Maotai

Maotai (Moutai)
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F056732-0032 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0
Chinesischer Ausstellungsstand bei der Anuga 1979 mit Moutai

Maotai (auch Moutai, chinesisch 茅台酒, Pinyin Máotái jiǔ) ist ein chinesischer Schnaps, der aus roter Hirse (Sorghum) und Weizen gebrannt wird. Er ist benannt nach der rund 10.000 Einwohner zählenden Großgemeinde Maotai der Stadt Renhuai in der gebirgigen südwestchinesischen Provinz Guizhou. Durch Mehrfachbrennung erreicht der Maotai einen Spitzenwert von 53 Vol.-% Alkohol. Der einzige legale Produzent von Maotai in der Volksrepublik China ist das Unternehmen Kweichow Moutai.

Geschichte

Bereits während der Qing-Dynastie (1644–1911) wurde Maotai zum ersten chinesischen Branntwein, der in großem Maßstab hergestellt wurde. Die jährliche Produktionsmenge belief sich auf 170 Tonnen.[1] 2007 belief sich die Verkaufsmenge auf 6800 Tonnen.[2]

Der Maotai-Schnaps bekam erstmals internationales Renommee durch die Goldmedaille der Panama-Pazifik Ausstellung 1915 in San Francisco. Auch auf den Pariser Weltausstellungen 1985 und 1986 gab es Goldmedaillen für die hochprozentige Spirituose.[3] Insgesamt hat Maotai 14 internationale und 20 chinesische Auszeichnungen seit 1949 erhalten.[4]

Maotai ist das einzige alkoholische Getränk Chinas, das als offizielles Geschenk chinesischer Botschaften in anderen Ländern gilt. Auf chinesischen Staatsbanketten wird es ebenfalls serviert. Neben Whisky und Cognac gilt Maotai als Luxus-Markengetränk. In der französischen Presse wurde der Maotai als „chinesisches Nationalgetränk“ bezeichnet.[5]

Die Bedeutung als internationales Handelsgut stieg zwar an (Maotai verkaufte im Jahr 2011 mehr als 200 Tonnen in 100 Ländern weltweit.[3] 2006 entsprach der Wert der Maotai-Exporte 5,3 Milliarden Yuan, verglichen mit 4,2 Mrd. Yuan im Vorjahr[6]), der Umsatz des Unternehmens stammte aber Anfang 2018 zu 95 Prozent aus China. Dem Wachstum sind auch deshalb Grenzen gesetzt, weil das Produkt nur so heißen darf, wenn die rote Hirse und das Wasser aus dem Ort kommen.[7]

In den Kriminalromanen des im Ausland lebenden chinesischen Schriftstellers Qiu Xiaolong spielt Maotai eine gewisse Rolle.[8]

Weblinks

Commons: Maotai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Guizhou Maotai Liquor (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/chinatravelz.com, abgerufen am 22. November 2011.
  2. Maotai remains short in supply in 2008, abgerufen am 22. November 2011.
  3. a b China-Guide mit Informationen zu Land und Leuten, Kultur, Geschichte und Wirtschaft Chinas. (Memento des Originals vom 28. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.china-guide.de 18. April 2010, abgerufen am 22. November 2011.
  4. Angaben des Herstellers China Kweichow Moutai Distillery Co., Ltd. (Memento des Originals vom 24. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.china-moutai.com
  5. Le maotai, boisson nationale en Chine. In: Zeitung Charente Libre, 6. Januar 2011; abgerufen am 22. November 2011.
  6. China sells 12.6 billion USD worth of spirits last yearfv (Memento vom 31. März 2009 im Internet Archive)
  7. «Weisser Alkohol» vernebelt den Chinesen die Sinne, NZZ, 6. Februar 2018
  8. siehe: Qiu Xiaolong: Tod einer roten Heldin S. 269, S. 273, S. 431.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bundesarchiv B 145 Bild-F056732-0032, Köln, ANUGA (cropped).jpg
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F056732-0032 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0
For documentary purposes the German Federal Archive often retained the original image captions, which may be erroneous, biased, obsolete or politically extreme.
Anuga 1979 in Köln: Ausstellungsstand von Volksrepublik China