Marc Surer

Marc Surer
Marc Surer 1982
Nation:Schweiz Schweiz
Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis der USA Ost 1979
Letzter Start:Großer Preis von Belgien 1986
Konstrukteure
1979 Ensign · 1980 ATS · 1981 Ensign, Theodore · 1982–1984 Arrows · 1985 Brabham · 1986 Arrows
Statistik
WM-Bilanz:WM-13. (1985)
StartsSiegePolesSR
821
WM-Punkte:17
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter
Marc Surer als Fahrer des BMW-Junior-Teams beim 1000-km-Rennen 1977 auf dem Nürburgring

Marc Surer (* 18. September 1951 in Arisdorf) ist ein Schweizer Formel-1-Kommentator im Schweizer Fernsehen[1] und ehemaliger Automobilrennfahrer.

Leben

Erste Erfolge im Motorsport erzielte der gelernte Schlosser Anfang der 1970er-Jahre im Kartsport. 1972 wurde er Kartmeister der Schweiz. In den folgenden Jahren bestritt er erfolgreich verschiedene europäische Formel- und Tourenwagen-Rennserien. 1976 wurde Surer Zweiter der Deutschen Formel-3-Meisterschaft, 1979 gewann er die Formel-2-Europameisterschaft.

In den USA, beim letzten Rennen der Formel-1-Saison 1979, startete Surer mit 28 Jahren zu seinem ersten Formel-1-Grand-Prix. 1980 bestritt er neben dem Niederländer Jan Lammers eine komplette Saison mit dem deutschen ATS-Team. In der Formel 1 fuhr er bis 1986 für kleinere und technisch unterlegene Teams wie Arrows, Brabham und Ensign. Die besten Ergebnisse in seinen insgesamt 82 Rennen waren zwei vierte Plätze. Ein Motorschaden beim Großen Preis von Europa 1985 kurz vor Rennende auf Platz zwei liegend machte die einzige Chance auf einen Podiumsplatz in seiner Karriere zunichte. Während seiner Zeit als Premiere-Kommentator blickte er in der Reihe „Die besten Grand Prix“ gemeinsam mit Jacques Schulz auf dieses Rennen zurück.[2]

Daneben startete Marc Surer erfolgreich bei zahlreichen Langstreckenrennen und Rallyes. 1984 wurde er bei der Rallye Köln-Ahrweiler auf einem Renault 5 Turbo Zweiter. 1985 gewann er zusammen mit Gerhard Berger und Roberto Ravaglia das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps auf einem BMW 635. Beim 1000-km-Rennen von Monza 1985 war er an der Seite von Manfred Winkelhock auf einem Porsche 962 ebenfalls siegreich.

Nach einem schweren Unfall bei der Hessen-Rallye der Deutschen Rallye-Meisterschaft 1986, bei dem sein Freund und Copilot Michel Wyder durch den Aufprall auf einen Baum ums Leben kam, trat Surer vom aktiven Motorsport zurück. Sein Ford RS200 der zu dieser Zeit sehr umstrittenen Gruppe B kam in der Wertungsprüfung Schotten auf einem Teilstück des ehemaligen Schottenrings in einer schnellen Rechtskurve vor der Ortsdurchfahrt Rudingshain übersteuernd von der Strecke ab und schlug nahezu ungebremst mit der Fahrerseite (knapp hinter Surers Sitzposition) ein, wodurch das Auto regelrecht zerteilt wurde und sofort in Flammen aufging, weil auch der Sicherheitskraftstofftank geplatzt war.

Anfang der 1990er-Jahre war er als Fahrertrainer und Rennleiter für BMW bei der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft und in der STW-Serie aktiv.

Ab dem Großen Preis von Deutschland 1996 kommentierte er für Sky Deutschland (ehemals DF1/Premiere) alle Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft, bis Ende 2012 an der Seite von Jacques Schulz, ab 2013 bis zum Sky-Ausstieg Ende 2017 mit Sascha Roos. Seit ein paar Jahren ist er zudem als Chef-Instruktor bei Fahrsicherheitstrainings tätig und arbeitete bis zur Einstellung der Sendung Ende 2012 als Moderator des Automagazins Motorshow beim Schweizer Fernsehsender SRF zwei. Schon vorher kommentierte er als Experte für das SRF Ende der 1980er einige Grand Prix.[3]

Marc Surer ist zweimal geschieden. Er war mit Jolanda Egger von 1986 bis 1993[4] und mit Christina Bönzli von 1996 bis 2000 verheiratet.[5] Im Dezember 2010 verlobte er sich mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Silvia Renée Arias. Im Dezember 2011 fand die Heirat in Argentinien statt.[6]

Im April 2015 erlitt Surer bei einem Reitunfall mit seinem Pferd eine Lungenverletzung sowie ein gebrochenes Bein und zwei gebrochene Rippen.[7]

Durch den schweren Reitunfall verpasste er erstmals seit dem Beginn 1996 bei Sky Deutschland (ehemals DF1/Premiere) als Co-Kommentator ein Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft.

