MAZ-530

MAZ/BelAZ
MAZ-530 auf der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (um 1957). Daneben ein JaAZ-210 mit Kranaufbau
MAZ-530 auf der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (um 1957). Daneben ein JaAZ-210 mit Kranaufbau
MAZ-530
Hersteller:Minski Awtomobilny Sawod, BelAZ
Verkaufsbezeichnung:МАЗ-530 sowie БелАЗ-530
Produktionszeitraum:1957–1963
Vorgängermodell:MAZ-525
Nachfolgemodell:BelAZ-548
Technische Daten
Bauformen:Muldenkipper
Motoren:12-Zylinder-Dieselmotor D-12A-450
Leistung:336 kW
Nutzlast:40 t
zul. Gesamtgewicht:78,4 t

Der Lkw MAZ-530 (russisch МАЗ-530, deutsche Transkription eigentlich MAS-530) ist ein Großmuldenkipper des sowjetischen Fahrzeugherstellers Minski Awtomobilny Sawod, der in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre entwickelt wurde. 1960 wurde die Produktion dieses Typs im Zuge der Spezialisierung der sowjetischen Automobilindustrie zu BelAZ verlagert und er dort unter dem Namen BelAZ-530 bis 1963 weitergebaut.

Beschreibung

Ein MAZ-530 auf einer sowjetischen Briefmarke von 1960

Wie schon sein Vorgänger MAZ-525 ist der MAZ-530 ein Großmuldenkipper, der hauptsächlich für den Einsatz im Bergbau gedacht war. Da sich die Nutzlast von 25 Tonnen des MAZ-525 in der Realität schnell als zu gering erwies, gab der Ministerrat der UdSSR am 17. Mai 1955 eine Verordnung heraus, nach der eine dreiachsige Variante des Fahrzeugs binnen zwei Jahren zu entwickeln sei. 1957 wurde schließlich die Serienproduktion aufgenommen.[1][2]

Die gefertigten Stückzahlen blieben über die Jahre gering. Im Minsker Werk wurden bis 1960 weniger als 40 Fahrzeuge hergestellt. In der Praxis ergaben sich Probleme, da die Zuladung von 40 Tonnen für diesen traditionellen Langhauber-Lkw in Verbindung mit einem gewöhnlichen Dieselmotor zu hoch bemessen war. 1960 schließlich wurde die Produktion des Fahrzeugtyps an das Belaruski Awtomobilny Sawod (BelAZ) abgegeben, wo er noch bis 1963 unter der Bezeichnung BelAZ-530 gebaut wurde.[1][2]

Die Fahrzeuge hatten einige technische Besonderheiten. So waren sie die ersten zivilen Typen, bei denen der D-12A-Dieselmotor mit einer Leistung von 450 PS (331 kW) verwendet wurde. Die Hinterachsen waren direkt an den Rahmen montiert, auf eine Federung wurde mit Ausnahme einiger Gummidämpfer verzichtet, weil keine Federungselemente zur Verfügung standen, die den Stoßbelastungen beim Beladen standhielten. Wichtigste Federung waren die übergroßen Räder und Reifen. Es waren außerdem die ersten Fahrzeuge dieser Gewichtsklasse, die überhaupt von der Sowjetunion gefertigt wurden. Trotz technischer Probleme und geringen Stückzahlen wird der Muldenkipper heute als erfolgreiches Projekt gewertet, bei dem viele Erfahrungen für spätere Typen gesammelt werden konnten.[1][2]

Technische Daten

Für den MAZ-530 über die gesamte Produktionszeit.[2][3]

