Münchener Hypothekenbank

Logo der Genossenschaftsbanken  Münchener Hypothekenbank eG
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StaatDeutschland Deutschland
SitzMünchen
RechtsformEingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl701 105 00[1]
BICMHYP DEMM XXX[1]
Gründung1896 in München als Bayerische Landwirthschaftsbank
VerbandGenossenschaftsverband Bayern
Websitewww.muenchenerhyp.de
Geschäftsdaten 2022[2]
Bilanzsumme52,4 Mrd. Euro
Kundenkredite44,3 Mrd. Euro
Mitarbeiter630
Geschäftsstellen11
Mitglieder60.347
Leitung
VorstandHolger Horn (Vorsitzender),
Ulrich Scheer,
Markus Wirsen
AufsichtsratHermann Starnecker (Vorsitzender)[3]
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die Münchener Hypothekenbank eG, kurz MünchenerHyp oder MHB, ist eine Hypothekenbank in der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft. Anteilseigner der MünchenerHyp sind Primärbanken, genossenschaftliche Zentralbanken und ca. 60.000 Mitglieder/Eigentümer. Die MünchenerHyp ist Mitglied im Verband deutscher Pfandbriefbanken, im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und im Genossenschaftsverband Bayern.

Geschichte

Kommunal-Obligation über 1000 Mark der Bayerischen Landwirthschaftsbank eGmbH vom 1. Dezember 1907

Das Unternehmen wurde am 2. Dezember 1896 als „Bayerische Landwirthschaftsbank“ gegründet und wurde vom Genossenschaftssektor sowie der damaligen Königlich Bayerischen Staatsregierung des Prinzregenten Luitpold unterstützt. Der Bayerische Staat gewährte als Gründungshilfe ein unverzinsliches Kapital von einer Million Goldmark und einen verzinslichen Betriebsvorschuss über eine Million Goldmark.

Ursprünglich engagierte sich die „Bayerische Landwirthschaftsbank“ auf dem agrarwirtschaftlichen Sektor, erweiterte jedoch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sukzessive ihre Geschäftsfelder hin zu einer umfassenden Hypothekenbank[4]. 1971 wurde das Unternehmen daher in Münchener Hypothekenbank umbenannt.

Die Münchener Hypothekenbank ist eng mit dem Haus Wittelsbach verbunden: Schon 1897 gestattete Prinzregent Luitpold der Bank die Führung der bayerischen Königskrone in ihrem Siegel und bis 2011 war mit Max Emanuel Prinz von Bayern ein Mitglied des Hauses stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Die Münchener Hypothekenbank ist eine der mitgliederstärksten Genossenschaftsbanken und eine der wenigen eigenständigen Pfandbriefbanken in Deutschland. Die Anteilseigner der Bank sind größtenteils Kunden sowie Banken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.[5]

Am 26. Oktober 2014 wurde bekannt, dass die Münchener Hypothekenbank beim Banken-Stresstest der Europäischen Zentralbank als einziges deutsches Institut durchgefallen war, weil sie im Überprüfungszeitraum eine „nominelle Kapitallücke“ aufwies. Diese sei jedoch im Laufe des Jahres 2014 bereits geschlossen worden, teilten die Deutsche Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mit.[6] Nach Angaben von Louis Hagen, Sprecher des Vorstandes der Bank, hatte die Bank, „von Anfang an keine Chance, den Test zu bestehen“ und wegen der bekannten Kapitallücke eine Kapitalerhöhung durchgeführt.[7]

Begünstigt durch den Immobilienboom und anhaltende Niedrigzinsen baute die Münchener Hypothekenbank ihr Neugeschäft in der Finanzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien seitdem deutlich aus.[8] Sie entwickelte nachhaltige Immobilienfinanzierungen[9] und emittierte ESG-Pfandbriefe.[10]

Kennzahlen

Überschrift201420152016201720182019202020212022
Bilanzsumme (Mrd. €)36,340[11]38,099[12]38,509[13]38,905[14]40,391[15]42,872[16]48,558[17]52.538[18]52.405

[19]

Mitarbeiterzahl462[11]493[12]493[13]509[14]550[15]573[20]611[21]624[22]630[23]

Produkte

Literatur

  • Ludwig Hüttl: Ursprung, Wandel, Fortschritt. Von der Bayerischen Landwirthschaftsbank eGmbH zur Münchener Hypothekenbank eG 1896–1996. Selbstverlag, München 1996/97.
  • Erich Rödel: 110 Jahre Münchener Hypothekenbank. Rückblick, Gegenwart und Perspektiven. In: Historischer Verein Bayerischer Genossenschaften, Genossenschaftsverband Bayern (Hrsg.): „Genossenschaften – Auf festem Fundament die Zukunft gestalten“ (= Schriftenreihe zur Genossenschaftsgeschichte. Band 8). Mediengruppe Universal, München 2007, ISBN 978-3-00-022124-8, S. 146–160.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. https://www.muenchenerhyp.de/geschaeftsbericht2020/de/downloads/GB_2020_DE.pdf
  3. muenchenerhyp.de: Pressemitteilung (15. Dezember 2022)
  4. Reinhard Bauer, Anke Wellner: München im Spiegel der Zeit. Mering 2015, ISBN 978-3-9816036-7-5, S. 142 f.
  5. Münchener Hypothekenbank eG: Geschäftsbericht 2014. S. 6.
  6. Münchener Hypothekenbank bei EZB-Tests durchgefallen. Bericht vom 26. Oktober 2014 im Portal derwesten.de, abgerufen am 26. Oktober 2014
  7. Andrea Rexer: Die Bank, die durch den Stresstest fiel. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Januar 2015, abgerufen am 10. Januar 2015.
  8. Münchener Hypothekenbank eG: Geschäftsbericht 2019. S. 15 f.
  9. MünchenerHyp Nachhaltigkeitsdarlehen. Abgerufen am 1. April 2021.
  10. ESG Pfandbriefe. Abgerufen am 1. April 2021.
  11. a b Geschäftsbericht 2014 (PDF; 4,2 MB)
  12. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2015. Abgerufen am 21. Dezember 2018 (deutsch).
  13. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2016. Abgerufen am 21. Dezember 2018 (deutsch).
  14. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2017. Abgerufen am 21. Dezember 2018.
  15. a b MünchenerHyp: Geschäftsbericht 2018. Abgerufen am 13. Mai 2019.
  16. Geschäftsbericht 2019. Abgerufen am 4. September 2021.
  17. Geschäftsbericht 2020 MünchenerHyp. Abgerufen am 20. August 2021.
  18. Geschäftsbericht 2021. In: Münchener Hypothekenbank. Münchener Hypothekenbank eG, abgerufen am 14. September 2022.
  19. Geschäftsbericht 2022. Münchener Hypothekenbank, 24. April 2023, abgerufen am 24. April 2023.
  20. Geschäftsbericht 2019. Abgerufen am 4. September 2021.
  21. Geschäftsbericht 2020 MünchenerHyp. Abgerufen am 20. August 2021.
  22. Geschäftsbericht 2021. In: Münchener Hypothekenbank. Münchener Hypothekenbank eG, abgerufen am 14. September 2022.
  23. Geschäftbericht 2022. Münchener Hypothekenbank, 24. April 2023, abgerufen am 24. April 2023.

Koordinaten: 48° 8′ 24,7″ N, 11° 35′ 2,7″ O

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(c) BVR, CC BY-SA 4.0
Volksbank-Logo, die rechte Seite des Logos besteht noch aus der rechten Seite des alten Raiffeisenzeichens. Beim genaueren hinsehen erkennt man einen Pferdekopf.
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