Zur Saison 2018 verlängerte Sky den Vertrag zur Übertragung der Formel 1 nicht weiter. Surers Tätigkeit als Kommentator im deutschen Raum endete daher nach fast 21 durchgehenden Jahren. Er wurde jedoch vom Motorsport-Internetportal Motorsport-Total.com wie schon bei Sky als Experte verpflichtet, nun jedoch mit dem Schwerpunkt der schriftlichen „Benotung“ der Leistung jedes einzelnen Fahrers nach den Rennen.[8]

2019 kehrte er für fünf ausgewählte Rennen, darunter das Eröffnungsrennen in Melbourne sowie den Grand Prix von Monaco, ans Expertenmikrofon von SRF zurück.[9]

Statistik

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

Einzelergebnisse

Saison12345678910111213141516
1979
DNQDNQDNF
1980
DNF7DNSDNFDNF121210DNFDNQ8
1981
DNF4DNF91161211*14*DNF8DNQ9DNF
1982
798510DNF136DNF15DNF7
1983
65106DNF1111DNF177DNF810DNF8
1984
798DNFDNFDNQDNFDNFDNF11DNF6DNFDNFDNFDNF
1985
15886DNF610*4813DNFDNF
1986
DNFDNF9*99
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1978Schweiz Artos Francy Sauber PP AGSauber C5Schweiz Eugen StrählSchweiz Harry Blumernicht klassiert
1981Schweiz Würth Lubrifilm Team SauberBMW M1OsterreichÖsterreich Dieter QuesterKanada David DeaconAusfallMotorschaden
1982Deutschland ZakspeedFord C100Deutschland Klaus LudwigDeutschland Manfred WinkelhockAusfallElektrik

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1981Vereinigte StaatenVereinigte Staaten BMW Challenge TeamBMW M1Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Alf GebhardtAusfallMotorschaden

Weblinks

Commons: Marc Surer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marc Surer 2019 nicht mehr Experte im deutschen TV. sport.de, 23. Februar 2019, abgerufen am 30. Juli 2023.
  2. Peter Lein: Marc Surer kommentiert seinen eigenen Ausfall auf P2 liegend [HQ] auf YouTube, 20. April 2012, abgerufen am 25. Februar 2024. (offline)
  3. http://www.marcsurer.com/about-marc/the-commentator/
  4. Ex-Playmate sagt zum dritten Mal Ja! auf blick.ch vom 27. Oktober 2009
  5. Christina Surer will nochmals heiraten. blick.ch, 15. September 2008, abgerufen am 30. Juli 2023.
  6. Bettina Portmann: Verlobt und bald verheiratet! schweizer-illustrierte.ch, 28. Dezember 2010, abgerufen am 30. Juli 2023.
  7. Ruben Zimmermann: Reitunfall: TV-Experte Marc Surer im Krankenhaus, Motorsport Total, 27. April 2015
  8. https://www.motorsport-total.com/formel-1/news/jetzt-gehts-los-formel-1-saison-2018-mit-experte-marc-surer-18032229
  9. «Back to the roots» – Marc Surer wird SRF-Experte in der Formel 1. 12. Februar 2019, abgerufen am 15. September 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Flag of Italy from 1946 to 2003, when exact colors were specified.
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The flag of San Marino, before the 2011 standardization
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Flag of South Africa, used between 1982 and 1994. It is identical to the 1928 to 1982 version except that the shade of blue is brighter. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Marc Surer - BMW 320i (1977-05-29 Sp).jpg
Autor/Urheber: Lothar Spurzem, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
BMW 320i mit Marc Surer beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring eingangs „Hatzenbach“. Der Wagen hat einen 4-Zylinder-Reihenmotor, Hubraum 1999 cm³, 300 PS bei 9250/min; Höchstgeschwindigkeit bei längster Übersetzung 250 km/h.
Marc Surer 1982.jpg
Autor/Urheber:

Hans van Dijk für Anefo

, NL-HaNA, ANEFO / neg. stroken, 1945-1989, 2.24.01.05, item number 932-2377, Lizenz: CC0
Marc Surer lors du Grand Prix des Pays-Bas 1982 à Zandvoort.
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