Mare Nubium
Mare Nubium | ||
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Position | 20,59° S, 17,29° W | |
Durchmesser | 715 km | |
Siehe auch Gazetteer of Planetary Nomenclature |
Das Mare Nubium (lateinisch für „Wolkenmeer“) ist eines der sieben größeren Mondmeere (ein altes, mit erstarrtem Magma bzw. Lava bedecktes Tiefland) auf dem Erdmond. Es liegt im Südwest-Quadranten der sichtbaren Mondvorderseite und ist bereits mit freiem Auge deutlich als dunkler, ausgefranster Fleck zu sehen: im sogenannten „Mondgesicht“ bildet es den etwas nach links verzogenen „Mund“.
Seine leicht gewellte Ebene ist annähernd kreisförmig und hat einen mittleren Durchmesser von 715 km – also etwa ein Fünftel des Monddurchmessers. Vom großen, nordwestlich anschließenden Oceanus Procellarum ist es freiäugig als markanter Ausläufer wahrzunehmen, ist aber durch das kleine Mare Cognitum und einige kraterdurchsetzte „Festland“-Streifen (Höhenrücken) von diesem getrennt. Die selenografischen Koordinaten seines Zentrums sind 21° 18' Süd, 16° 36' West.
Morphologie im Schattenwurf
Die etwas wellige Struktur des Mare Nubium, auf das nach seiner Bildung nur relativ wenige Meteoriten einschlugen, kommt im Fernrohr besonders deutlich 1–2 Tage nach Halbmond (erstes bzw. letztes Viertel) zur Wirkung, wenn das Gelände vom Sonnenlicht nur streifend beleuchtet wird. Am Ostrand (rechts) des Mare Nubium tritt dann z. B. sehr deutlich die Geländestufe der Rupes Recta zutage, die der Selenograf Hieronymus Schroeter vor 200 Jahren noch als „Lange Wand“ bezeichnete, weil er infolge der langen Schatten ihre Steilheit überschätzte. Weitere 1–2 Tage später erreicht das Streiflicht des Terminators die Westseite des Mare und bringt die vielfältigen Strukturen der Krater Bullialdus und Gassendi – am hügeligen Übergang zum Mare Humorum – zur Geltung.
Für geologisch interessierte Hobbyastronomen ist diese Mondlandschaft ein besonderer Genuss, weil verschiedene Linienstrukturen und terrassenartige Geländestufen der alten Lavadecke und die zerklüfteten Kraterränder interessante Schatten werfen und dadurch auch spezielle Höhenmessungen zulassen. Der erwähnte H. Schroeter und der Wiener Astronom Josef Hopmann haben auf solchen Messungen das Höhensystem des Mondes aufgebaut.
Sonstiges
Im September 2013 beobachteten Astronomen den Impakt eines kleinen Asteroiden im Mare Nubium.[1][2]
Weblinks
- Lunar.arc.nasa.gov: Mare Nubium (englisch)
- Mare Nubium im The Moon-Wiki (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Tilmann Althaus: Kühlschrankgroßer Asteroid schlug auf dem Mond ein (11. September 2013) spektrum.de, 25. Februar 2014, abgerufen am 5. Oktober 2015.
- ↑ A large lunar impact blast on September 11th 2013 arxiv.org, abgerufen am 28. Februar 2014
Auf dieser Seite verwendete Medien
NASA lunar chart of equatorial region (latitudes 45S to 45N) 1 : 10.000.000 (LPC-1).
en:Mare Nubium is in the Nubium basin on the moon's
near side. The mare is located just to the southeast of Oceanus Procellarum. The actual basin is believed to be of Pre-Nectarian system, with the surrounding basin material being of the Lower Imbrian epoch. The mare material is of the Upper Imbrian epoch. The crater to the east of the mare is Bullialdus, which is of the Eratosthenian Epoch. This means the crater is younger than the mare it sits in The crater that sits on the southern rim of the mare is Pitatus. You can clearly see the rays from Tycho at the bottom of the photo.
Mare Cognitum and Fra Mauro are seen toward the top.Autor/Urheber: w.o., bearbeitet, orientiert und textiert Geof, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Vollmond, südwestlicher Quadrant