Malyn

Malyn
Малин
Wappen von Malyn
Basisdaten
Oblast:Oblast Schytomyr
Rajon:Kreisfreie Stadt
Höhe:159 m
Fläche:78,90 km²
Einwohner:27.010 (1. Januar 2012)
Bevölkerungsdichte:342 Einwohner je km²
Postleitzahlen:11600
Vorwahl:+380 4130
Geographische Lage:50° 46′ N, 29° 15′ O
KOATUU:1810900000
Verwaltungsgliederung:1 Stadt
Bürgermeister:Serhij Stelmach
Adresse:пл. Соборна 6а
11601 м. Малин
Website:https://malyn-rada.gov.ua/
Statistische Informationen
Malyn (Oblast Schytomyr)
Malyn
i1

Malyn (ukrainisch Малин; russisch МалинMalin, polnisch Malin) ist eine Stadt im Osten der ukrainischen Oblast Schytomyr mit etwa 27.000 Einwohnern. Die Stadt liegt am Ufer der Irscha, etwa 71 Kilometer nordöstlich der Oblasthauptstadt Schytomyr.

Geschichte

Die Ortschaft wurde 981 zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Die Geschichte wurde stark vom polnischen Adelsgeschlecht Jelce bestimmt. Bis zur zweiten Teilung Polens 1793 lag die Stadt in der Woiwodschaft Kiew und war unter polnischer Herrschaft. Anschließend kam sie unter russische Herrschaft und wurde 1797 dem Gouvernement Kiew zugeordnet.[1] Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft 1861 begann sich im Ort die Industrie zu entwickeln.

Die nationale Zusammensetzung der Bevölkerung der Stadt war in dieser Zeit noch vielfältig. Neben einer Mehrheit von Ukrainern lebten Polen, Juden, Deutsche (in Malindorf, heute Malyniwka nordöstlich der Stadt) und Tschechen im Ort und der Umgebung. Im späten neunzehnten Jahrhundert gab es in Malyn zwei Tischlereien, vier Schmieden, eine Dampfmühle, eine Ziegelei, drei Synagogen, eine orthodoxe und eine katholische Kirche. 1902 wurde nördlich des Ortes die Eisenbahnstrecke von Kowel nach Kiew erbaut. Im April 1920 wurde die Stadt durch sowjetische Truppen erobert. Während des Holodomor gab es zahlreiche Opfer. Im Zweiten Weltkrieg wurden mehr als 6.000 Juden ermordet. Die Stadt war von der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl direkt betroffen, da sie sich nur 90 Kilometer entfernt befindet.[2]

Heute gibt es in Malyn eine große Papierfabrik (Малинська паперова фабрикаMalynska paperowa fabryka). Die Stadt wurde 2003 unter Oblastverwaltung gestellt, aber sie ist weiterhin der Hauptort des Rajons Malyn.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Ortschaft

  • Samuel Aba Horodezky (1871–1957), Historiker der jüdischen Mystik und des Chassidismus
  • Dmytro Kossynskyj (* 1989), Speerwerfer

Weblinks

Commons: Malyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Stadt Malyn auf history-malyn.in.ua; abgerufen am 5. Dezember 2020 (ukrainisch)
  2. Історія Малина. In: infomalin.biz. Abgerufen am 22. März 2022 (ukrainisch).

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Coat of arms of Zhytomyr Oblast, Ukraine
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Districts of the Zhytomyr region, from July 17, 2020