Mannstaedt (Unternehmen)
Die Mannstaedt GmbH in Troisdorf stellt warmgewalzte Stahlprofile her. Seit 2006 gehört es zu Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (GMH-Gruppe) und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter.[1]
Geschichte
Der Ingenieur Louis Mannstaedt (1839–1913) war ab 1878 Leiter der Walzwerk-Abteilung der Maschinenbau-Anstalt „Humboldt“ in (Köln-) Kalk. Gemeinsam mit Eugen Langen erwarb er 1885 dieses Walzwerk und führte es als Kommanditgesellschaft unter der Firma L. Mannstaedt & Co. KG fort. Nach erfolgreicher Spezialisierung auf Profil- und Ziereisen wurde das Unternehmen 1897 zur Aufnahme zusätzlichen Kapitals in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Façoneisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Cie. AG umgewandelt.
Da das Werksgelände in Kalk keine räumliche Expansion mehr zuließ, erwarb das Unternehmen 1911 die 1825 von Johann Wilhelm Windgassen (1779–1852) gegründete und 1843 durch Johann Jakob Langen (1794–1869) übernommene Friedrich-Wilhelms-Hütte in Troisdorf, an der Mündung der Agger in die Sieg. Von 1911 bis 1913 wurden Um- und Erweiterungsbauten ausgeführt, die Produktion wurde komplett von Kalk nach Troisdorf verlagert.[2] Für die Arbeiter, die das Unternehmen aus Kalk mitbrachte, entstanden drei Werkssiedlungen: Schwarze Kolonie, Rote Kolonie und Casino-Kolonie.
1923 wurde das Unternehmen vom Klöckner-Konzern übernommen und in Klöckner-Mannstaedt-Werke AG umbenannt.[3]
Während des Zweiten Weltkriegs wurden in der Zeit vom 9. März bis 12. April 1945 alle Werksanlagen durch Luftangriffe beschädigt. 1948 kam es zur Demontage durch die Alliierten.[3]
1986 wurde das Unternehmen Teil der Klöckner Stahl GmbH. Ab dem 1. September 1990 gehörte das Troisdorfer Werk zum Unternehmen British Steel, das an die Corus Group kam.[3] Ab 1. Januar 2000 gehörte das Werk zur Mannstaedt-Corus GmbH. Seit 2006 ist die Mannstaedt GmbH ein Teil der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (GMH-Gruppe).
Literatur
- Matthias Dederichs: Mannstaedt - Das Werk in Troisdorf 1913-1923. Troisdorfer Jahreshefte Band 23 (1993), Seiten 45–59. Troisdorf.
- Albert Schulte: Die "Friedrich-Wilhelms-Hütte", Troisdorfs jüngster Ortsteil. Troisdorfer Jahreshefte Band 9 (1979), Seiten 119–137
- Denkmalbereiche in Troisdorf – Siedlungen des Eisenwerks Friedrich-Wilhelm-Hütte”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-266696 (Abgerufen: 18. Februar 2022)
Weblinks
- gmh-gruppe.de/… – Offizielle Website der Mannstaedt GmbH
Einzelnachweise
- ↑ Mannstaedt GmbH. In: Stadt Troisdorf. Abgerufen am 9. November 2019.
- ↑ Jürgen Weise: Mannstaedt, Ludwig Emil. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 76 f. (Digitalisat).
- ↑ a b c Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte. In: Stadt Troisdorf. Abgerufen am 18. Februar 2022.
Koordinaten: 50° 48′ 1,4″ N, 7° 10′ 0,5″ O
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Die Friedrich-Wilhelm-Hütte 1853