Marcella von Rom

Jan Hovaert – hl. Hieronymus mit seinen Schülerinnen

Die heilige Marcella von Rom (* um 325 in Rom; † um 410 in Rom) war eine Märtyrin der frühen Kirche. Ihr Gedenktag ist der 31. Januar.

Name

Der lateinische Vorname (Praenomen) Marcella ist eigentlich ein alter Familienname. Er geht auf den römischen Namen Marcus („dem Kriegsgott Mars geweiht“) zurück.

Vita

Marcella, die aus einem alten römischen Adelsgeschlecht stammte, lehnte es ab, nach dem frühen Tod ihres Gatten erneut zu heiraten. Ihre Ehe hatte nur sieben Monate gedauert. Stattdessen weihte sie ihr Leben Christus und scharte eine Gruppe junger Mädchen und frommer Witwen um sich, mit denen sie ihre Zeit in Gebet und Askese verbrachte. Marcella selbst wurde in den Jahren 382–384 vom etwa 20 Jahre jüngeren Hieronymus unterrichtet, der später auch ihre Lebensbeschreibung verfasste.

Beim Einfall der Goten in Rom unter deren Anführer Alarich I. wurde Marcella schwer misshandelt. Sie konnte sich noch in eine Kirche retten, dort jedoch starb sie bald an ihren Verletzungen. Das genaue Todesdatum ist nicht überliefert. Gemäß der Überlieferung erfolgte ihre Beisetzung einige Jahre nach ihrem Tod, weil dies wegen des Goteneinfalls zuvor nicht möglich gewesen war.

Darstellung

Mittelalterliche Darstellungen der hl. Marcella sind nicht bekannt. In den seltenen neuzeitlichen Bildnissen wird Marcella meist als vornehme Römerin dargestellt, Frauen und Mädchen unterrichtend, mit Kruzifix an ihrer Seite und in der Bibel lesend.

Sonstiges

Auch in die bildende Kunst des 20. Jahrhunderts fand Marcella Eingang. Ihre Rolle in der Geschichte der Frauen machte die feministische Künstlerin Judy Chicago deutlich: In ihrer Arbeit The Dinner Party widmete sie ihr eines der 39 Gedecke am Tisch.[1]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Seite des Brooklyn Museums zum Kunstwerk, abgerufen am 15. April 2014.

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