Mairis Briedis

Mairis Briedis
Daten
GeburtsnameMairis Briedis
Geburtstag13. Januar 1985
GeburtsortRiga, Lettische SSR
NationalitätLettland Lettland
GewichtsklasseCruisergewicht und Schwergewicht
StilLinksauslage
Größe1,86 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe31
Siege28
K.-o.-Siege20
Niederlagen3

Mairis Briedis (* 13. Januar 1985 in Riga, Lettische SSR) ist ein lettischer Profiboxer, sowie ehemaliger Weltmeister der WBC, WBO und IBF im Cruisergewicht. Er ist Gewinner des Turniers World Boxing Super Series 2018/19 und wurde vom Ring Magazine zeitweise auf Platz 1 der Weltrangliste geführt.

Sein älterer Bruder Kristaps Briedis war ebenfalls Profiboxer.[1]

Amateurkarriere

Mairis Briedis begann im Alter von 14 Jahren mit dem Boxen und Kickboxen.[2] Als Boxer wurde er mehrmals Lettischer Meister im Schwergewicht und nahm 2008 am 2. Europäischen Olympiaqualifikationsturnier in Athen teil, wo er im Viertelfinale gegen Elçin Əlizadə ausschied.[3]

Profikarriere

Mairis Briedis gewann sein Profidebüt im Oktober 2009. Bis 2017 gewann er jeden seiner 21 Kämpfe, davon 18 vorzeitig, 12 innerhalb von nur zwei Runden. Er besiegte dabei unter anderem auch den Briten Danny Williams, den Tschechen Luboš Šuda und den Deutschen Manuel Charr jeweils vorzeitig.

Am 1. April 2017 schlug er in Dortmund den Deutschen Marco Huck einstimmig nach Punkten und gewann dadurch den vakanten WBC-Weltmeistertitel im Cruisergewicht, zudem wurde er in das Turnier World Boxing Super Series (WBSS) 2017/18 aufgenommen.[4] Seinen ersten Kampf in dem Turnier gewann er am 30. September 2017 in Riga einstimmig nach Punkten gegen den Kubaner Mike Perez[5] und wurde anschließend vom Ring Magazine auf Platz 3 der Weltrangliste geführt. Für seine bisherigen Erfolge wurde Briedis noch im selben Jahr vom lettischen Staatspräsidenten Raimonds Vējonis mit dem Drei-Sterne-Orden 3. Klasse ausgezeichnet.[6]

Seinen Halbfinalkampf in dem Turnier verlor er am 27. Januar 2018 in Riga knapp durch Mehrheitsentscheidung nach Punkten gegen den ukrainischen WBO-Weltmeister Oleksandr Ussyk, verlor dadurch seinen WBC-Titel und schied aus der WBSS aus.[7]

Nach einem folgenden Sieg gegen den Franzosen Brandon Deslaurier wurde Briedis für die Saison 2018/19 erneut in das Turnier World Boxing Super Series aufgenommen und gewann im Viertelfinale am 10. November 2018 in Chicago einstimmig nach Punkten gegen den Deutschen Noel Gevor.[8] Im Halbfinale der WBSS bezwang er am 15. Juni 2019 in Riga den polnischen WBO-Weltmeister Krzysztof Głowacki durch TKO in der dritten Runde, erhielt dadurch den WM-Titel seines geschlagenen Kontrahenten und zog in das Turnierfinale ein.[9]

Im November 2019 entschied der WBO-Verband, dass Briedis den Titel in einem Rückkampf gegen Głowacki zu verteidigen habe. Der Pole hatte aufgrund einer Unsportlichkeit des Letten (Ellenbogenschlag) und einer Zeitüberschreitung der zweiten Runde durch den Ringrichter Einspruch gegen den Kampfausgang eingelegt. Der WBO-Verband hatte ein Fehlverhalten des Ringrichters festgestellt und einen sofortigen Rückkampf vorgeschrieben. Briedis entschied sich jedoch dafür, als Nächstes seinen Finalkampf in der WBSS zu bestreiten, weshalb ihm am 25. November 2019 der WBO-Titel entzogen wurde.[10]

Am 26. September 2020 gewann Briedis den WBSS-Finalkampf in München nach Punkten gegen den kubanischen IBF-Weltmeister Yunier Dorticos, wurde dadurch neuer IBF-Titelträger sowie Inhaber der Muhammad Ali Trophy und wird seitdem vom Ring Magazine auf Platz 1 der Weltrangliste geführt.[11][12]

Den IBF-Titel verteidigte er erstmals am 16. Oktober 2021 durch TKO in der dritten Runde gegen Artur Mann.[13]

Am 2. Juli 2022 verlor er den IBF-Titel durch eine einstimmige Punktniederlage an Jai Opetaia[14] und unterlag auch im Rückkampf am 18. Mai 2024.[15]

