Maase Nissim
Maase Nissim ist ein Werk der jüdischen Literatur, das 25 um 1670 verfasste „Wundergeschichten“ des Wormser Synagogendieners Juspa Schammes (eigentlich Jiftach Joseph Juspa ben Naftali Herz, * 1604; gest. 15. Februar 1678) enthält.
Die 25 Geschichten kompilierte Juspa Schammes aus älteren Quellen, die ihm zum Teil gedruckt, zum Teil mündlich überliefert vorlagen. Sie bedienen vor allem drei Motive: „Geschichte der Wormser Juden, allgemeine Geschichte von Worms [und] phantastische Erzählungen unterhaltender Art“. Sein Sohn, Elieser Liebermann, kopierte den Text. Ob er ihn dabei aus dem Hebräischen ins Jiddische übersetzte oder ob Juspa Schammes die Texte bereits in Jiddisch verfasste, ist unklar.[1] Erstmals im Druck erschien die Sammlung 1696 in Amsterdam.[2]
Literatur (Auswahl)
- Shlomo Eidelberg: R. Juspa, Shammash of Warmaisa (Worms): Jewish Life in 17th Century Worms, Magnes Press, Jerusalem 1995, ISBN 965-223-762-0.
- Dean Philip Bell: Worms and the Jews. Jews, Magic, and Community in Seventeenth-Century Worms, in: Kathryn A. Edwards (Hrsg.): Werewolves, Witches, and Wandering Spirits. Traditional Belief & Folklore in Early Modern Europe, Truman State University Press, Kirksville 2002, ISBN 1-931112-09-6, S. 93–118.
- Fritz Reuter, Ulrike Schäfer: Wundergeschichten aus Warmaisa. Juspa Schammes, seine Ma'asseh nissim und das jüdische Worms im 17. Jahrhundert. Worms-Verlag, Worms 2005, ISBN 978-3-936118-66-7.
Digitalisate
- Ausgabe Fulda 1766/67 (jiddisch)
- Ausgabe Offenbach 1776/1777 (jiddisch)
- Sämtliche Erzählungen und Sagen des „Maaseh-Nissim“-Buches, in: Samson Rothschild: Aus Vergangenheit und Gegenwart der Israelitischen Gemeinde Worms, 5. Auflage, J. Kaufmann, Frankfurt am Main 1913, S. 31–60 (deutsche Übertragung)