Magomed Kuruglijew

Magomed Tschikibubajewitsch Kuruglijew (* 16. Januar 1974 in Tsnal, Dagestanische ASSR) ist ein ehemaliger kasachischer Ringer. Er war vielfacher Medaillengewinner bei Welt- und Asienmeisterschaften im freien Stil.

Werdegang

Magomed Kuruglijew begann als Jugendlicher im Jahre 1988 mit dem Ringen. Der 1,78 Meter große Athlet, der als Erwachsener meist im Mittelgewicht rang, gehörte dem zentralen Sportklub der kasachischen Armee in Alma-Ata (heute Almaty) an. Er rang nur im freien Stil und wurde von Danim Atamkulow und Walentin Pustawetow trainiert.

Seine internationale Karriere begann Magomed Kuruglijew bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Espoirs) im Jahre 1993 in Athen. Er belegte dabei im Mittelgewicht hinter Eldar Assanow aus der Ukraine, aber vor Leslie Gutches aus den Vereinigten Staaten den 2. Platz.

Im Seniorenbereich debütierte er 1995. Dabei kam er bei der Asien-Meisterschaft in Manila im Halbschwergewicht auf den 5. Platz. Einige Wochen später startete er bei der Weltmeisterschaft in Atlanta im Weltergewicht, also zwei Gewichtsklassen tiefer. Das starke Abtrainieren wird dabei nicht spurlos an ihm vorübergegangen sein, denn er belegte dort nur den 16. Platz.

Magomed Kuruglijew startete allerdings auch in den Jahren 1996 und 1997 im Weltergewicht. Die besten Ergebnisse waren dabei der 2. Platz bei der Asien-Meisterschaft 1996 in Xiaoshan/China, wo er hinter dem Südkoreaner Park Jang-soon den 2. Platz belegte und der 1. Platz bei der Ost-Asien-Meisterschaft 1997 in Busan/Südkorea, wo er sogar den starken Südkoreaner Moon Eui-jae besiegte. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Athen verlor er seine beiden Kämpfe, die er bestritt und erreicht deshalb nur den 19. Platz und auch bei der Weltmeisterschaft 1997 in Krasnojarsk blieb er sieglos, er verlor dort u. a. gegen David Bichinashvili, der damals noch für die Ukraine startete, später aber zum Deutschen Ringerbund wechselte, und landete auf dem 27. Platz.

Wesentlich erfolgreicher schnitt Magomed Kuruglijew bei der Weltmeisterschaft 1998, wieder im Mittelgewicht startend, in Teheran ab. Er gewann dort vier Kämpfe und verlor nur gegen Magomed Ibragimow aus Mazedonien und Chadschimurad Magomedow aus Russland, womit er einen guten 5. Platz belegte.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney verlor er gegen Yoel Romero Palacio aus Kuba und Igors Samusonoks aus Lettland und erreichte mit nur einem Sieg über den Kanadier Justin Abdou den 10. Platz.

Eine Silbermedaille gewann Magomed Kuruglijew bei den Asien-Spielen 2002 in Busan, dabei wurde er erst im Finale von Moon Eui-jae besiegt. 2003 kam er bei der Weltmeisterschaft in New York im Mittelgewicht wieder auf einen guten 5. Platz. Er besiegte dabei Hidekuzur Yokoyama aus Japan, Sergei Kolesnikow aus Israel und Nicolae Ghiță aus Rumänien. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gelang es ihm dann wieder nicht, sich im Vorderfeld zu platzieren. Er verlor gegen Sergei Borchanko aus der Ukraine und Cael Sanderson aus den Vereinigten Staaten, den späteren Olympiasieger und erreichte nur den 18. Platz.

Im Jahre 2005 wurde Magomed Kuruglijew dann endlich für seine Ausdauer belohnt. Er gewann bei der Weltmeisterschaft in Budapest im Mittelgewicht mit einem 3. Platz eine WM-Bronzemedaille. Dabei besiegte er Daniel Kennedy aus Irland, Arkadij Zopa aus Bulgarien, Travis Cross aus Kanada und, was besonders bemerkenswert ist, Saschid Saschidow aus Russland, den Weltmeister von 2003. Gegen Rewas Mindoraschwili aus Georgien verlor er.

Zum Abschluss seiner Karriere belegte er dann im Jahre 2006 bei den Asien-Spielen in Doha im Mittelgewicht hinter Reza Yazdani aus dem Iran und Sajurbek Sochijew aus Usbekistan den 3. Platz.

