Malteserkomturei

Malteserkomturei

Die Malteserkomturei[1] ist ein im 13. Jahrhundert gegründeter Verwaltungssitz des Johanniterordens im Stadtteil Herrenstrunden von Bergisch Gladbach. Es gibt auch die Schreibweisen Malteser Komturei und Malteser-Komturei.

Geschichte

Der Ritter Dietrich von Dorendorf (Dondorf bei Hennef an der Sieg) hatte 1224 dem Hospital des heiligen Johannes in Jerusalem die Kirche in Herkenrath übertragen. Im Jahr 1270 kam es zur Übertragung einer Rente an die Johanniter zu Herrenstrunden. Wann genau es zur Gründung der Kommende Herrenstrunden kam, ist nicht bekannt. Eine erstmalige Erwähnung der Komturei findet sich im Jahr 1290. Die Kommende, also die gesamte Gebäudeanlage der Herren an der Strunde, wird 1328 als Ordens-Ballei und damit als Zentralstelle für die Verwaltung der Ordensprovinz erwähnt.[2] Im genannten Jahr übertrug Petrus von Ungula, Prior von Toulouse und Generalvisitator für Deutschland und Frankreich, auf dem Kapitel für das Priorat Deutschland zu Trier dem Heinrich von Selbach Kommende und Ballei Herrenstrunden auf 15 Jahre. Diese Bedeutung hat die Kommende über mehrere Jahrhunderte behalten. Um 1530 benannten sich die Johanniter als Folge der Reformation um in Malteser. Im Zusammenhang mit der Säkularisation wurde der Orden nach dem Erlass des Reichsdeputationshauptschlusses im Jahr 1806 enteignet. Das eingezogene Eigentum fiel anschließend in Privathände.[3]

Gebäudebeschreibung

Die Komturei stammt in ihrem heutigen Erscheinungsbild aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Auf dem zweigeschossigen, verputzten Bruchsteingebäude ragt auf Knaggen ein steiles Krüppelwalmdach vor. Je Dachseite verteilen sich fünf kleine Gauben über drei Etagen. Auf der Vorderseite sieht man auf der unteren Etage in der Mittelachse eine größere Gaube mit zwei Fenstern und einem verschieferten Giebel, auf dem ein weißes Malteserkreuz abgebildet ist. Der Haupteingang besteht aus einem Barockportal, das von zwei Säulen flankiert wird. Der Türsturz trägt die Jahreszahl 1684 und die Initialen J.P.C., die bisher nicht gedeutet werden konnten.[4] Das Haus wird heute als Hotel und Restaurant genutzt.[5]

Denkmal

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 186
  2. Anton Jux: Die Johanniter-Kommende Herrenstrunden, nebst Pfarrgeschichte, Bergisch Gladbach 1956
  3. Hans-Ludwig Arnold nach einem Manuskript von Monsignore Peter Opladen: Kommende und Pfarre Herrenstrunden in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Odenthal-Eikamp 1998
  4. Thomas Klostermann: Malteserkomturei Herrenstrunden, Denkmal des Monats Oktober 2004, in Heimat zwischen Sülz und Dhünn, Geschichte und Volkskunde in Bergisch Gladbach und Umgebung, Heft 12, 2005
  5. Die Malteser Komturei - Hotel und Restaurant

Literatur

  • Bertram Steinbach: Die Burg Herrenstrunden, in Bergischer Kalender 1920, S. 30.ff
  • Hans Leonhard Brenner: Die Strunde und ihre Bergisch Gladbacher Mühlen, Bergisch Gladbach 2012, ISBN 3-932326-67-9

Weblinks

Commons: Malteser Komturei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 0′ 26″ N, 7° 10′ 50″ O

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