Magnoliidae

Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.

Magnolienblüte (Magnolia liliiflora)

Magnoliidae (deutsch Magnolienähnliche) ist ein gültiger botanischer Name einer Unterklasse, zu der die Magnolien (Gattung Magnolia) gehören.

In der Wissenschaftsgeschichte sind verschieden umfangreiche Taxa innerhalb der Bedecktsamer unter Einschluss der Magnolien so bezeichnet worden, so etwa die Vielfrüchtigen Pflanzen (Magnoliidae) laut Schmeil-Fitschen.[1] Diese Systematik richtet sich nach dem System von Arthur Cronquist, veröffentlicht 1981[2] und 1988.[3] Die Magnoliidae schließen nach diesem System die Ordnungen Magnoliales, Laurales, Piperales, Aristolochiales, Illiciales, Nymphaeales, Ranunculales und Papaverales ein, die allerdings keine monophyletische Gruppe bilden. Es sind die so genannten Basalen Ordnungen der Bedecktsamer, die etliche gemeinsame, ursprüngliche Merkmale besitzen.

Die Botaniker der Angiosperm Phylogeny Group schlagen 2009 (Systematik APG III) auf Grund molekulargenetischer Untersuchungen eine Pflanzensippe vor, welche die Ordnungen Canellales, Laurales, Magnoliales und Piperales umfasst, die eine monophyletische Gruppe bilden. Dabei benutzen sie oberhalb der Ordnung keine gültigen botanischen Namen und weisen die hier behandelte Gruppe keiner systematischen Kategorie zu, sondern verwenden für sie die englischen Trivialbezeichnungen „magnoliids“ oder „magnoliid complex“.[4]

Die Botaniker Mark W. Chase und James L. Reveal schlagen dagegen 2009 in ihrem Artikel A phylogenetic classification of the land plants to accompany APG III eine Unterklasse Magnoliidae, die alle Bedecktsamer umfasst, innerhalb einer stark erweiterten Klasse Equisetopsida vor, die wiederum alle Embryophyten (Landpflanzen) umfasst.[5]

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Senghas, Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 91. überarbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2000, ISBN 3-494-01291-1.
  2. Arthur Cronquist: An integrated system of classification of flowering plants. Columbia University Press, New York 1981, ISBN 0-231-03880-1.
  3. Arthur Cronquist: The evolution and classification of flowering plants. 2. Auflage. New York Botanical Garden, New York 1988, ISBN 0-89327-332-5.
  4. Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
  5. Mark W. Chase, James L. Reveal: A phylogenetic classification of the land plants to accompany APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 122–127, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.01002.x (PDF-Datei (Memento desOriginals vom 19. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.efn.uncor.edu).

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Magnolia liliiflora (Purpur-Magnolie), Blüte in der Detailansicht