MTV Video Music Awards

Die MTV Video Music Awards (VMA) werden seit 1984 vom US-amerikanischen MTV verliehen. International ist es zusammen mit den MTV Europe Music Awards (EMA) die wichtigste MTV-Preisverleihung. Die Veranstaltung dauert etwa drei Stunden und findet entweder Ende August oder Anfang September statt. Von 1984 bis 1998 wurden die Preisverleihungen in Los Angeles veranstaltet. Dann wechselte MTV den Schauplatz und fand von 1999 bis 2003 in New York abwechselnd in der Radio City Music Hall und der Metropolitan Opera statt. In den Jahren 2004 und 2005 wurden die VMAs in Miami abgehalten. Nach Kritik und Rückgang des Interesses entschied sich der Sender dafür die Preisverleihung wieder von ihrem angestammten Ort aus zu senden. Es gibt etwa 20 Kategorien und jedes Jahr ca. 15 Live-Auftritte von bekannten Stars.

2009 feierten die MTV Video Music Awards ihr 25-jähriges Jubiläum. Die entsprechende Veranstaltung wurde von Britney Spears eröffnet. Die Trophäe, die einen Astronauten auf dem Mond mit MTV-Fahne darstellt, trägt den Spitznamen Moonman. Die MTV Video Music Awards sollten nicht mit den teilweise spaßigen MTV Movie Awards verwechselt werden.

2020 fanden die VMA wegen der COVID-19-Pandemie zum ersten Mal in ihrer Geschichte nicht innerhalb eines Veranstaltungsgebäudes, sondern als Freiluftaufführung statt, um die gesetzlichen Gesundheitsrichtlinien zu gewährleisten.[1]

Veranstaltungsübersicht

JahrDatumOrtModeratorGewinner Video of the Year
198414. September 1984Radio City Music Hall,
New York City
Dan Aykroyd, Bette MidlerThe Cars
You Might Think
198513. September 1985Eddie MurphyDon Henley
The Boys of Summer
19865. September 1986Universal Amphitheatre,
Los Angeles &
The Palladium,
New York City
Julie Brown, Mark Goodman, Alan Hunter, Martha Quinn, Dweezil Zappa (MTV-VJs)Dire Straits
Money for Nothing
198711. September 1987Universal Amphitheatre,
Los Angeles
Julie Brown, Karolin Heldmann, Dweezil Zappa, Kevin Seal (MTV-VJs)Peter Gabriel
Sledgehammer
19887. September 1988Arsenio HallINXS
Mediate
19896. September 1989Neil Young
This Note’s for You
19906. September 1990Sinéad O’Connor
Nothing Compares 2 U
19915. September 1991R.E.M.
Losing My Religion
19929. September 1992Pauley Pavilion,
Los Angeles
Dana CarveyVan Halen
Right Now
19932. September 1993Universal Amphitheatre,
Los Angeles
Christian SlaterPearl Jam
Jeremy
19948. September 1994Radio City Music Hall,
New York City
Roseanne BarrAerosmith
Cryin
19957. September 1995Dennis MillerTLC
Waterfalls
19964. September 1996The Smashing Pumpkins
Tonight, Tonight
19974. September 1997Chris RockJamiroquai
Virtual Insanity
199810. September 1998Universal Amphitheatre,
Los Angeles
Ben StillerMadonna
Ray of Light
19999. September 1999Metropolitan Opera,
New York City
Chris RockLauryn Hill
Doo Wop (That Thing)
20007. September 2000Radio City Music Hall,
New York City
Marlon Wayans und Shawn WayansEminem
The Real Slim Shady
20016. September 2001Metropolitan Opera,
New York City
Jamie FoxxChristina Aguilera, Lil’ Kim, Mýa und Pink
Lady Marmalade
200229. August 2002Radio City Music Hall,
New York City
Jimmy FallonEminem
Without Me
200328. August 2003Chris RockMissy Elliott
Work It
200429. August 2004American Airlines Arena,
Miami
keinerOutKast
Hey Ya!
200528. August 2005Sean CombsGreen Day
Boulevard of Broken Dreams
200631. August 2006Radio City Music Hall,
New York City
Jack BlackPanic! at the Disco
I Write Sins Not Tragedies
20079. September 2007Palms Casino Resort,
Las Vegas
keinerRihanna (feat. Jay-Z) –
Umbrella
20087. September 2008Paramount Studios,
Los Angeles
Russell BrandBritney Spears
Piece of Me
200913. September 2009Radio City Music Hall,
New York City
Beyoncé
Single Ladies (Put a Ring on It)
201012. September 2010Nokia Theater,
Los Angeles
Chelsea HandlerLady Gaga
Bad Romance
201128. August 2011keinerKaty Perry
Firework
20126. September 2012Staples Center,
Los Angeles
Kevin HartRihanna (feat. Calvin Harris) –
We Found Love
201325. August 2013Barclays Center,
New York City
keinerJustin Timberlake
Mirrors
201424. August 2014The Forum,
Inglewood
Miley Cyrus
Wrecking Ball
201530. August 2015Nokia Theater,
Los Angeles
Miley CyrusTaylor Swift (feat. Kendrick Lamar) –
Bad Blood
201628. August 2016Madison Square Garden,
New York City
keinerBeyoncé
Formation
201727. August 2017The Forum,
Inglewood
Katy PerryKendrick Lamar
Humble
201820. August 2018Radio City Music Hall,
New York City
keinerCamila Cabello (feat. Young Thug) –
Havana
201926. August 2019Prudential Center,
New Jersey
Sebastian ManiscalcoTaylor Swift
You Need to Calm Down
202030. August 2020New York CityKeke PalmerThe Weeknd
Blinding Lights
202112. September 2021New York CityDoja CatLil Nas X
Montero (Call Me by Your Name)
202228. August 2022Prudential Center,
New Jersey
LL Cool J, Nicki Minaj und Jack HarlowTaylor Swift
All Too Well (10 Minute Version) (Taylor's Version)
202312. September 2023Prudential Center,
New Jersey
Nicki MinajTaylor Swift
Anti-Hero

