Münchner Kindl Bräu

Plakat der Unions- und Münchner Kindl-Brauerei mit Werbung für das Oktoberfest auf der Wiesn;
1911 von Fritz Seck, Lithografie der Kunstanstalt Graphia; Sammlung Reklamekunst im Münchner Stadtmuseum

Münchner Kindl ist der Name zweier Münchener Brauereien. Eigentümerin der 2020 neugegründeten Brauerei ist die Münchner Kindl GmbH.

Erste Brauereigründung 1880

Die (alte) „Brauerei zum Münchner Kindl“ wurde 1880 gegründet und befand sich im Münchner Kindl-Keller an der Rosenheimer Straße im Stadtteil Haidhausen gegenüber dem Bürgerbräukeller. Die Brauerei wurde 1905 vom Unionsbräu übernommen. Die Unionsbrauerei ging wiederum 1921 in der Löwenbräu auf. Der im Zweiten Weltkrieg beschädigte Keller beherbergte Münchens größten Saal und wurde Ende der 1960er Jahre abgerissen.[1][2] Auf dem Grundstück entstand das Einkaufszentrum „Motorama“.

Zweite Brauereigründung 2020

Die Namensrechte liegen seit 2015 bei dem Unternehmer Dietrich Sailer.[3] Dieser erwarb ein Grundstück an der Tegernseer Landstraße 337 im Stadtteil Fasangarten auf dem Areal der ehemaligen amerikanischen Wohnanlage „Perlacher Forst Housing Area“, das mit einer durch die Landeshauptstadt München im Zuge des Baues des McGraw-Grabens verlegten AAFES-Tankstelle ebenfalls der ehemaligen amerikanischen Streitkräfte bebaut war. Dort entsteht seit 2020 der Neubau der Münchner Kindl Brauerei. Das Backsteingebäude soll in der Form einer dreischiffigen Basilika mit Obergaden entstehen.[4] Der Gebäudeplan beinhaltet ein Wirtshaus mit 199 Sitzplätzen. Ab 2023 soll dort die erneute Bierproduktion beginnen.[5]

Nach 115 Jahren stellt Haderner Bräu, Münchens erste Bio-Brauerei, ab 2020 einen Doppelbock im Auftrag der Münchner Kindl Brauerei her.[6]

Literatur

  • Bauer, Münz, Graf: Zu Gast im alten München. Hugendubel, München 1982/1987. (S. 187) ISBN 3-88034-183-4
  • Heerde: Haidhausen. München, 1977. (S. 247–248)
  • Karl Stankiewitz: Aus is und gar is! Wirtshäuser, Theater, Cafés, Nachtclubs und andere verlorene Orte Münchner Geselligkeit. Allitera Verlag, München 2018, ISBN 978-3-96233-023-1.
  • U. Walter: Bierpaläste – Zur Geschichte eines Bautyps. Dissertation, München 1992. (S. 245–246)
  • H. K. Marschall: Friedrich von Thiersch. Prestel, München 1982. (S. 330 Erweiterung und Umbau.) ISBN 3-7913-0548-4
  • E. Heckborn, H. Wiehr: München und sein Bier. Hugendubel, München 1989. (S. 224) ISBN 3-88034-419-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ Tageszeitung: Legende lebt weiter. Neue Brauerei: Das Münchner-Kindl-Bier kommt zurück. 7. Dezember 2016. Online auf www.tz.de. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  2. ↑ Süddeutsche Zeitung: Straßen in München. Rosenheimer Straße. 21. Mai 2010. Online auf www.sueddeutsche.de. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  3. ↑ Neue Brauerei: Das Münchner-Kindl-Bier kommt zurück, auf www.tz.de, abgerufen am 3. Dezember 2017
  4. ↑ München bekommt eine neue Brauerei. 7. Februar 2018, abgerufen am 14. November 2019.
  5. ↑ Im Schnellverfahren zum Bier. 14. April 2020. Online auf „www.sueddeutsche.de“, abgerufen am 11. Januar 2021
  6. ↑ Abendzeitung Germany: Prost! Erstes 'Münchner Kindl'-Bier seit 115 Jahren. 3. Dezember 2020, abgerufen am 7. März 2023.

Koordinaten: 48° 7′ 46,7″ N, 11° 35′ 31,2″ O

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1911 Fritz Seck Plakat Unions-und-Muenchner-Kindl-Brauerei Bude 2.jpg
Autor/Urheber: Fritz Seck, Lizenz: CC BY-SA 4.0
In der Sammlung Reklamekunst des Münchner Stadtmuseums findet sich dieses 1911 von dem Künstler Fritz Seck datierte, 120,5 cm x 71,7 cm große Plakat als Vielfarb-Lithografie von der Kunstanstalt Graphia in München

für das Bier der

„Unions- und Münchner Kindl-Brauerei“

Es zeigt zwei bereits angeheiterte Männer in typisch bayerischer Tracht und jeweils einem zum Trunk erhobenen Humpen. Im Hintergrund sind die wohl auf den Wiesn, der Theresienwiese, zum Oktoberfest aufgebauten Festzelte zu sehen, darunter prominent die

„Bude 2“

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Restaurateur

„Paul Finkenkeller“

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und andere "Specialitäten" bot.