Manja Schreiner

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Manja Schreiner (* 29. April 1978 als Manja Duhr in Wismar) ist eine deutsche Politikerin (CDU) und Juristin. Seit April 2023 ist sie Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin im Senat Wegner.^[1] Zuvor war sie Hauptgeschäftsführerin des regionalen Arbeitgeberverbandes Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. Von 2019 bis 2023 war sie stellvertretende Landesvorsitzende der CDU Berlin.

Leben

Manja Schreiner wurde in Wismar geboren und wuchs in einem kleinen Ort bei Rostock auf. Ihr Vater war für ein DDR-Düngemittelunternehmen tätig, das gute Kontakte nach Ägypten und in den Iran hatte. 1987 ging die Familie nach Kairo.^[2] Schreiner studierte an der Universität Rostock Jura. Während ihres Referendariats hat sie Station an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer gemacht. 2007 wurde sie mit der Arbeit „Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht“ an der Universität Rostock promoviert, die im Sommer 2023 wegen Plagiatsvorwürfen überprüft wird.

2004 begann Schreiner in der Rechtsabteilung von AIDA Cruises im Qualitätsmanagement zu arbeiten. Schreiner war zudem in der Rechtsabteilung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und von 2012 bis 2017 als Leiterin der Rechtsabteilung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) tätig. Im Januar 2018 wurde sie Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau in Berlin.^[3]

Manja Schreiner ist verheiratet mit Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft.^[4] Das Paar hat zwei Kinder und lebt in Berlin.

Politik und Positionen

Seit 2012 ist Manja Schreiner Mitglied der CDU. Sie wurde in den Vorstand der Frauenunion Pankow, dann in den Kreisvorstand der CDU Pankow sowie in den Vorstand der Mittelstandsunion Pankow gewählt. Zwischen 2016 und 2018 saß sie für die CDU in der Bezirksverordnetenversammlung Pankow und war Mitglied in deren Wirtschaftsausschuss. 2017 wurde sie in den Landesvorstand der CDU Berlin und im Mai 2019 zur stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt.

Politisch setzt Manja Schreiner ihren Schwerpunkt auf Wirtschafts- und Baupolitik. Sie setzt sich gegen den Mietendeckel in Berlin und für eine „wirtschaftsfreundliche Willkommenskultur“ in Berlin ein.^[5] Der Wochenzeitung Die Zeit sagte sie im Jahr 2019 angesichts eines möglichen Baustopps der Deutschen Wohnen in Berlin, der Mietendeckel sei dabei, den Wohnungsbau in Berlin und damit die regionale Bauwirtschaft auszubremsen und führe bereits zu heftigen Einbrüchen in der Berliner Bauwirtschaft.^[6]

Am 27. April 2023 wurde sie im Senat Wegner zur Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ernannt. Im Juni 2023 forderte sie die Berliner Bezirke auf, keinen Radwege-Ausbau mehr zulasten von Fahrstreifen oder Parkplätzen voranzutreiben und den Ausbau der entsprechenden geplanten Projekte trotz des Risikos des Verfalls von Fördermitteln des Bundes auszusetzen.^[7] In der Ollenhauerstraße in Reinickendorf wurde ein bereits fertig gestellter Radweg übermalt. Dies führte zu einem breiten Medienecho.^[8] In der Folge musste sie ihre Anweisungen mehrfach korrigieren.^[9]

Plagiatsvorwürfe

2023 wurde auf der Plattform VroniPlag Wiki Schreiners Dissertation^[10] von 2007 überprüft. Auf mehr als zwei Dritteln der Seiten fand sich Plagiatstext, überwiegend Zitate ohne genügende Kennzeichnung.^[11] Schreiner bat die Universität Rostock um Überprüfung und benutzte nach eigener Aussage seither den Doktortitel nicht mehr.^[12][13]

Veröffentlichungen

• Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht (Dissertation, Disputation: 26. Januar 2007), VDM Verlag Dr. Müller, ISBN 978-3-639-05075-2.

Weblinks

Commons: Manja Schreiner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Lebenslauf auf der Website der Senatsverwaltung
• Offizielle Website

Einzelnachweise

1. ↑ CDU-Politikerin folgt wohl auf Bettina Jarasch: Manja Schreiner soll Berlins neue Verkehrssenatorin werden. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de). 
2. ↑ Christine Richter: Unterwegs mit Manja Schreiner, der Bauexpertin. 15. Dezember 2019, abgerufen am 9. November 2020 (deutsch). 
3. ↑ Der Verbandsstratege, „Mehr sein, als Schein“ https://agentur-adverb.de/wp-content/uploads/2019/03/VS_2019_Ausgabe-78_Mehr-Sein-als-Schein_online.pdf
4. ↑ Geschäftsstelle – BKG – Berliner Krankenhausgesellschaft e.V. (BKG). Abgerufen am 12. April 2023. 
5. ↑ Dr. Manja Schreiner. Abgerufen am 9. November 2020 (deutsch). 
6. ↑ Immobilienbranche: Deutsche Wohnen profitiert von höheren Mieten. In: Die Zeit. 13. November 2019, abgerufen am 9. November 2020. 
7. ↑ Verkehrssenatorin stoppt vorerst Radwegeausbau in Berlin. In: rbb24.de. 16. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023. 
8. ↑ Lukas Kissel: Wie radikal ist Berlins neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner? 30. Juni 2023, abgerufen am 23. Juli 2023. 
9. ↑ Moratorium korrigiert: Bereits begonnener Bau von Radwegen in Berlin wird nicht gestoppt. Der Tagesspiegel, 21. Juni 2023, abgerufen am 21. Juni 2023. 
10. ↑ Manja Schreiner: Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht. VDM Verlag Dr. Müller, Rostock 2007, ISBN 978-3-639-05075-2 (dnb.de [abgerufen am 3. Januar 2024]). 
11. ↑ Msr/Bericht. Abgerufen am 3. Januar 2024. 
12. ↑ Christian Latz: Update / Plagiatsvorwürfe gegen Berlins Verkehrssenatorin. In: Der Tagesspiegel, 7. August 2023, online, abgerufen am 17. August 2023. – VroniPlag Wiki: Msr/Pressespiegel, online, abgerufen am 17. August 2023
13. ↑ Jochen Zenthöfer: Plagiate: Bericht setzt Berliner Verkehrssenatorin unter Druck. In: FAZ.NET. 5. September 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Januar 2024]).