Legendäre Auftritte

Bei den VMAs kommt es häufig zu markanten Auftritten. So auch der Auftritt der Band Nirvana im Jahr 1992. Die Band wollte Rape Me spielen, der Sender forderte Smells Like Teen Spirit. Man einigte sich auf Lithium. Doch als Nirvana auf die Bühne kamen, spielten sie die ersten Takte von Rape Me an, bevor sie zu Lithium übergingen. Während des Auftritts fiel der Verstärker von Bassist Krist Novoselić aus, er warf das Instrument in die Luft und bekam es direkt ins Gesicht. Bei Verlassen der Bühne sorgte Nirvana-Frontmann Kurt Cobain für einen Skandal, als er auf das Klavier von Elton John spuckte, weil er dachte, Axl Rose würde darauf spielen. Die beiden Sänger hatten sich zuvor im Trailerpark gestritten. Später erhielten Nirvana den Award für „Best Alternative Video“ für Smells Like Teen Spirit. Der Sender hatte jedoch Smells Like Team Spirit auf die Trophäe graviert.

1998 versuchte Tré Cool, Drummer der Band Green Day, auf die Kugel vor den Universal Studios in Orlando, Florida, zu klettern.

Provokativ war auch der Auftritt von Madonna, Britney Spears und Christina Aguilera bei den VMAs 2003, bei dem es während der Performance zu einem Kuss zwischen Britney Spears und Madonna, sowie zwischen Madonna und Christina Aguilera kam. „The Kiss“ von Britney und Madonna ging in die Pop-Geschichte ein.[2]

Lady Gaga sorgte bei den VMAs im Jahre 2009 ebenfalls für einen Skandalauftritt. Bei ihrer Darbietung ihres weltweit erfolgreichen Liedes Paparazzi stand sie plötzlich schreiend und mit einem blutverschmierten Oberkörper auf der Bühne, was weltweit für Schlagzeilen sorgte. Ebenfalls 2009, während Taylor Swift ihren Preis für die Kategorie Best Female Video annahm und ihre Dankesrede hielt, sprang Kanye West auf die Bühne, unterbrach sie und entriss ihr das Mikrofon. Dann sagte er, Beyoncé hätte mit Single Ladies (Put a Ring on It) eines der besten Videos aller Zeiten gemacht. Taylor Swift war schockiert und auch Beyoncé schaute erschrocken. West wurde für seinen Ausfall vom Publikum ausgebuht.[3] Das Verhalten von West wurde selbst von Präsident Barack Obama in einer Fernsehshow kritisiert.[4]

