Manuela Di Centa

Manuela Di Centa
Präsident Napolitano empfängt Manuela Di Centa

Präsident Napolitano empfängt Manuela Di Centa

NationItalien Italien
Geburtstag31. Januar 1963 (59 Jahre)
GeburtsortPaluzza, Italien
Karriere
Nationalkaderseit 1980
Statuszurückgetreten
Karriereende1998
Medaillenspiegel
Olympische Winterspiele2 × Goldmedaille2 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften0 × Goldmedaille4 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
BronzeAlbertville 19924 × 5 km
GoldLillehammer 199415 km
GoldLillehammer 199430 km
SilberLillehammer 19945 km
SilberLillehammer 19945 km + 10 km
BronzeLillehammer 19944 × 5 km
BronzeNagano 19984 × 5 km
 Nordische Skiweltmeisterschaften
SilberVal di Fiemme 19914 × 5 km
BronzeVal di Fiemme 19915 km
BronzeVal di Fiemme 199130 km
SilberFalun 19934 × 5 km
SilberFalun 199330 km
SilberThunder Bay 199530 km
BronzeThunder Bay 19955 km
 Nordische Junioren-Ski-WM
Silber1982 Murau5 km
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup22. Januar 1982
 Weltcupsiege im Einzel15  (Details)
 Gesamtweltcup1. (1993/94, 1995/96)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Distanzrennen15128
 

Manuela Di Centa (* 31. Januar 1963 in Paluzza) ist eine ehemalige italienische Skilangläuferin.

Sportlicher Werdegang

Di Centa nahm 1984 in Sarajevo zum ersten Mal an Olympischen Spielen teil und zum zweiten Mal 1988 in Calgary, ohne jedoch eine Medaillenchance zu haben. Bei den Spielen 1992 in Albertville gewann sie Bronze mit der italienischen 4 × 5 km Freistil-Staffel. Zuvor holte sie bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 1982 in Murau Silber über 5 km.

Ihre erfolgreichsten Winterspiele waren die Olympischen Spiele im norwegischen Lillehammer 1994 als sie Olympiasiegerin über 15 km Freistil und 30 km klassisch wurde. Darüber hinaus gewann sie die Silbermedaillen im 30 km Jagdrennen und über 5 km klassisch. Mit der Staffel wiederholte sie den Erfolg von 1992 und gewann Bronze. 1994 wurde sie zu Europas Sportlerin des Jahres gewählt. 1996 erhielt sie als erste Italienerin die Holmenkollen-Medaille.

1998 startete sie ein letztes Mal bei Olympia. In Nagano gewann sie als bereits 35-Jährige noch einmal Bronze mit der Staffel.

Sie war damit die erste Italienerin, die an fünf olympischen Spielen nacheinander teilnahm.

Im Jahr 2003 bestieg sie den Mount Everest und war die erste Italienerin, die dessen Gipfel erreichte.

Dopingverdacht

In Presseberichten wurde Di Centa 2012 mit der langjährigen Einnahme des Hormons Erythropoetin in Verbindung gebracht, welches sie seit Ende der achtziger Jahre erst auf Betreiben ihres damaligen finnischen Trainers Jarmo Punkkinen und später im Zusammenwirken mit dem italienischen Sportwissenschaftler Francesco Conconi eingenommen haben soll. So soll sie bei ihren großen Erfolgen in der ersten Hälfte der neunziger Jahre fast immer mit einem durch EPO künstlich auf über 50 Prozent gesteigerten Hämatokrit­wert an den Start gegangen sein (bei Frauen sind Werte zwischen 37 % und 45 % normal).[1] Im Oktober 2012 gab sie an, den Sportwissenschaftler Sandro Donati wegen Verleumdung zu verklagen, da er sie in einem Dokumentarfilm des Dopings bezichtigt hatte.[2] Diese Ankündigung setzte sie allerdings nie in die Tat um.[3]

Sportfunktionär

Seit 1996 ist Di Centa Mitglied der italienischen Athletenvereinigung, der sie 1996 sowie von 1998 bis 2002 als Präsidentin vorstand. Seit 2000 ist sie Mitglied des Nationalen Olympischen Komitee von Italien. Von 2005 bis 2006 war sie Vizepräsidentin des NOK und ist zudem für Italien Mitglied im IOC.

Im April 2014 kandidierte Di Centa für das Präsidentenamt des italienischen Wintersportverbandes Federazione Italiana Sport Invernali (FISI), unterlag aber dem bisherigen Amtsinhaber Flavio Roda.[4]

Politik

Manuela Di Centa war von 2006 bis 2013 Abgeordnete für Forza Italia und PdL in der italienischen Abgeordnetenkammer.

Familie

Ihr Bruder Giorgio Di Centa ist ebenfalls ein erfolgreicher Ski-Langläufer und gewann bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin zwei Goldmedaillen.

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtDisziplin
1.18. Februar 1990Schweiz Pontresina15 km Freistil
2.7. März 1990Schweden Sollefteå30 km Freistil
3.21. Dezember 1993Italien Toblach15 km klassisch
4.13. Februar 1994Norwegen Lillehammer15 km Freistil1
5.24. Februar 1994Norwegen Lillehammer30 km klassisch1
6.6. März 1994Finnland Lahti30 km Freistil
7.12. März 1994Schweden Falun10 km Freistil
8.20. März 1994Kanada Thunder Bay10 km Freistil
9.9. Januar 1996Tschechoslowakei Štrbské Pleso30 km Freistil
10.2. Februar 1996Osterreich Seefeld10 km Freistil
1111. Februar 1996Russland Kavgolovo10 km klassisch
12.24. Februar 1996Norwegen Trondheim5 km klassisch
13.25. Februar 1996Norwegen Trondheim10 km Freistil
14.2. März 1996Finnland Lahti10 km Freistil
15.9. März 1996Schweden Falun15 km Freistil
1 Olympische Winterspiele 1994.

Weltcup-Gesamtplatzierungen

SaisonGesamtLangdistanzSprint
PunktePlatzPunktePlatzPunktePlatz
1981/822722.----
1983/84649.----
1986/87349.----
1987/882127.----
1988/89914.----
1989/901265.----
1990/911065.----
1991/92549.----
1992/935115.----
1993/947901.----
1994/9516320.----
1995/9610041.----
1996/974841.2627.--
1997/9813420.4820.8621.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Klaus Blume: Manuela di Centa Zwischen EPO und Schilddrüsenerkrankung. www.nzz.ch, 4. Oktober 2012, abgerufen am 9. Oktober 2012.
  2. Manuela Di Centa verklagt WADA-Berater. Handelsblatt, 4. Oktober 2012, archiviert vom Original am 2. Februar 2014; abgerufen am 28. Januar 2014.
  3. Sport invernali: Manuela Di Centa, quella candidatura con l'ombra del doping. (Nicht mehr online verfügbar.) Sport e Motori, 18. März 2014, archiviert vom Original am 3. September 2014; abgerufen am 12. Dezember 2014 (italienisch).
  4. Flavio Roda als FISI-Präsident bestätigt. Südtirol News, 13. April 2014, archiviert vom Original am 15. April 2014; abgerufen am 12. Dezember 2014.

Weblinks

Commons: Manuela Di Centa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Il Presidente Napolitano con Manuela Di Centa durante la cerimonia di premiazione al Quirinale