Liste der Profiboxkämpfe

JahrTagGegner/KampfzielOrtErgebnisTypRundenSiege/Niederlagen
200911. OktoberLitauen Raulis RacilauskasLettland Riga Hanza Secondary School, RigaPunktsiegEinstimmige Entscheidung4/41/0
201012. JuniUngarn Gabor ZsalekPolen Hala Sportowa, Krynica-ZdrójSiegTKO1/62/0
20112. JuniKroatien Josip JalušićLettland Arena Riga, RigaSiegTKO1/63/0
8. OktoberLettland Andrejs NaglisLettland Arena Riga, RigaSiegKO2/64/0
201224. MärzLitauen Ruslan SiniavskijLettland Arena Riga, RigaSiegTKO1/65/0
16. JuniUngarn József NagyLettland Sports Complex Majori, JūrmalaSiegTKO2/66/0
20. OktoberDeutschland Marko AngermannLettland Arena Riga, RigaSiegTKO2/67/0
201323. MärzVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Danny WilliamsLettland Arena Riga, RigaSiegTKO2/68/0
14. JuniVereinigte Staaten Jonathan FeltonVereinigte Staaten The Ritz, Raleigh (North Carolina)SiegTKO2/69/0
5. JuliFrankreich Jeremy OuannaGriechenland Olympic Hall, Porto CarrasPunktsiegEinstimmige Entscheidung8/810/0
22. NovemberTschechien Luboš ŠudaLettland Olympic Hall, LiepājaSiegReferee Technical Decision5/1211/0
201426. JuliUganda Joey VegasLettland Olympic Hall, LiepājaSiegTKO9/1012/0
26. SeptemberUngarn Csaba FaurDeutschland Stadthalle Frankfurt, Frankfurt am MainSiegKO1/613/0
14. NovemberBelgien Ismail AbdoulLettland Olympic Hall, LiepājaPunktsiegEinstimmige Entscheidung12/1214/0
201510. AprilDeutschland Björn Blaschke (Boxer)Deutschland Kongress- und Sportzentrum Bad Vilbel, Bad VilbelSiegTKO4/615/0
28. JuniDeutschland Emre AltintasDeutschland Fruchthalle (Kaiserslautern)SiegTKO2/616/0
22. AugustSyrien Manuel CharrRussland Achmat-Arena, GrosnySiegKO5/817/0
6. NovemberUngarn László HubertDeutschland Palais Frankfurt, Frankfurt am MainSiegTKO2/618/0
201621. FebruarSudafrika Danie VenterLettland Arena Riga, RigaSiegTKO2/1219/0
14. MaiNigeria Olanrewaju DurodolaLettland Arena Riga, RigaSiegTKO9/1220/0
15. OktoberVereinigtes Konigreich Simon VallilyVereinigtes Konigreich Echo Arena Liverpool, LiverpoolSiegTKO3/1221/0
20171. AprilDeutschland Marco HuckDeutschland Westfalenhallen, DortmundSiegEinstimmige Entscheidung12/1222/0
30. SeptemberKuba Mike PerezLettland Arena Riga, RigaSiegEinstimmige Entscheidung12/1223/0
201827. JanuarUkraine Oleksandr UssykLettland Arena Riga, RigaNiederlagePunktniederlage (Mehrheitsentscheidung)12/1223/1
21. JuliFrankreich Brandon DeslaurierRussland Olimpijski, MoskauSiegEinstimmige Entscheidung10/1024/1
10. NovemberDeutschland Noel GevorVereinigte Staaten UIC Pavilion, ChicagoSiegEinstimmige Entscheidung12/1225/1
201915. JuniPolen Krzysztof GłowackiLettland Arena Riga, RigaSiegTKO3/1226/1
202026. SeptemberKuba Yunier DorticosDeutschland Plazamedia Broadcasting Center, MünchenSiegMehrheitsentscheidung12/1227/1
202116. OktoberDeutschland Artur MannLettland Arena Riga, RigaSiegTKO3/1228/1
(Quelle: Mairis Briedis in der BoxRec-Datenbank)

Privates

Briedis arbeitete als Polizist im Innendienst bei der lettischen Polizei.

Einzelnachweise

  1. Kristaps Briedis, BoxRec
  2. Mairis Briedis – The Deer with No Fear, proboxing
  3. Europäische Olympiaqualifikation 2008 (2)
  4. Marco Huck vs. Mairis Briedis, BoxRec
  5. Mairis Briedis vs. Mike Perez, BoxRec
  6. The President of Latvia presented the Order of the Three Stars to Mairis Briedis, president.lv
  7. Oleksandr Usyk vs. Mairis Briedis, BoxRec
  8. Mairis Briedis vs. Noel Gevor, BoxRec
  9. Mairis Briedis stops Krzysztof Glowacki in third round, Ringtv
  10. https://www.espn.co.uk/boxing/story/_/id/28172804/wbo-strips-mairis-briedis-cruiserweight-world-title WBO strips Mairis Briedis of cruiserweight world title, ESPN.com
  11. Yunier Dorticos vs. Mairis Briedis, BoxRec
  12. Briedis returns to Latvia with the Ali Trophy
  13. Boxen: Artur Mann unterliegt bei Rückkehr gegen Weltmeister
  14. Jai Opetaia outpoints Mairis Briedis in tough battle
  15. Two-time Jai! Aussie overcomes being ‘rocked’ to repeat 2022 heroics in world title thriller
VorgängerAmtNachfolger
Tony BellewBoxweltmeister im Cruisergewicht (WBC)
seit 1. April 2017

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