Bei den VMAs im Jahre 2013 sorgte Miley Cyrus mit ihrem Auftritt für weltweite Schlagzeilen. Zuerst präsentierte sie ihren eigenen Song We Can't Stop, bei dem sie mit Zungenrollen, lasziven Griffen an die Vulva und ihrem Badeanzug mit Comicfiguren-Aufdruck für schockierte Gesichter im Publikum sorgte. Beim Auftritt vom Sänger Robin Thicke mit seinem Hit Blurred Lines tanzte sie dabei nur in fleischfarbener Unterwäsche provokant herum: So schien Cyrus sich mit einem Schaumstoff-Finger selbst zu befriedigen, fingerte damit am Hosenstall des Sängers herum und stellte dabei verschiedene Sexposen dar.[5][6]

Künstler mit den meisten Auszeichnungen

Insgesamt

KünstlerAnzahl der Awards
Beyoncé25
Taylor Swift23
Madonna20
Lady Gaga18
Peter Gabriel13
Eminem
R.E.M.12
Justin Timberlake11
Green Day
Aerosmith10
BTS

Nach Veranstaltung

KünstlerJahrAnzahl der AwardsAusgezeichnet für
Peter Gabriel198710Sledgehammer (9), Video Vanguard Award (für Gabriel)
Taylor Swift20239Anti-Hero (6), Midnights (1), The Eras Tour (1), Artist of the Year (für Swift)
a-ha19868Take On Me (6), The Sun Always Shines on T.V. (2)
Lady Gaga2010Bad Romance (7), Telephone (1)
Beyoncé2016Formation (6), Hold Up (1), Lemonade (1)
The Smashing Pumpkins19967Tonight, Tonight (6), 1979 (1)
Green Day2005Boulevard of Broken Dreams (6), American Idiot (1)

Nach Musikvideo

KünstlerJahrAnzahl der AwardsMusikvideo
Peter Gabriel19879Sledgehammer
Lady Gaga20107Bad Romance
a-ha19866Take On Me
R.E.M.1991Losing My Religion
The Smashing Pumpkins1996Tonight, Tonight
Fatboy Slim2001Weapon of Choice
Green Day2005Boulevard of Broken Dreams
Beyoncé2016Formation
Kendrick Lamar2017Humble
Taylor Swift2023Anti-Hero

Einzelnachweise

  1. MTV's Video Music Awards drops plans for indoor show due to coronavirus. In: Reuters. 8. August 2020, abgerufen am 8. August 2020 (englisch).
  2. Michaela Krützen (2004) MTV VMA. Fernsehen, Pop, Ereignis Seiten 211–239 in Walter Grasskamp, Michaela Krützen, Stephan Schmitt "Was ist Pop. Zehn Versuche", Verlag: Fischer Taschenbuch. ISBN 3-596-16392-7
  3. MTV Video Music Awards: Der Rüpel, das Herzchen und die Lady. In: Der Spiegel. 14. September 2009, abgerufen am 2. September 2015.
  4. MTV-Eklat: Barack Obama nennt Kanye West einen Idioten. In: Der Spiegel. 16. September 2009, abgerufen am 2. September 2018.
  5. Kerstin Rottmann: Miley, zieh dir bitte wieder etwas an… Die Welt, 28. August 2013, abgerufen am 28. August 2013.
  6. Miley kann nackter. Süddeutsche, 26. August 2013, abgerufen am 28. August 2013.

Weblinks

Commons: MTV Video Music Awards – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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This is the current logo of MTV, it is almost equal to the previous one, except that it no longer carries the text "MUSIC TELEVISION" and has cut off the excess right of the letter "V", and the bottom of the "M". The logo was first used by MTV International, MTV was rebranded launch from July 16, 2011 to August 16, 2011 MTV is Music Channel was write-below is MTV and "M", "T", "V" as of first of July of 2011.