Mahana – Eine Maori-Saga

Film
Deutscher TitelMahana – Eine Maori-Saga
OriginaltitelMahana
ProduktionslandNeuseeland
OriginalspracheEnglisch, Māori
Erscheinungsjahr2016
Länge102 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieLee Tamahori
DrehbuchJohn Collee
ProduktionJanine Dickins,
Robin Scholes
MusikMahuia Bridgman-Cooper,
Tama Waipara
KameraGinny Loane
SchnittMichael Horton,
Jonathan Woodford-Robinson
Besetzung
  • Temuera Morrison: Tamihana Mahana
  • Akuhata Keefe: Simeon Mahana
  • Nancy Brunning: Ramona Mahana
  • Jim Moriarty: Rupeni Poata
  • Regan Taylor: Joshua Mahana
  • Maria Walker: Huria Mahana
  • Sienna MacKinlay: Gloria Mahana
  • Tuhiwhakauraoterangi Wallace-Ihakara: Hope Mahana
  • Kyra McRae: Faith Mahana
  • Eds Eramiha: Pani
  • Ngahuia Piripi: Miriam Mahana
  • Yvonne Porter: Poppy Poata
  • Te Kohe Tuhaka: Caesar Poata

Mahana – Eine Maori-Saga (Originaltitel: Mahana, international auch The Patriarch) ist ein neuseeländischer Spielfilm des Regisseurs Lee Tamahori aus dem Jahr 2016. Der Film basiert auf dem Roman Bulibasha: King of the Gypsies des neuseeländischen Schriftstellers Witi Ihimaera von 1994.

Handlung

Der Patriarch Tamihana Mahana führt als Oberhaupt eines vielköpfigen Clans von Maori-Schafscherern an der Ostküste Neuseelands in den 1960er-Jahren ein strenges Regime. Über Jahrzehnte hinweg verhalf er der Familie zu wirtschaftlichen Erfolgen, schürte aber auch Konflikte und Spannungen. Zum Beispiel besteht eine ausgeprägte Rivalität zwischen den Familien Mahana und Poata.

Tamihanas 14-jähriger Enkel Simeon muss auf Befehl seines Großvaters häufig bei der Hausarbeit und in der Bewirtschaftung der Farm helfen. Zunehmend stellt er dieses Leben in Frage und rebelliert gegen seinen Großvater. Dies gipfelt darin, dass Tamihana Simeon mit dessen Eltern und Geschwistern von seinem Anwesen verbannt und Simeon enterbt. Simeons engere Verwandte müssen nun in einem heruntergekommenen Haus leben, das Großmutter Ramona gehört. Im weiteren Verlauf nimmt Simeon mit Familienmitgliedern an einem Wettbewerb im Schafe-Scheren teil.

Nachdem Tamihana an Krebs gestorben ist, stört die Familie Poata seine Trauerfeier. Um die Situation zu deeskalieren und Gewalt zu verhindern, erhebt Simeon vor den versammelten beiden Familien das Wort und enthüllt dabei ein von ihm kürzlich entdecktes, Jahrzehnte altes Geheimnis seiner Großeltern: Tamihanas jetzige Witwe Ramona war in jungem Alter einst dem jetzigen Poata-Familienoberhaupt versprochen. Jedoch vergewaltigte und schwängerte Tamihana die Rupeni Poata liebende Ramona in ihrem neuen Haus und dann musste Ramona nach patriarchalen Regeln Tamihana heiraten und ihm insgesamt fünf Kinder gebären. Nun bei der Trauerfeier gestehen sich Witwe Ramona und das Poata-Familienoberhaupt öffentlich ihre Liebe.

Veröffentlichung

Der Film wurde bei der Berlinale 2016 aufgeführt und lief dabei außer Konkurrenz. Erst danach, am 3. März 2016, erfolgte der Kinostart in Neuseeland und Australien, deutscher Kinostart war am 1. September 2016.[2]

Am 12. Januar 2017 erschien der Film als deutsche DVD-Ausgabe beim Verleih Prokino. Deutsche Fernseh-Erstausstrahlung war am 21. Juni 2019 bei Arte.[3]

Kritiken

„Jetzt kehrt Tamahori zurück in seine Heimat, mit einem Film, der die angenehm altmodische Ruhe eines klassischen Westerns mit der archaischen Wucht eines Königsdramas und den leidenschaftlichen Gefühlen eines Liebesmelodrams verschmilzt.“

Anke Sterneborg: Süddeutsche Zeitung[4]

„So wird ‚Mahana‘, reichlich ausgestattet mit Humor und nostalgischen Details, zum saftigen Breitwand-Epos mit einigen Western-Anspielungen – gerät jedoch zum Ende hin leider zunehmend sentimental. Dennoch: Schön, wie hier ein breites Publikum mit dem puritanisch arbeitsamen Leben der indigenen Schafscherer-Clans vertraut gemacht wird – ganz diesseits vom Global-Neuseeländer Peter Jackson und seiner Tolkien’schen Mittelerde.“

Silvia Hallensleben: Der Tagesspiegel[5]

Der Film-Dienst beurteilte das Werk als eine „geradlinig inszenierte, einnehmend erzählte Familiensaga aus Neuseeland mit eindrücklichen Figuren.“[3]

In der FAZ beurteilte Claudia Reinhard den Film als „ein etwas zerfasertes, klassisches Melodram, das überall in Gesellschaften spielen könnte, in denen die persönliche Freiheit durch autoritäre Herrschaftsstrukturen unterdrückt wird.“[6]

In der WELT resümiert Marie-Luise Goldmann: "Diese Verknüpfung von individueller Unterdrückung und deren Auswirkungen auf die Gesamtheit gelingt Lee Tamahori so gut, dass man gerne verzeiht, wie simpel und vorhersehbar der Erzählstrang hier ist. Und dann ist da ja auch noch die Schafschur, allein schon für die lohnt es sich, ins Kino zu gehen."[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Mahana – Eine Maori-Saga. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Release Info, in: IMDb, abgerufen am 21. Juni 2019
  3. a b Mahana - Eine Maori-Saga. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Februar 2020.
  4. Anke Sterneborg: Krieg ums Schaf. In: Süddeutsche Zeitung. 31. August 2016, abgerufen am 28. April 2018.
  5. Silvia Hallensleben: Geheimnisse und Lügen. In: Der Tagesspiegel. 1. September 2016, abgerufen am 28. April 2018.
  6. Claudia Reinhard: Zwei Clans im Clinch, in: FAZ vom 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019
  7. Marie-Luise Goldmann: Wir schafen das - jetzt auch in Neuseeland, in: WELT vom 3. September 2020, abgerufen am 13. Dezember 2020