Magny (Moselle)

Magny (deutsch Magny) ist ein Stadtteil der Stadt Metz im Département Moselle in der französischen Region Grand Est (bis 2015 Lothringen), der 1961 durch Eingemeindung des gleichnamigen Dorfs entstanden ist.

Geographie

Der Stadtteil Magny der Stadt Metz in Lothringen liegt am rechten Ufer der Seille, etwa vier Kilometer südlich des Stadtkerns von Metz.

Geschichte

Kirche St. Martin
Magny, südlich der Stadt Metz, auf einem Plan der Umgebung von Metz um 1900

Das frühere Dorf Magny gehörte einst zum Bistum Metz; die Abtei St. Clement war bereits 1144 hier begütert.[1] Beispiele älterer Ortsbezeichnungen sind Mannet (1201), Maigne (1225) und Maigni (1239).[2]

Am 13. Juli 1429 wurde das Dorf von Truppen des Herzogs von Lothringen niedergebrannt; im Jahr 1475 lagerte Herzog René II. acht Tage lang vergebens in Magny, als er die Stadt Metz durch einen Überraschungsangriff an sich bringen wollte, und 1552 nahm hier Marschall Vieilleville auf der Seille-Brücke zwei für die kaiserlichen Truppen Karls V. bestimmte, mit Fourage, Wein und Lachsen beladene Wagenreihen weg.[1]

Durch den Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam die Region mit Magny an Deutschland zurück und wurde dem Landkreis Metz, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Im 19. Jahrhundert waren die Haupterwerbsquellen der Dorfbewohner der Getreide-, Obst- und Weinbau.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Während des Zweiten Weltkriegs besetzte die deutsche Wehrmacht die Region. Ende 1944 wurde Magny von im Bündnis mit der Sowjetunion kämpfenden westalliierten Streitkräften eingenommen.

Am 9. Dezember 1961 wurde Magny in die Stadt Metz eingemeindet.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
JahrEinwohnerAnmerkungen
17930569[3]
18210633[3]
18410693[3]
18610740[4][3]
18710680auf einer Fläche von 728 ha, in 124 Häusern mit 214 Familien[1][5][6]
18800672auf einer Fläche von 756 ha mit 123 Häusern, davon 671 Katholiken[7]
18851032[8][9]
18900950mit dem Militär (265 Mann), in 125 Häusern mit 207 Haushaltungen, davon 797 Katholiken, 146 Protestanten und sieben Angehörige eines sonstigen christlichen Glaubensbekenntnisses[8]
19100977[10][11]
Anzahl Einwohner vom Ende des Ersten WeLtkriegs bis zur Eingemeindung nach Metz 1961[3]
Jahr192119261931193619461954
Einwohner7017487938918931063

Literatur

  • Magny, Landkreis Metz, Elsaß-Lothringen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Magny (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 300–301 (books.google.de).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 98 (books.googl.de).
  • Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Alterthum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 294 (books.google.de).

Weblinks

Commons: Magny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 300–301 (books.google.de).
  2. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Alterthum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 294 (books.google.de).
  3. a b c d e Magny - statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  4. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 36 (books.google.de)
  5. Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 98 (books.google.de).
  6. Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 560, linke Spalte (books.google.de).
  7. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 93, Ziffer 1054 (google.de).
  8. a b Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 86–87, Kanton Verny, Ziffer 417(books.google.de).
  9. Michael Rademacher: Stadt- und Landkreis Metz, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  10. Magny, Landkreis Metz, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Magny (meyersgaz.org).
  11. Kreis Metz-Land – gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)

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