  • Motortyp: D-12A-450
  • Motor: V-12-Zylinder-Dieselmotor, 60° Bankwinkel, Anlenkpleuel, wassergekühlt
  • Leistung: 331 kW (450 PS) bei 1800 min−1
  • Hubraum: 38,8 l
  • Bohrung: 150,0 mm
  • Hub:
  • Kompression: 14 bis 15:1
  • maximales Drehmoment: 2040 Nm bei 1100–1200 min−1
  • Zündfolge: 1l–6r–5l–2r–3l–4r–6l–1r–2l–5r–4l–3r (r...rechte Zylinderbank, l...linke Zylinderbank)
  • Kraftstoffverbrauch: 200 l/100 km bei 30 km/h und 40 Tonnen Zuladung
  • Tankinhalt: 600 l Dieselkraftstoff
  • Getriebe: manuell zu schaltendes Schaltgetriebe mit 3 Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang
  • Verteilergetriebe: Zweistufig (Geländeuntersetzung)
  • Höchstgeschwindigkeit: 43 km/h
  • Bordspannung: 12 V, zum Anlassen umschaltbar auf 24 V
  • Anlasser: Typ ST710, 15 PS Leistung
  • Lichtmaschine: G73, 1500 W, 40 A
  • Batterien: 4 × 128 Ah
  • Antriebsformel: 6×4

Abmessungen und Gewichtsangaben

  • Länge: 10.520 mm
  • Breite: 3460 mm
  • Höhe: 3670 mm
  • Radstand: 3900 + 2000 mm
  • Bodenfreiheit: mindestens 460 mm
  • Wendekreis (Durchmesser): 28 m, gemessen am Vorderrad
  • Spurweite vorne: 2620 mm
  • Spurweite hinten: 2400 mm (Doppelbereifung)
  • maximaler Kippwinkel: 65°
  • Inhalt der Kippmulde: 22 m³
  • Maße der Kippmulde (L×B, innen): 3050 × 6540 mm
  • Reifendimension: 18,00-32″
  • Leergewicht: 38.400 kg
  • Zuladung: 40.000 kg
  • zulässiges Gesamtgewicht: 78.400 kg
  • Achslast vorne: 17.500 kg
  • Achslast hinten: je 30.450 kg

Literatur

  • Ministerium für automobilen Transport der RSFSR; Fahrzeugbauinstitut NIIAT: Kurzes Automobil-Handbuch (краткий автомобильный справочник). Verlag Transport, 6. Auflage, Moskau 1971.
  • M. W. Smirnow, A. S. Solonski: Сверхтяжелые автомобили-самосвалы МАЗ-525 и МАЗ-530. Устройство, уход и эксплуатация. Maschgis, Moskau 1960.
  • L. M. Schugurow: АВТОМОБИЛИ России и СССР. Zweiter Teil. Ilbi/Prostreks, Moskau 1994, ISBN 5-87483-006-5.

Einzelnachweise

  1. a b c Historie sowie Fotografien zum Fahrzeug (russisch)
  2. a b c d L. M. Schugurow: АВТОМОБИЛИ России и СССР. Zweiter Teil. S. 95 ff.
  3. Ministerium für automobilen Transport der RSFSR; Fahrzeugbauinstitut NIIAT: Kurzes Automobil-Handbuch (краткий автомобильный справочник). S. 207 ff.

Weblinks

Commons: MAZ-530 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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1960 CPA 2480.jpg
USSR stamp, 1960. Soviet MAZ-530 truck. CPA No. 2480.
Hammond Slides VDNKH, MAZ truck display in front of present-day Cosmos Pavilion.jpg
Autor/Urheber: Thomas Taylor Hammond (1920-1993), Lizenz: CC BY-SA 4.0
(original description) These images were taken by Thomas T. Hammond during his trip to the Soviet Union. This specific photo features an exhibit from the VDNKH in Moscow on agriculture.
(clarification) The photograps was taken in front of present-day Cosmos pavilion, then used for Machine building industry display (not agriculture). The truck on the far left is a K-104 crane based on a YaAZ-210 chassis. The truck in the center is a pre-production prototype of MAZ-530. It was built early in 1957, and after completing trials and a road show, somewhere in summer 1957 it became a stationary display at the Exhibition. It is not clear when it was removed, perhaps shortly before the Brussels Expo 68 which began in April 1958. This narrows the date to summer 1957 ... spring 1958. See more historic photos at [1]. Small-scale of MAZ-530 continued to either 1963 or 1965, only around 30 units ever built.
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