Mahnmal

(c) Dr. Avishai Teicher Pikiwiki Israel, CC BY 2.5
Mahnmal von Batia Lychansky im Kibbuz Bet-Keshet
Holocaust-Mahnmal (Berlin)
Mahnmal für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus
(c) Thomas Nicolai / AAA., CC BY-SA 3.0
Mahnmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur (errichtet 1995) auf dem Petersberg in Erfurt
Mahnmal an der ehemaligen Innerdeutschen Grenze bei Point Alpha
Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Mittenwald

Ein Mahnmal ist eine Spezialform des Denkmals, das durch seine öffentliche Präsenz mahnend an ein historisches Ereignis erinnern soll. Mahnmale sollen im Betrachter Betroffenheit erzeugen und das Erinnern über die Generationen hinweg tradieren.

Mahnmale können künstlerisch gestaltet sein (z. B. das Holocaust-Mahnmal in Berlin), oder aber aus einem Objekt bestehen, das ursprünglich einem anderen Zweck diente und nach dem Ereignis, an welches erinnert werden soll, zum Mahnmal umgewidmet wurde (z. B. Kriegstrümmer). Ein Beispiel für die letztere Kategorie ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, die als Ruine konserviert wurde und bewusst an die Gründe ihrer Zerstörung erinnern soll.

Komplexere Anlagen dieser Art, wie die Überreste der Konzentrationslager aus der Zeit des Nationalsozialismus, werden eher als Gedenkstätten bezeichnet.

Beispiele für Mahnmale

Mahnmale zur Verfolgungspolitik im Nationalsozialismus

Deutschland

Österreich

Deutschland und weitere europäische Länder

Mahnmale für die Opfer des Sowjetkommunismus

  • Solowezki-Stein in Moskau

Mahnmale gegen den Krieg

Weitere Mahnmale

  • Deutsches Eck in Koblenz: Das ursprüngliche wilhelminische Denkmal für die deutsche Reichsgründung 1871 wurde 1953 bis 1990 in ein Mahnmal für die Deutsche Einheit umgewidmet; nachdem es durch die Wiedervereinigung diese Bedeutung verloren hatte, wurde das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Reiterstandbild im Jahre 1993 durch eine Nachbildung ersetzt.
  • Wir haben Gesichter: Im Mai 2005 wurde im Viktoriapark in Berlin ein Mahnmal aufgestellt, das an alle Frauen gedenken soll, die Opfer einer Vergewaltigung wurden. Am Ort des Mahnmals wurde 2002 eine Frau von zwei Männern überfallen und vergewaltigt. Die Statue ist Teil einer Aktion „Wir haben Gesichter“.[2]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Mahnmal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mahnmal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Fußnoten

  1. http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bezirk/lexikon/treblinka.html
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 30. Juni 2015 im Webarchiv archive.today) Beleg Mahnmal

Auf dieser Seite verwendete Medien

PikiWiki Israel 21542 War memorial by Batia Lychansky in Kibbutz Bet-Kes.JPG
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War memorial by Batia Lychansky in Kibbutz Bet-Keshet
Holocaust-Mahnmal Berlin 2006.jpg
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Holocaust-Mahnmal Berlin
Mittenwald Mahnmal gegen Krieg und Faschismus 02.jpg
Autor/Urheber: Theodora Dimitroulia, Lizenz: CC BY 4.0
Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Mittenwald. 1,5 Meter hohe Stele aus Beton, Stahl und Glas, gestiftet vom Arbeitskreis Angreifbare Traditionspflege am 30. Mai 2009. Die Steine in dem Glaskubus stammen aus den Ruinen des italienischen Dorfes Falzano di Cortona und stehen für die 14 Dorfbewohner, die dort am 27. Juni 1944 von deutschen Gebirgsjägern unter dem Kommando von Josef Scheungraber ermordet wurden.

Inschrift Seite 2 und – nach rechts folgend – 3 / 4 / 1:

In Trauer um die Opfer der Kriegsverbrechen,
die im 2. Weltkrieg von den Gebirgsjägern der
deutschen Wehrmacht in ganz Europa begangen wurden. /

In Gedenken der unter Beteiligung der Gebirgstruppe
deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden. /

In Erinnerung an den Todesmarsch
aus dem Konzentrationslager Dachau,
der im April 1945 in Mittenwald endete. /

Nie wieder Faschismus
Dem Markt Mittenwald gestiftet am 30. Mai 2009 vom AK Angreifbare Traditionspflege.
Die Steine stammen aus den Ruinen des italienischen Dorfes Falzano di Cortona.
Deutsche Gebirgsjäger haben am 27. Juni 1944 das Dorf in der Toskana zerstört und 14 Dorfbewohner ermordet.
Nie wieder Krieg

Monument deserter Erfurt-front.jpg
(c) Thomas Nicolai / AAA., CC BY-SA 3.0
Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur
  • zur Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz – Allen, die sich dem Naziregime verweigerten
  • enthüllt 1995
  • Zitadelle Petersberg Erfurt/Deutschland
  • Künstler Thomas Nicolai / AAA.
Bonn memorial victims of National Socialism.jpg
Autor/Urheber: Hans Weingartz, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Mahnmal für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus


errichtet: 1950 (Hofgarten)
Standort: Kaiserplatz (seit 1997)

Inschrift:
600
Bonner
Bürger
Opfer des
National-
sozialismus
+
EUCH
DIE IHR STARBET
ENTRECHTET
ERNIEDRIGT
GESCHÄNDET
ZUM GEDENKEN
UNS
ZUR MAHNUNG

Auf der Rückseite des Mahnmales befindet sich eine Bronzetafel mit folgender Inschrift:
Zu den tausenden ermordeten und überlebenden Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im heutigen Bonn zählen sowohl deutsche als auch ausländische Frauen, Männer und Kinder. Opfer waren alle, die aus weltanschaulichen, religiösen, ethnisch-rassistischen, sozialen und medizinischen, sowie lesbischer und homosexueller Orientierung verfolgt wurden.

Bonn 1997