Seit Beendigung seiner aktiven Laufbahn ist er in Kasachstan als Ringertrainer tätig.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasse
19932.Junioren-WM (Espoirs) in AthenMittelhinter Eldar Assanow, Ukraine, vor Leslie Gutches, USA
19954.CISM-Militär-WMMittelhinter Stanislaw Albegow, Russland, Alireza Heidari, Iran u. Eldar Assanow
19955.Asien-Meisterschaft in ManilaHalbschwerhinter Rasoul Khadem Azghadi, Iran, Tatsuo Kawai, Japan, Bajanmönchiin Gantogtoch, Mongolei u. Tachir Jangurasow, Kirgisistan
199516.WM in AtlantaWelterSieger: Buwaisar Saitijew, Russland vor Alexander Leipold, Deutschland u. Alberto Rodriguez Hernandez, Kuba
19952.Zentral-Asiatische Meisterschaft in TaschkentMittelhinter Ruslan Kinchagow, Usbekistan, vor Amangendi Abirow, Turkmenistan
19962.Asien-Meisterschaft in Xiaoshan/ChinaWelterhinter Park Jang-soon, Südkorea, vor Issa Momeni, Iran
19966.Grosser Preis von Deutschland in LeipzigWelterhinter Turan Ceylon u. Nuri Zengin, bde. Türkei, Árpád Ritter, Ungarn, Alberto Rodriguez Hernandez, Kuba u. Jeff Catrabone, USA
199619.OS in AtlantaWelternach Niederlagen gegen Viktor Peikow, Moldawien u. Magomed Salam Gadschijew, Aserbaidschan
19974.Asien-MeisterschaftWelterhinter Moon Eui-jae, Südkorea, Tümen-Öldsiin Mönchbajar, Mongolei u. Sagid Katinowassow, Usbekistan
19971.Ost-Asien-Meisterschaft in Busan/SüdkoreaWeltervor Moon Eui-jae u. Tümen-Öldsiin Mönchbajar
199727.WM in KrasnojarskWelternach Niederlagen gegen David Bichinashvili, Ukraine u. Kamil Kocaoğlu, Türkei
19971.Asia-Oceania Cup in BangkokMittelvor Alireza Heidari u. Yoshinori Kawasaki, Japan
19985.WM in TeheranMittelmit Siegen über Michal Seweryn Stanislawski, Polen u. Alexander Markow, Kirgisistan, einer Niederlage gegen Magomed Ibragimow, Mazedonien, Siegen über Gotcha Tschichradse, Georgien u. Leslie Gutches u. einer Niederlage gegen Chadschimurad Magomedow, Russland
19983.Asien-Spiele in BangkokMittelmit Sieg über Bolotbek Omurachunow, Kirgisistan, Niederlage gegen Rassul Katinowassow, Usbekistan u. Siegen über Yang Hyung-mo, Südkorea u. Tatsuo Kawai
19997.WM in AnkaraMittelmit Siegen über Gabor Kapuvari, Ungarn, Neeme Janson, Estland u. Plamen Penew, Bulgarien u. einer Niederlage gegen Yoel Romero Palacio, Kuba
200010.OS in SydneyMittelnach Niederlage gegen Yoel Ramirez Palacio, Sieg über Justin Abdou, Kanada u. Niederlage gegen Igors Samusonoks, Lettland
20012.Ost-Asien Spiele in OsakaMittelhinter Tatsuo Kawai, vor Li Ruicai, China
20018.WM in SofiaMittelmit Siegen über Ali Özen, Türkei u. Thomas Bucheli, Schweiz u. einer Niederlage gegen Brandon Eggum, USA
20022.Asien-Spiele in BusanMittelhinter Moon Eui-jae, Südkorea, vor Schamil Aliew, Tadschikistan, Aslan Sanakojew, Usbekistan u. Pejman Dorostkar, Iran
20033.Asien-Meisterschaften in New DelhiMittelhinter Pejman Dorostkar u. Schamil Aliew, vor Bujandelgeriin Batbajar, Mongolei u. Mauraus Girard Vala, Philippinen
20035.WM in New YorkMittelmit Siegen über Hidekazu Yokoyama, Japan, Sergei Kolesnikow, Israel u. Nicolae Ghiță, Rumänien u. einer Niederlage gegen Sergei Borchanko, Ukraine
20034.Asien Cup in AlmatyMittelhinter Moon Eui-jae, Narantsetsegiin Bürenbaatar, Mongolei u. Wadim Tokajew, Kasachstan
20044.„Iwan-Yarigin“-Memorial in KrasnojarskMittelhinter Saschid Saschidow, Russland, Cael Sanderson, USA u. Wadim Lalijew, Russland
20043.Asien-Meisterschaft in TeheranMittelhinter Feridon Ghanbaripisar, Iran u. Moon Eui-jae
200418.OS in AthenMittelnach Niederlagen gegen Sergei Borchanko u. Cael Sanderson, USA
20052.Alexander-Medwed-Turnier in MinskMittelhinter Saschid Saschidow, Russland, vor Gennadi Lalijew, Kasachstan u. Mucha, Ukraine
20053.Beloglasow-Turnier in KaliningradMittelhinter Kulisch, Russland u. Amajew, Usbekistan
20053.Ziolkowski-Turnier in Siedlce/PolenMittelhinter Taras Danko, Ukraine u. Naurus Temresow, Russland
20053.WM in BudapestMittelmit Siegen über Daniel Kennedy, Irland u. Arkadij Zopa, Bulgarien, einer Niederlage gegen Rewas Mindoraschwili, Georgien u. Siegen über Travis Cross, Kanada u. Saschid Saschidow, Russland
20052.CISM-Militär-WM in VilniusMittelhinter David Bichinashvili, Deutschland, vor Serhat Balcı, Türkei
200615.WM in Guangzhou/ChinaMittelmit einem Sieg über Sergei Kolesnikow u. einer Niederlage gegen Serhat Balcı, Türkei
20063.Asien-Spiele in DohaMittelnach einer Niederlage gegen Reza Yazdani, Iran u. Siegen über Anuj Kumar, Indien u. Shinya Matsumoto, Japan

Anm.: alle Wettkämpfe im freien Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, Weltergewicht, bis 1996 bis 74 kg, von 1997 bis 2001 bis 76 kg Körpergewicht, Mittelgewicht, bis 1996 bis 82 kg, von 1997 bis 2001 bis 85 kg, seit 2002 bis 84 kg Körpergewicht, Halbschwergewicht, bis 1996 bis 90 kg Körpergewicht

Quellen

  • Website des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks