Madeleine Niesche

Madeleine Niesche (* 1971[1][2] in Röbel, damals Kreis Röbel/Müritz, Bezirk Neubrandenburg, DDR) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Madeleine Niesche wuchs an der Müritz in ihrer Geburtsstadt Röbel im heutigen Mecklenburg-Vorpommern auf.[3][4] Nach ihrem Abitur 1990 wollte sie eigentlich zunächst Regisseurin werden und begann als Regieassistentin am Theater.[3] Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie von 1992 bis 1994 an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Ihre Privatlehrerin war außerdem die Regisseurin Annegret Ritzel. Später besuchte sie für ihre Filmarbeit auch einen Kameraworkshop bei Hermine Huntgeburth an der ifs Köln.

Nach ihrer Ausbildung hatte sie mehrere Festengagements an Theatern, so am Theater Bremen (1990–1992, Intendant: András Fricsay), am Hessischen Staatstheater Wiesbaden (1992–1997, Intendant: Claus Leininger), am Nationaltheater Weimar (Spielzeit 1998/99, Intendant: Günther Beelitz) und am Theater Koblenz (1999–2009, Intendantin: Annegret Ritzel). Aufgrund eines Wechsels in der Intendanz wurde ihr damaliger Vertrag in Koblenz nicht mehr verlängert.[3]

Wichtige Bühnenrollen Niesches waren unter anderem Hedda Gabler, Maria Stuart, die Wedekind’sche Lulu, Medea, die Mutter Courage und die Blanche DuBois in Endstation Sehnsucht.[4] Seit Herbst 2009 arbeitet sie als freiberufliche Schauspielerin mit Stückverträgen und Engagements an verschiedenen Theatern.[4] Häufig spielte sie seither in Boulevardkomödien. Sie trat u. a. an der Komödie Frankfurt (2011), am Freien Werkstatt Theater Köln (2012), am Contra-Kreis-Theater in Bonn (2012), im Theater am Dom in Köln (2013), im Theater an der Kö in Düsseldorf (2014), beim Theater im Rathaus Essen (2014) und am Kammertheater Karlsruhe (2015) auf. Außerdem war sie mehrfach (Spielzeit 2010/11, 2013) am Fritz Rémond Theater in Frankfurt am Main zu Gast. Von 2012 bis 2014 gastierte sie regelmäßig am Grenzlandtheater Aachen. Im August/September 2012 spielte sie dort die Hauptrolle der Bella Manningham, die Rolle von Ingrid Bergman in der Filmfassung, im Kriminalklassiker Gaslicht von Patrick Hamilton.[5] In der Spielzeit 2012/13 trat sie dort im Theaterstück Offene Zweierbeziehung von Dario Fo und Franca Rame auf.[6] In der Spielzeit 2013/14 war sie dort die Riesin im Musical Into the Woods.[7] In der Spielzeit 2014/15 übernahm sie am Grenzlandtheater Aachen eine der Hauptrollen in Sartres Bühnenwerk Geschlossene Gesellschaft.[8]

2014 trat sie, „eindrucksvoll Gift und Galle sprühend“, bei den Brüder Grimm Festspielen in Hanau als Gegenspielerin Kunigunde von Thurneck im Kleist-Stück Das Käthchen von Heilbronn auf.[9] Sie gastierte außerdem an der Komödie Winterhuder Fährhaus (2016/2017), am Theater am Kurfürstendamm (2017) und an der Komödie im Marquardt in Stuttgart (2017). Mehrfach spielte sie in Boulevardstücken des Schauspielers, Regisseurs und Autors René Heinersdorff, u. a. mit Hugo Egon Balder, Jeanette Biedermann und Jens Hajek als Partnern. Im Mai 2018 gastierte sie am Stadttheater Fürth in Heinersdorffs Komödie Der Aufguss.[10]

Niesche stand seit 2010 auch für einige TV-Produktionen vor der Kamera. Im Oktober 2015 war Niesche in der ZDF-Serie SOKO Köln in einer Episodenhauptrolle als Ärztin Dr. Franziska Brotesser zu sehen. Von Februar 2018 (Folge 2601) bis Dezember 2018 (Folge 2800) war Niesche als Keramikmeisterin Sonja Röder die weibliche Hauptdarstellerin der 15. Staffel der ARD-Fernsehserie Rote Rosen.[11][12]

Niesche ist verheiratet und Mutter einer Tochter.[3] Ihr Mann Werner Tritzschler arbeitet als Schauspieler und Regisseur.[3] Sie lebt in Köln.[1]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Madeleine Niesche. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 28. Februar 2018.
  2. In einigen Quellen wird auch 1973 als Geburtsjahr angegeben.
  3. a b c d e Wenn der Zug endet, legt Madeleine Niesche los. In Aachener Zeitung vom 27. November 2013. Abgerufen am 28. Februar 2018.
  4. a b c Madeleine Niesche. Vita. Offizielle Internetpräsenz Contra-Kreis-Theater. Abgerufen am 28. Februar 2018.
  5. Grenzlandtheater startet mit „Gaslicht” in neue Spielzeit. Aachener Zeitung, 14. August 2012, abgerufen am 3. April 2022.
  6. Grenzlandtheater zeigt Komödie „Offene Zweierbeziehung“. Aachener Zeitung, 27. Januar 2013, abgerufen am 3. April 2022.
  7. Into the Woods: Ab in den Wald. Kritik, Produktionsdetails und Besetzung bei Musicalzentrale.de. Abgerufen am 28. Februar 2018.
  8. „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre im Grenzlandtheater Aachen. Vorbericht bei Theaterkompass.de. Abgerufen am 28. Februar 2018.
  9. Ein märchenhaftes Käthchen. Aufführungskritik. In: Frankfurter Rundschau vom 15. Juni 2014. Abgerufen am 28. Februar 2018.
  10. DER AUFGUSS. Pressetext und Besetzung. Abgerufen am 3. Juni 2018.
  11. Madeleine Niesche übernimmt in der 15. Staffel die Hauptrolle. Rollenprofil und Vita. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 28. Februar 2018.
  12. Madeleine Niesche als Sonja Röder. Rollenprofil. Abgerufen am 28. Februar 2018.