred Berger: Geschichte des Kindergartens. Von den ersten vorschulischen Einrichtungen des 18. Jahrhunderts bis zur Kindertagesstätte im 21. Jahrhundert. Frankfurt/Main 2016, S. 147–151
  • Doris Kloimstein: Elementarpädagogik und das Gleichnis vom guten Hirten. Zur Aktualität der Pädagogik nach Margarete Schörl (1912–1991), in: Veit Neumann/Josef Spindelböck/Sigmund Bonk (Hrsg.): Glaube und Kirche in Zeiten des Umbruchs. Festschrift für Josef Kreiml, Regensburg 2018, S. 875–883
  • Manfred Berger: Schörlpädagogik. Einführung in eine klassisches Kindergartenkonzept, Göttingen 2019
  • Martha Georgine van de Grooth: Vorwort. In: Manfred Berger: Schörlpädagogik. Einführung in eine klassisches Kindergartenkonzept, Göttingen 2019, S. 7–8
  • Heidemarie Lex-Nalis/Katharina Rösler: Geschichte der Elementarpädagogik in Österreich, Weinheim/Basel 2019, S. 123–125
  • Alexa Schütze: Schörl-/Schmauspädagogik. Ein klassisches Kindergartenkonzept im Kontext aktueller frühpädagogischer Bildungs-/Erziehungskonzepte, Ulm 2019
  • Christine Schneider-Bayer: Schörl-/Schmauspädagogik in der Praxis – aufgezeigt am Beispiel von sechs ausgewählten bayerischen Kitas, München 2019

Weblinks

Commons: Margarete Schörl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl.https://www.socialnet.de/lexikon/Schoerl-Margarete
  2. Regel/Wieland (Hrsg.) 1993, S. 143 ff.
  3. erlebniskindergarten.at
  4. kitaundco.de
  5. caritas-hannover.de (Memento des Originals vom 26. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.caritas-hannover.de (PDF)
  6. kitamariaregina.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.kitamariaregina.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. kitacc.de
  8. Die Pädagogik nach Mater Margarete Schörl
  9. https://www.mediathek.at/atom/018AA05A-145-01863-00000484-0189A3E5
  10. https://www.socialnet.de/lexikon/Schmaus-Margarete
  11. „Ich verstehe darunter ein Verfahren, das die Teilung des Raumes durch die Kinder nach deren Aktionsbedürfnissen ermöglicht. Daraus ergibt sich die Gliederung der Kindergruppe in kleine Interessengruppen und in einzeln spielende Kinder. Durch das Raumteilverfahren ergeben sich bedeutsame pädagogische Situationen. Schon das Zusammenfinden der Kinder in eine Gruppe verlangt Stellungnahme und freie Entscheidung. Es kommt zu Wahlakten, die dort nicht möglich sind, wo die Kindergärtnerin den Ablauf bestimmt. Darüber hinaus werden sittliche Haltungen grundgelegt, die für das ganze später Leben bestimmend sein können. Nicht, dass das Kind 'arbeitet', indem es spielt, ist das Bedeutsame, sondern wie es arbeitet und wie es sich zur Arbeit als selbstgewählte Aufgabe einstellt. Durch Übung nämlich wird das Kind nicht nur mit dem Material vertraut, sondern auch mit der Tätigkeit an sich und weiterhin mit den Voraussetzungen und Zeilen, wie Ausdauer und Erfolg. Das Kind lernt aus eigener Erfahrung, wie weit es Selbstgewähltes verwirklichen kann.“ Schörl 1956, S. 22 f.
  12. Ruschka 2012, S. 30.
  13. Gary 2006, S. 221
  14. „Spiel ist Aussage, Ausdruck, Sprache ohne Worte. Spiel ist Weltbewältigung. Spiel ist Selbstentdeckung, Selbsterschließung. Spiel ist Mitarbeit des Kindes an seinem menschlichen und mitmenschlichen Werden. Spiel ist ein äußerlich zweckfreies – aber innerliches Tun, durch das sich das Kind in adäquater Weise mit seinen Eindrücken und Erlebnissen auseinandersetzt, sie verarbeitet und damit bewältigt.“; zit. n. Riedel 2003, S. 86
  15. zit. n. Riedel 2003, S. 90.
  16. „Dieses Buch ist geschrieben in dem Bemühen um Neubesinnung auf die Aufgabe der Kindergartenerziehung, wie es sich ja als eine Notwendigkeit in unserer nachkonziliaren Zeit für die gläubigen Berufserzieher und Eltern ergibt… Im besonderen gilt unsere Arbeit jenen Kindern, für deren Hinführung zu Gott von seiten ihrer Familie nicht das Richtige oder nicht genug oder auch gar nichts getan wird.“ Schmaus/Schörl 1968, S. 9.
  17. Grooth 2019, S. 8
  18. vgl. Schütze 2019
  19. Schmaus/Schörl 1964, S. 10
  20. https://www.tanjajetzingerkoessler.at/
  21. Die Festzeitschrift ist zu beziehen (gegen Postgebühr) bei: Pastorale Dienste, Bereich Familie, 3100 S. Pölten, Klostergasse 15.
  22. keb-net.de
  23. http://www.noen.at/niederoesterreich/gesellschaft/mater-margarete-schoerl-denkmal-fuer-kleinkindpaedagogik-pionierin-enthuellt/62.270.185
  24. https://presse.dsp.at/einrichtungen/kommunikation/artikel/2017/denkmal-fuer-kleinkindpaedagogik-pionierin-m-margarete
  25. https://www.meinbezirk.at/st-poelten/lokales/kleinkind-paedagogik-pionierin-wird-ein-denkmal-gesetzt-d2250282.html
  26. http://www.p3tv.at/webtv/8206-gedenkbueste-fuer-margarete-schoerl-enthuellt
  27. https://www.congregatiojesu.de/denkmal-fuer-kleinkindpaedagogik-pionierin-m-margarete-schoerl-enthuellt
  28. http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=45085
  29. https://noe.orf.at/stories/3101223/
  30. https://www.mediathek.at/atom/018AA05A-145-01863-00000484-0189A3E5

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