Mütze

Vorweihnachtlicher Mützenverkauf in Mecklenburg

Eine Mütze (schweiz. und österr. auch Kappe, bair. und österr. auch Haube[1]) ist eine weiche Kopfbedeckung aus Textilien, Leder oder Fell. Sie wird zum Schutz vor Kälte, Wind und Wetter oder aus modischen, religiösen, sozialen oder beruflichen Gründen getragen. Eine Mütze hat keine umlaufende Hutkrempe. Die Mütze kann bestimmte Formen annehmen, z. B. zur Spitze hin zulaufen oder den Kopf fest umschließen. Außerdem kann sie auch mit einem Schirm, einem Nackenschutz und/oder Ohrenschützern versehen sein. Die Frisur wird durch das Tragen einer Mütze teilweise oder ganz verdeckt.

Wortherkunft und regionale Synonyme

Das arabische al mustaķah entstammt dem Mittelpersischen (Pahlawi) mustak und bezeichnet, mit der vorangestellten arabischen Artikelbezeichnung al, einen Pelzmantel mit langen Ärmeln.[2] Daraus entstand das mittellateinische Wort almutia, womit ein Kapuzenmantel der Mönche gemeint war. Im Mittelhochdeutschen engte sich die Bezeichnung almuz immer mehr auf die Kapuze ein und wurde schließlich zu Mütze verkürzt. Im österreichischen Raum war im 15. und 16. Jahrhundert mutz, muzen oder mizli die Bezeichnung für eine Reihe von weichen, eng anliegenden Kopfbedeckungen oder sehr kurzen Kleidungsstücken, die Kopf und Schultern bedeckten.[3]

Bei der Kappe handelte es sich ursprünglich ebenfalls um einen Mantel, die capa oder cappa, die besonders in Spanien oft mit einer Kapuze versehen war. Bereits um 1400 ging die Bezeichnung ebenfalls auf die Kapuze über. Außer als Bezeichnung für bestimmte Teile der liturgischen Kleidung oder von Amtstrachten ist die Bezeichnung Kappe für einen Umhang heute aus der deutschen Sprache geschwunden.[3]

In Süddeutschland und Österreich werden, neben der gemeindeutschen Haube, „Kopfbedeckungen aus Wolle oder anderen weichen Materialien, die eng am Kopf anliegen“, als Haube bezeichnet oder verniedlichend als Hauberl. In Westösterreich werden diese Kopfbedeckungen auch Kappe genannt, in der Schweiz ebenso, dort zusätzlich zu Mütze.[4]

Liste

Allgemein

Mütze für Neugeborene
Lappenmütze
Russische Chirurgen

Beruf und Tätigkeit

Religion

Taqiyahs

Sport

Siehe auch

Weblinks

Commons: Mützen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulrich Ammon, Rhea Kyvelos, Regula Nyffenegger (Hrsg.): Variantenwörterbuch des Deutschen: Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, Walter de Gruyter, 2004, ISBN 3-11-016574-0, S. 334, „Haube“ (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Alfred Götze (Hrsg.): Trübners Deutsches Wörterbuch, Bd. 4 (1943), S. 721; Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 21. unveränd. Aufl. - Berlin, New York, De Gruyter, 1975, S. 497.
  3. a b Ingrid Loschek: Reclams Mode- und Kostümlexikon, Artikel „Mütze“, 5., erw. Aufl., Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-010577-3.
  4. Ulrich Ammon, Rhea Kyvelos, Regula Nyffenegger (Hrsg.): Variantenwörterbuch des Deutschen: Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, Walter de Gruyter, 2004, ISBN 3-11-016574-0, S. 334, „Haube“ (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Siehe: Internationale Polizeimützensammlung

Auf dieser Seite verwendete Medien

Taqiyah.jpg
Autor/Urheber: Bernard Gagnon, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Taqiyah (or kufi caps) in Pettah market, Colombo, Sri Lanka
Chapeau lapon.jpg
Autor/Urheber: Clément Bucco-Lechat, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mütze der Samen
Human baby.JPG
Autor/Urheber: Drmies, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Newborn human baby, male.
Ilisarow in Kurgan (1991).jpg
Autor/Urheber: Christian Jürgens, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Gawriil Abramowitsch Ilisarow bei der Untersuchung einer Patientin in Kurgan.
Mützenstand.JPG
Autor/Urheber: Mehlauge, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Mützenstand im vorweihnachtlichen Straßenverkauf